Winter im Herbst (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Thursday, 02.01.2003, 21:55 (vor 7928 Tagen) @ RainerL

Hi Rainer,

Hallo Markus,
Leider ist meine Antwort die ich gestern Nachmittag geschrieben habe, verschwunden, so schreibe ich jetzt noch mal und hoffe das es stehen bleibt (muß auch Franz bei einer Antwort an mich so gegangen sein, hoffentlich kein Virus)

Dein Posting von gestern nachmittag an mich ist eindeutig gelöscht worden. Das schließe ich daraus, daß nach meinem letzten Posting 2 Antworten im thread angegeben sind, während ich nur eine, nämlich Dein heutiges Posting, gefunden habe. Wenn Du dieses liest, werden seit meinem letzten Posting 3 Antworten angegeben sein, während Du aber nur zwei finden wirst. Da Du nach eigenen Angaben gestern eine Antwort geschrieben hast, die wir beide nicht mehr finden können, und mir niemand einfällt, der sonst noch geantwortet haben könnte, bleibt nur die Möglichkeit, daß einer der Admins Dein Posting von gestern nachmittag gelöscht haben muß. Ein Grund für diese Aktion ist mir allerdings nicht ersichtlich.

Bei Franz verhält es sich dagegen so, daß er sich entweder geirrt hat oder daß seine Nachricht an Dich verlorenging, ehe sie das Forum erreicht hat, denn da stimmt die Zahl der angegebenen Antworten mit der der sichtbaren Antworten überein.

Wenn ich Eis mit der Hand anfasse rutsche ich daran ab also wird der nackte Fuß auch keinen besseren Halt haben. Am besten läuft es sich da wahrscheinlich mit Spikes am Schuh. Werde es trotzdem mal bei Gelegenheit probieren.

Dazu wirst Du wahrscheinlich diesen Winter noch eine Gelegenheit haben. In den Frühnachrichten hörte ich, daß es zumindest in Berlin und Brandenburg wieder Glatteis gab.

Bei meiner größten Frostblase löst sich schon seit ein paar Tagen die alte Haut ab und drunter sieht man die rosige neue Haut. Bin Heute mal eine kleine Runde von einer viertel Stunde draußen barfuß gelaufen bei 5 Grad plus im Regen und es hat Spaß gemacht allerdings sind die Füße augekühlt und die "Fußheizung" ist nicht so schnell angesprungen (im Haus habe ich aber schnell wieder warme Füße bekommen). Da sieht man mal was so eine Trainingszwangspause ausmacht. Inzwischen ist innerhalb von ein paar Stunden die Temperatur auf 2.5 Grad gefallen und es schneit dicke Flocken. Da muß ich doch an mein schönes Schneeerlebnis zurückdenken, traue mich aber noch nicht wieder in den Schnee zudem die neue Haut noch etwas empfindlich ist.
Du verhältst Dich genau richtig. Trainiere beständig, aber vorsichtig, und schone Deine Füße, solange die neue Haut noch zart und rosig ist. Ich denke, daß Du in einer Woche wieder voll barfuß laufen kannst, als sei nichts passiert.

War am 31.12. morgens kurz im Schnee der doch liegengeblieben ist aber nur knapp 10 Minuten. Ich fand es ziemlich kühl weiß gar nicht mehr wie ich es mal eine Stunde lang geschafft habe. Die Füße wurden zu Hause schön warm und waren gut durchblutet.

Da die "Fußheizung" erst nach zehn bis zwölf "lausigen" Minuten anspringt, warst Du einfach zu kurz im Schnee. Aber es ist wohl besser, zuerst mit kleineren Trainingseinheiten zu beginnen und sich langsam wieder zu steigern.

Ich würde die einzelnen Länder nicht pauschal aburteilen. Es kommt dabei auch ganz darauf an wie man auf die Menschen zugeht, wie die auf einen zugehen und auf einzelne Begegnungen und Erlebnisse an. Ich habe mich z.B. im Raum schwäbische Alb in der ich mal gelebt habe mit vielen dort ganz gut angefreundet während meine Mutter mit den "Schwaben" überhaupt nicht warm wurde während sie sich jetzt in Bayern ganz wohl fühlt. Dazu kommt noch ob man in einem (Bundes-)Land in der Stadt oder auf dem Land lebt.

