Winter im Herbst (Hobby? Barfuß! 2)

RainerL @, Stammposter, Monday, 16.12.2002, 13:29 (vor 7945 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Konnte Dir am Wochenende nicht antworten wegen Zeitmangel. Hat gerade mal gereicht einen Link zum Film "Greencard" bei dem Posting zu "Barfuß im Film" zu posten. Kennst Du den Film ? Es ist ein sehr schöner Film wo sich zwei unterschiedlichste Menschen kennenlernen die geheiratet haben weil sie beide aus verschiedenen Gründen eine Greencard (amerikanische Aufenthalterlaubnis) brauchten. Auch die Filmmusik dazu ist hörenswert.

Nein, den Film "Greencard" kenne ich nicht. Lief er kürzlich im Fernsehen? Hier in München kann ich nur neun Programme empfangen, von denen zwei, nämlich "tv münchen" (ein drittrangiger Stadtsender, der allermeist seichtes Geplauder mit irgendwelchen uninteressanten lokalen Schikkis und Mikkis bringt) und "N 24" (ein Nachrichtensender), ziemlich fad sind. In Ratingen habe ich Kabelfernsehen und kann 34 Programme empfangen, darunter auch meine Lieblingssender "arte" und "3sat". Sind denn die Hauptdarsteller in dem Film "Greencard" barfuß? Wann der Film im Fernsehen zuletzt lief weiß ich leider nicht.

Nein, nur die Hauptdarstellerin Andie MacDowell läuft sehr gerne zu Hause barfuß. In dem von mir angegebenen Link siehst du das Cover des Films. Man kann sich auch mehrere Bilder zum Film anschauen. Der andere Hauptdarsteller ist Gerard Depardieu.

Kann sein daß es in ein paar Tagen besser wird aber in der Anleitung der Salbenbenutzung steht daß die Frostbeulen noch nach Abklingen der Beschwerden sehr kälteempfindlich sind. Rückfälle können nicht ausgeschlossen werden und die Frostbeulen sollen noch 2 - 3 Wochen nach Abklingen der Beschwerden behandelt werden.

Da laborierst Du aber ziemlich lange an deinen Frostbeulen! Bei mir war es so, daß ich etwa vier Wochen lang außerhalb der Badewanne überall Sokken getragen habe, aber als von den Frostblasen nix mehr zu sehen bzw. alles einigermaßen verheilt war, hab ich so nach und nach angefangen, wieder barfuß zu trainieren, zunächst mit so einfachen kurzen Wegen wie dem zum Müllkasten. Es hat danach nicht mehr lange gedauert, bis ich in demselben Umfange wie vorher barfuß gehen konnte.

Ja wenn ich dich nicht hätte... Du kannst einen ja richtig gut aufbauen. Vielleicht fange ich ja wirklich mal wieder an barfuß bei tieferen Temperaturen zu laufen. Frag mich in ein paar Wochen noch mal. Jetzt bin ich erst mal froh wenn die Blasen erst mal überhaupt verschwinden und ich mal wieder beim Sport Ausdauertraining machen und in die Sauna gehen kann. Ein Vorteil hat die Sache: Mein Training ist so kurz wie nie zuvor (fehlendes Ausdauertraining + Sauna).
Eine Frage noch: Wieso mußtest du denn 4 Wochen Socken tragen? Ich vermute mal weil du die Salbe mit Verband auftragen mußtest. Ich kann ja noch barfuß in geschlossenen Räumen gehen und muß nur darauf achten daß keine Kälte an die Blasen kommt.

Es ist so, wie Du vermutest: Ich mußte die Salbe mit Verband auftragen. Außerdem sollte die Salbe an den Zehen wirken und keine dunkelbraunen, stark riechenden Flekken auf meinen Fußböden (im Schlafzimmer habe ich Parkett und im Wohnzimmer Teppichboden) hinterlassen. Da war es besser, Sokken zu tragen. Da ich die Zehen regelmäßig vom Arzt untersuchen ließ, dem ich selbstverständlich auch wahrheitsgemäß die Ursache meiner Verletzung schildern mußte,

das war für der Grund erst mal nicht zum Arzt zu gehen. Wie hat denn dein Arzt reagiert ? Meine Apothekerin konnte es jedenfalls kaum glauben daß ich bei -11 Grad barfuß gelaufen bin hat aber ein freundliches Gesicht dazu gemacht.

war es besser, auch ihm nur mit Sokken gegenüberzutreten, zumal er mich eindringlich mahnte, nicht mehr ohne Sokken zu gehen. Eigenartig war, daß ich während dieser Zeit draußen ausschließlich meine Birks trug (Sandalen mit Sokken fand ich mein ganzes Leben lang scheußlich), aber es ging nicht anders: Jeder Schritt tat weh, und geschlossene Schuhe wären gänzlich unerträglich gewesen. Die Farbe der Sokken war übrigens schwarz (andersfarbige Sokken trage ich schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr).

Daß du nicht in die Sauna gehst, wundert mich ein wenig. Liegt es daran, daß Deine Zehen vielleicht kein kaltes Wasser vertragen? Auf den Gang nach draußen (den ohnehin viele nur in Badeschlappen antreten, was ich nicht recht verstehen kann) könntest Du zur Not ja verzichten. Wie geht es Dir momentan eigentlich? Hat sich an den betroffenen Stellen schon wieder neue Haut gebildet? Hast Du noch Schmerzen?

Da ich mir nicht sicher bin wie die Blasen auf die große Hitze reagieren hab ich es erst mal gelassen. Beim Abkühlen kann man die Füße ja erst mal auslassen. Nach Uncis Bericht im Best-of müßte sich schon wieder neue Haut gebildet haben (Dauer 2-3 Tage) nur sehen kann man es noch nicht da die Blasen noch da sind. Aber sie sind etwas weniger berührungsempfindlich geworden. Am Wochenende habe ich vier Blasen nochmal leicht punktiert damit der Druck nachlässt. Ich habe das Gefühl es wird langsam besser aber man muß halt Geduld haben (ist ja gerade mal 5 Tage her). Vielleicht ist es ja in ein bis zwei Wochen schon wieder besser. Schmerzen sind eigentlich kaum noch vorhanden.

Da werde ich bei Frost so schnell nicht mehr barfuß auch nicht barfuß in Sandalen rausgehen das einzige ist zur Zeit die Zeitung barfuß in Badeschlappen reinholen. Zur Zeit haben wir noch Morgentemperaturen von -10 Grad. Meine Salbe heißt übrigens Pernionin-Salbe und scheint die einzige speziell gegen Frostbeulen zu sein. Sie riecht extrem und selbst bei Verwendung kleiner Mengen "duftet" der ganze Raum danach. Das muß der Wirkstoff Methylsalicylat sein. Hattest du damals dieselbe Salbe benutzt ?

Ich weiß nicht mehr, wie die Salbe heißt, die ich damals benutzt habe, kann es aber herausfinden, wenn ich wieder in Ratingen bin, da ich damals die Tube nur etwa zur Hälfte aufgebraucht habe. Ich kann mich aber erinnern, daß es eine dunkelbraune, stark riechende Salbe war, welche der Arzt mir verschrieben hatte.

Dann hast du eine andere Salbe mit demselben Wirkstoff gehabt. Meine Salbe ist weiß aber auch überriechend. Jedenfalls hat die Apothekerin große Mühe gehabt den Salbennamen herauszufinden, da Erfrierungen ja sehr selten auftreten und die Salbe selten benötigt wird. Als sie nach langem Suchen es doch herausgefunden hatte, war die Salbe nicht vorrätig und mußte erst bestellt werden sodaß ich sie erst nachmittags abholen konnte.

Ich hatte diese Schwierigkeiten nicht, da ich einen Hautarzt aufgesucht habe, der sich auch auf Naturheilkunde versteht - diese Angaben hatte ich in den Gelben Seiten gefunden. Die Salbe, die er mir verschrieben hatte, war in der Apotheke vorrätig und ohne Schwierigkeiten zu bekommen. Wäre sie nicht vorrätig gewesen, wäre ich zu einer anderen Apotheke gehumpelt.

Am liebsten striche ich die ganze Begebenheit aus meinem Leben.
Das kann ich nachvollziehen !