Da hast Du sicherlich recht. Auf den Dörfern und in kleinen Städten sind die "Alteingesessenen" zumeist lieber unter sich und grenzen ihre Kreise gegenüber Neuzugängen im allgemeinen strikt ab. Im Süden kommt es sicherlich auch ein Stückweit darauf an, ob man die Mundart der dort lebenden Menschen und ihren Akzent, der sich beim Sprechen nie verliert, mag oder nicht. Möglicherweise spielt auch die traditionelle konfessionelle Prägung einer bestimmten Gegend eine wichtige Rolle. Jede deutsche Region hat ihre Besonderheiten, die es in dieser Form nur dort und nirgendwo sonst gibt. Für mich ist der Westen Deutschlands die vertraute Heimat, und im Süden fühle ich mich wohl.

Die Norddeutschen sind auch entgegen den Vorurteilen aufgeschlossen und angenehm. Da gilt aber auch: "Wie man in den Wald ruft so schallts zurück"!

Ich überlege bzw. warte ab, ob ich auf Sympathie stoße. Ist das der fall, dann kann ich mich eher öffnen, als wenn ich das Gegenteil vermute. Da die Norddeutschen im Gegensatz zu den Bayern Fremden gegenüber zurückhaltend sind, fühle ich mich in Norddeutschland im allgemeinen auch nicht willkommen.

Ich finde es zwar bedauerlich, daß Du meine Ansichten insoweit nicht teilst. Andererseits sind politische Diskussionen auch wahrlich nicht der Gegenstand dieses Forums. Ich bin halt ein Mensch,der seine Meinung nicht verbirgt, sondern stets offen sagt, was er meint.

Ist ja auch in Ordnung nur will ich in diesem Forum nicht unbedingt politische Diskussionen führen. Eine ähnliche Thematik birgt der Film "Sieben Jahre in Tibet" von 1997 mit Brad Pitt in der Hauptrolle, den ich gestern gesehen habe (Wiederholung läuft Heute Morgen auf Pro7 9.40 bis 12.10 Uhr) Vielleicht kennst du ja den Film, es ist mit jedenfalls sehr nahe gegangen als am Ende im Abspann erwähnt wurde daß die Chinesen bei der Besetzung Tibets 1 Million Menschen getötet und 6000 tibetanische Klöster vernichtet haben. Der Film handelt von der Freundschaft des Dalai Lama mit Heinrich Harrer einem Bergsteiger der den "Nanga Parbat" den "Schicksalsberg" der Deutschen im Jahr 1939 bezwingen wollte und in britische Gefangenschaft gerät. Nach mehreren mißlungenen Fluchtversuchen schafft er es doch und schlägt sich in die "verbotete Stadt" Lhasa durch in der er dann die Bekanntschaft mit dem Dalai Lama macht.

Den Film habe ich einmal gesehen, und er beruht auch auf historischen Tatsachen. Der geschichtliche Hintergrund ist freilich komplizierter, als die meisten Europäer ahnen. Tibet geriet schon im 18. Jahrhundert unter chinesische Oberhoheit, und der Vertrag von Simla aus dem Jahre 1913 bestätigte die "Suzeränität" der Chinesen in Tibet. In den folgenden Jahrzehnten war China von Bürgerkriegen zerrissen, so daß Tibet sich ungehindert von der chinesischen Herrschaft freistrampeln konnte. Im Jahre 1950 hat Mao Zedong die chinesische Herrschaft in Tibet wiederhergestellt. Die Flucht des Dalai Lama erfolgte erst nach einem mißglückten Aufstand der Tibeter im Jahre 1959, und die Deportation vieler Menschen sowie die Zerstörung der meisten Klöster erfolgte erst im Rahmen der Kulturrevolution (ab 1966), welche in ganz China wütete.

Interessante Hintergründe. Wußte ich so noch nicht. Befasst Du dich im Rahmen deines Studiums mit solchen Dingen oder hat dich die Thematik so mal interessiert ?

Ich interessiere mich sehr für Geschichte, unter anderem auch für chinesische Geschichte sowie für die geschichte Innerasiens, die sehr interessant und wechselvoll, in Europa aber fast unbekannt ist. Geschichte hat mich von jeher interessiert, sowohl im persönlichen Rahmen als auch im Weltmaßstabe. Nach meiner Überzeugung ist ein Mensch bzw. die Welt das, was die Geschichte daraus gemacht hat. Ein Mensch ist genau so, wie er ist, weil er eine ganz bestimmte Geschichte hat.