Es hat längere zeit gedauert, bis ich so unbefangen wie jetzt im Forum darüber schreiben konnte. Ich habe mich furchtbar geschämt, wenn ich damals von den "barfüßigen Taten" und Winterfreuden der anderen las, während ich selber gezwungenermaßen aussetzen und buchstäblich kürzer treten mußte. Als ich Salbe und Verband nicht mehr benötigte und auch wieder feste Schuhe anziehen konnte, war es wie eine Befreiung.

Ja auf den Moment freue ich mich schon wenn alles nur noch eine unschöne Erinnerung ist.

Drei Tage später ging ich abends barfuß zum Müllkasten. danach trainierte ich wieder kontinuierlich, und eine Woche nach der Entfernung der Verbände war ich wieder in meiner gesamten Freizeit barfuß und ansonsten sokkenlos.

Wie hältst Du es eigentlich momentan mit dem Barfußlaufen? So wie ich es verstehe, läufst Du zu Hause barfuß, draußen aber in fetten Winterstiefeln mit (zwei Paar?) Sokken (brr!), die Du am Arbeitsplatz ausziehst? (liest sich für mich etwas eigenartig, aber so habe ich es aufgefaßt)

Es ist genauso wie du es schilderst aber da ich jeden Tag eine Strecke mit 5 km mit dem Rad fahre bei jedem Wetter nicht anders möglich. Bin auch schon mal bei -3 Grad eine kleine Teilstrecke barfuß gefahren und bei 5 Grad schaffe ich 4 km. Áber barfuß in Sandalen auf dem Fahrrad bei -11 Grad, da frieren einem ja die Zehen ab. Außerdem würden Sandalen ziemlich bescheuert zu meiner Snowboarderjacke aussehen. Sandalen trage ich erst wieder wenn es wärmer wird, bei Temperaturen bis 0 Grad auch Halbschuhe und eine andere Jacke. Aber bitte jetzt nicht wieder eine Diskussion zu meinem Outfit, das hatten wir schon mal. Was hatten eigentlich die anderen so an Kleidung zu barfuß auf dem Wintertreffen ?

Uff! Keine leichte Aufgabe, eine ganze Woche später eine genaue Beschreibung abzugeben! Wenn ich mich recht erinnere, trugen die meisten Jakken, die nicht allzu winterlich aussahen, zum Teil aber auch richtige Winterjakken. Marc (CH) trug draußen eine Mütze. Dominik trug ähnlich wie ich obenrum etliche Schichten Kleidung, deren oberste ein sehr dikker Fleece- Pulli war, außerdem ein lila Halstuch. Untenrum trugen die meisten blaue oder schwarze Jeans; Ralf und Dominik trugen Schlaghosen (der erstere dunkelrot, der letztere blau). Michael (wat) trug eine helle Hose. Dominik und Marc (CH) trugen zusätzlich wollene Stulpen um die Unterschenkel, freilich unter ihren Hosen. Ich bemerkte es, weil die unteren Enden der Stulpen beim Sitzen manchmal unterm Hosensaum hervorlugten. Ich selbst trug untenrum eine kurze Unterhose und lange blaue Jeans und obenrum übereinander ein weißes T- Shirt, ein grünes Hemd, einen hellen Pullover in verschiedenen Farben und eine blaue Jeansjakke. Ich weiß, daß diese Beschreibung mit Ausnahme meiner eigenen Kleidung nicht sonderlich präzise ist, aber mehr habe ich nicht in Erinnerung.

Danke für die Beschreibung. Was heißt hier nicht präzise ? War doch sehr umfassend. Ich finde du hast ein gutes Gedächtnis was ich z.B. bei deinen Berichten von Barfußtreffen immer schön finde. Schreibst du dir bei den Treffen Notizen oder immer alles aus dem Gedächtnis ?

Ich schreibe meine Berichte immer aus dem Gedächtnis, beginne aber stets mit der Niederschrift, sobald ich zu Hause bin und den PC eingeschaltet habe. Dann ist die Erinnerung an das jeweilige Treffen noch ganz frisch. Alles kann ich mir freilich auch nicht merken, denn daß das tolle Lokal mit schwäbischer Küche, wo wir am 06.12.2002 den Abend verbrachten, "Calwer Eck- Bräu" hieß, konnte ich ohne die Nachhilfe von Eva und Franz nicht mehr herausfínden; ich selbst hatte nur noch in Erinnerung gehabt, daß es in der Calwer Straße lag.

Das war ja auch nur ein Detail. Aber alles andere hast du so präzise und lebendig geschildert daß man dachte man wäre dabei gewesen.

Mit Temperaturen von 0 Grad habe ich selbst barfuß keine schlechten Erfahrungen gemacht (außer tauben Zehen aber die hatte ich ja auch bei 5 Grad und das ist schon eine Erfrierung 1.Grades) trotzdem werde ich das so schnell nicht mehr wiederholen (gebranntes Kind scheut das Feuer).

Jetzt ist es wieder kälter geworden, und in der Stadt kann man an manchen Stellen nicht sofort erkennen, ob Glasscherben oder Eissplitter auf dem Boden liegen. Die Sonne ist nicht zu sehen: heute morgen in der Frühe dichter Nebel, jetzt Hochnebel. "Barfuß in Sandalen" läßt sich das Wetter aber gut aushalten, und morgen werde ich versuchen, wieder gänzlich barfuß zu gehen.

Aber hole dir keine Frostbeulen dabei !

Ich weiß zwar nicht, wie lange Du Deine Füße noch schonen mußt, zumal es Dich ja bei weitem nicht so schlimm erwischt hat wie mich damals, aber wie Du weißt, hat es meiner Freude am winterlichen Barfußlaufen keinen Abbruch getan, und wenn es barfuß mal nicht geht, genügen Sandalen eigentlich vollauf. Ich hätte wahrscheinlich keine festen Schuhe mehr, wenn es nicht "gesellschaftlich" erforderlich wäre.

Meine Freude am winterlichen Barfußlaufen ist erst mal weg. Freue mich schon auf wärmere Temperaturen ( > 5 - 7 Grad ). Und die nächsten 2 -3 Wochen gehe ich barfuß bestimmt nicht mehr raus.

Schade! Aber vielleicht (hoffentlich!) kommt deine Freude am winterlichen Barfußlaufen ja wieder! -11° C sind ja nun auch schon eine außerordentlich niedrige Temperatur. Versuch es das nächste Mal lieber bei Temperaturen zwischen null und -5° C. Training ist alles, wenn man winterfest werden will. Nach Rückschlägen, so wie Du jetzt einen erlitten hast, ist es zwar vernünftig, erstmal kürzer zu treten, aber wenn man sich erholt hat, kann und soll man sich mit frischem Mute wieder vorwagen.

Ja mal sehen. Frag mich noch mal wenn die Blasen mal verschwunden sind und mich nicht mehr einschränken. Danke für die aufmunternden Worte !

Deshalb berichte ich Dir ja so ausführlich über mein damaliges Malheur, obwohl es ansonsten nicht meine Art ist, in Niederlagen zu schwelgen. Ich wollte Dir zeigen, daß es trotz Frostblasen (und meine waren ja weitaus schlimmer als Deine) eine barfüßige Zukunft im Winter gibt. Mit anderen Worten: Wer einmal von einer Biene gestochen worden oder in eine Glasscherbe getreten ist, vermutet doch auch nicht überall Bienen oder Glasscherben, sondern ist höchstens ein bißchen vorsichtiger als zuvor.

Vorsichtiger als zuvor werde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall sein. Bis dahin ist es Januar oder Februar und wahrscheinlich saukalt wie jedes Jahr. Bei Minusgraden habe ich jedenfalls nicht vor wieder mit dem Barfußtraining anzufangen. Hoffentlich ist meine Hornhaut die ich mir mühsam antrainiert habe bis dahin nicht ganz verschwunden.

Bist du schon mal barfuß gejoggt ?