Ja wären wir in einem anderen Land geboren hätte sich das unser Leben ganz anders entwickelt. Geschichte hat mich früher auch interessiert bis auf das Auswendiglernen von Jahreszahlen und Ereignissen was mir den Spaß dann doch vermiest hat.

Jahreszahlen sind schon wichtig, weil es eben darauf ankommt, wann sich etwas Bestimmtes ereignet hat. Ein gutes Geschichtsbuch zeichnet sich frilich dadurch aus, daß es nicht nur die Ereignisse auflistet, sondern auch die Entwicklungen darstellt, die zu den Ereignissen führten. Im übrigen habe ich mein Geschichtswissen größtenteils nicht in der Schule erworben (der Geschichtsunterricht war eher bescheiden, wenngleich ich stets gute Noten hatte), sondern durch private Lektüre zahlreicher Geschichtsbücher.

Das ist das altbekannte Dilemma: Jene Menschen, denen die Allgemeinheit Kompetenz zuschreibt, haben keine Erfahrung mit dem Barfußlaufen und wissen deshalb auch nichts darüber, und jene, die es tun und die entsprechende Erfahrung haben, werden entweder überhaupt nicht wahrgenommen oder als skurrile Gestalten, die man bestaunen kann, ansonsten aber nicht weiter ernst zu nehmen braucht, betrachtet.

Oft wird ja einem Titelträger mehr geglaubt als einem Praktiker mit mehr Kenntnissen. Im Fernsehen kam mal ein Bericht dazu: Es sollte eine Terassentür repariert werden. Der Handwerker der es offiziell nicht reparieren durfte da drei Meistertitel dazu benötigt wurden da drei verschiedene Meisterbereiche davon betroffen waren und er nur einen davon besaß konnte die Reperatur trotzdem mit wenigen Handgriffen erledigen da er wußte wie es ging.

Ja, so ist das. Aber wie kann man im Sinne unseres Anliegens (die Leute zum Barfußlaufen auf der Straße zu veranlassen) auf die Allgemeinheit einwirken? Selbst mit gutem Beispiel voranzugehen genügt offenbar nicht.

Das beschuhte Denken steckt so stark in den Köpfen drin, daß ich auch fast nicht mehr weiß, wie man dagegen vorgehen kann. Das Forum ist sicher auch kein angemessener Ort dafür, denn hier sind ja nur solche präsent, die bereits vom Barfußlaufen überzeugt sind.

Das sehe ich anders. Es gibt mehr Barfuß-Interessierte hier die das Forum lesen als Schreibende. Ich bin auch erst durch das Forum dazu gekommen immer öfter barfuß zu gehen. Auch Artikel und Fernsehberichte holen sich ja Informationen aus diesem Forum und verweisen dann wieder an dieses wie z.B. die letzte Hobbythek-Sendung mit Ihrem Link auf diese Seite die jetzt z.B. Rainer_DO (s. neuer Artikel) dazu animiert hat auch mal bei kühleren Temperaturen barfuß zu laufen.

Das habe ich auch gelesen und war erstaunt. Also war die Sendung trotz der Kritik, die auch hier im Forum zunächst geübt worden war, wohl doch nicht gänzlich für die Katz!

Wie lange pendelst du übrigens schon zwischen Ratingen und München ? Ich weiß von einer Wochendbeziehung eines Arbeitskollegen die nach einigen Jahren in einer Hochzeit endete und er ist dann zu seiner Frau nach Frankfurt gezogen aber solche Beziehungen sind ja oft problematisch. Wie ist es bei euch ?

Ich studiere seit April 2002 in München. Wenn ich in die Heimat fahre, sage ich vorher Bescheid, und dann kommt meine Verlobte meist zu mir nach Ratingen. Bin ich längere Zeit in Ratingen, verbringe ich die Wochenenden in der Regel bei ihr in Krefeld. Ansonsten halten wir brieflich und telefonisch Kontakt.

Danke ! Wünsche Dir und deiner Verlobten auch noch ein schönes Jahr 2003
Rainer

Ich werde ihr Deine Grüße ausrichten.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.


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