Regelmäßig mache ich das nicht, aber wenn ich es eilig habe, setze ich mich durchaus mal in Trab. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, daß es barfuß weitaus besser geht als in jeglicher Art von Schuhen, sogar besser als mit Flipflops. Dabei laufe ich selbstverständlich auf Stadtboden, ohne daß ich das irgendwie als nachteilig empfände. Da ich sowohl in München als auch in Ratingen in der Stadt wohne, sind in unmittelbarer Nähe auch gar keine Wege mit Naturböden zu finden. Um dahin zu gelangen, müßte ich erst längere Strekken gehen oder mit dem Auto rausfahren.

Hast du keinen Park in der Nähe, dann könntest du zumindest über Wiese laufen ?

Leider nicht. In München ist der Olympiapark als nächster Park etwa 3 km von meinem Zimmer entfernt, und in Ratingen ist die Entfernung zum Volkardeyer Park etwa die gleiche.

Das wäre ja ein Fall fürs Fahrrad nächstes Frühjahr wenns repariert ist. Da ist ja dann 3 km keine Strecke mehr.

Aha, Du meinst also, ich solle mich mit dem Fahrrad hinbegeben und es dann stehenlassen, um weiterzulaufen?

Genau. Vorher aber irgendwo anschließen.

Das rasch ins Warme kommen war ja kein Problem. Ich hatte Winterstiefel mit und die Strecke war schon verkürzt. Das schlimme war daß es keinerlei Vorzeichen für die Erfrierung gab. Von daher ist mir das ganze unheimlich. Hätte ich irgendwelche Vorzeichen bemerkt wäre ich sofort in meine Stiefel gestiegen. Und so fing es erst im Warmen an mit den nadelstichartigen Schmerzen und Brennen. Lag wohl hauptsächlich an den extremen Minustemperaturen die wohl schneller wirken als einfache Minustemperaturen (bei -3 Grad hatte ich ja bei einer dreiviertel Stunde keine Auswirkungen in Form von Frostblasen)

Ja, ich vermute auch, daß der "Sprung" von -3° C zu -11° C wohl zu groß gewesen ist.

Das befürchte ich auch. Hätte wohl vorher die Zwischenstufen probieren sollen.

Den "barfüßigen Kälterekord" im Forum hält übrigens Bernd A aus Karlsruhe, der im Jahre 1993 bei -28° C in Lappland für drei Minuten barfuß draußen war. Am 26.11.2000 hat er über jene Reise einen wunderschönen und sehr eindrucksvollen Bericht ("Barfuß um die Welt, Polartraum") verfaßt, welcher leider nicht im "Best of" steht, obwohl es meiner Meinung nach sein schönster und spannendster Reisebericht ist. Du kannst ihn im Archiv unter Nr. 69 finden.

Werde ich mal suchen den Bericht von Bernd A.

Vielleicht hat ja Franz Lust auf die Cebit zu kommen. Kannst ihn ja mal fragen wenn er dich besuchen kommt.

Das werde ich tun. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei Dir bedanken, daß Du diesmal die Rolle des Friedensstifters übernommen hast, und Franz hat sich ja auch wieder gemeldet.

Bitte, gern geschehen. Habe ich gerne gemacht. Ist mir auch nicht leicht gefallen, aber ich konnte es halt nicht mehr mitansehen wie ihr euch da fetzt. Jetzt scheint ja wieder etwas Frieden eingekehrt zu sein. Dann hat es sich ja gelohnt sich da einzubringen.

Ja, es hat sich wirklich gelohnt. Eine Antwort auf das schließlich von Dir mit Deinem Aufruf zum Frieden beantwortete Posting hatte ich schon parat, als ich nach den Seminaren gestern nachmittag noch mal ins Forum guckte, und diese Antwort wäre dem Wetter entsprechend sehr frostig ausgefallen, wenn Du unterdessen nicht eingegriffen hättest.

Zum Glück hast du diese Nachricht nicht geschickt dann hätte es sich wohl noch weiter aufgeschaukelt.

Ja, da hast Du recht! Im allgemeinen schlage ich meinen Mitmenschen gegenüber den gleichen Ton an, den sie mir anbieten.
Und warum sollte ich jemandem einen freundlichen Gruß entbieten, der mir gegenüber dergleichen nicht für nötig hält?

Da fällt mir nur der Spruch aus der Bibel ein "Du sollst lieben deine Feinde ..." aber das umzusetzen fällt mir genauso schwer wie dir.

Das ist wirklich sehr schwer, vermutlich das schwierigste von allen Geboten. Aber wenn ich bereue und in der Beichte Gott um Vergebung bitte, vergibt er mir immer wieder meine Sünden.

Er vergibt dir, aber er wird dich erneut prüfen bis du die Prüfung bestanden hast (ist so meine Meinung/Erfahrung dazu).

So habe ich statt dessen drei Postings geschrieben: Ein Posting des Dankes für Dich, ein Solidaritäts- Posting für Franz und ein Friedensangebot für Kai (WN). Da Franz sich letztlich nicht hat unterkriegen lassen, war mein Einsatz nicht vergeblich. Gleichwohl bin ich der Meinung, daß Kai sich bei Franz entschuldigen sollte. Ob er es tut, ist freilich seine Sache.
Ob sich Kai bei Franz entschuldigt ist allein seine Sache. Wir werden es ja sehen. Ich bin auch nicht der Meinung daß er das unbedingt machen muß. Wenn er es macht wäre es ein Zeichen von Größe da er sich ja keinerlei Schuld bewußt ist (und die auch nicht alleine hat) aber sieht daß ein anderer sich durch ihn verletzt fühlt.

Ich entschuldige mich immer, wenn ich einen anderen durch unbedachte Äußerungen gekränkt habe. Du hast sicherlich auch bemerkt, daß ich nicht stur bin, sondern meinen Ton ändere, wenn ich bei meinem Gegenüber ernsthafte Bereitschaft zum Dialog vermute. Außerdem bin ich nicht nachtragend.

Habe ich bemerkt. Auch gut wenn man nicht nachtragend ist.

Winterliche Grüße, derzeit ebenfalls nur am Computer barfuß,
ab morgen aber hoffentlich auch wieder draußen,

Na hast du es geschafft barfuß drau0en zu sein ?

Nein, leider nicht. Am Samstag war ich den ganzen Tag in der Uni, weil ich ein Blockseminar hatte ("Das Fasten im Neuen Testament und in der Orthodoxen Kirche"), und gestern hatte ich nach der Liturgie, welche ich sokkenlos in Sandalen besucht hatte, keine Lust, noch irgendwo hinzugehen, weil gerade Eisregen einsetzte.

So, bei euch also auch Eisregen. Hatten wir heute morgen hier und die Glätte ist immer noch da. Werde wohl morgen noch mal mit dem Bus fahren müssen.

Als ich aus dem Bus szieg, um nach Hause zu gehen, traf es sich, daß mein schwarzer Nachbar, der zufällig im selben Bus gesessen hatte, gleichfalls nach Hause strebte. Er räsonierte über das Wetter und bekundete abermals, daß er es nicht verstehen könne, wie ich bei solchem Wetter "barfuß" draußen unterwegs sein könne, denn er friere sogar mit zwei Paar Sokken in seinen Winterstiefeln. Für soviel Härte vediene ich seiner Meinung nach einen Eintrag ins Buch der Rekorde (dabei hatten wir gerade mal -1° C, und ich hatte zudem noch Sandalen an). Da fragte ich ihn, ob er denn im Sommer niemals barfuß gehe. Darauf sagte er mir, im Sommer sei ihm der Boden zu hart. Na ja, mancher hält lieber hartnäkkig an seinen Vorurteilen fest, als sich auf neue Erfahrungen einzulassen.

So hat sich ja jetzt mal ein Gespräch mit deinem Nachbarn zum Barfußthema ergeben. Schade daß er an seinen Vorurteilen festhält.

Heute morgen bin ich barfuß bei Glatteis mit dem Auto in die Uni gefahren. Nicht ganz freiwillig - in München streiken die Verkehrsbetriebe, und alle Busse, Straßenbahnen und U- Bahnen bleiben in den Depots. Das ärgert mich, denn ich habe in dem Verkehschaos eine Dreiviertelstunde gebraucht (mit Öffis bin ich zwanzig Minuten unterwegs) und Griechisch versäumt. Die Uni habe ich freilich in Sandalen betreten.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Barfuß-Grüße
Rainer


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