Und nun noch ich (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Ulrich!
Danke für die freundliche und ausführliche Antwort.
Du hast ja völlig recht damit, dass sie "uns damit eine Freude machen und einen schönen Tag bereiten wollte", nur leider ist ihr das zumindest bei Andi nicht und vielleicht bei anderen auch nicht zu 100 Prozent geglückt. Da muss es doch erlaubt sein ihr und anderen, die vielleicht mal Wanderungen organisieren wollen, Tipps zu geben, wie es besser gehen könnte. Darüber könnte man dann diskutieren, aber zu behaupten, dass jede Kritik ungerecht sei, weil der Tag eigentlich ein voller Erfolg war, halte ich für falsch.
Natürlich ist es erlaubt, Verbesserungsvorschläge zu machen. Aber an erster Stelle sollte der Dank stehen und die tatsächlich gebotene Leistung gewürdigt werden. Gerade Dir mache ich auch keinen Vorwurf, denn Du hast Deine Kritik sehr moderat und freundlich vorgebracht. Ich möchte die Diskussion auch nicht endlos weiterführen, da ich in etlichen Punkten mit Dir übereinstimme; ich wollte zu Deinen Ausführungen nur ein paar Anmerkungen aus meiner Sicht machen.
Und das sehe ich eben etwas anders. Ich wandere sehr gerne barfuß, aber möglichst ohne mich dabei zu quälen. Ich lege keinen Wert auf besonderes Training um noch härter zu werden. Ich bin mit meinen Füßen eigentlich ganz zufrieden und will das Barfußlaufen in der Natur genießen. Da passt eine "Zähne zusammen beißen" eigentlich nicht dazu.
Als eilig habe ich das Tempo nicht empfunden, zumal ich mich immer bemüht habe, nicht allzu weit zurückzufallen.
Das ist eben relativ. Was der eine als langsam empfindet, kann einem anderen schon zu schnell sein.
Das ist freilich wahr!
Wenn es steil bergauf ging, kam ich ziemlich ins Schwitzen, was ich aber für nichts Besonderes halte und dem ich deshalb auch keine Bedeutung beimaß.
Ich selbst kam mit dem Tempo ja auch zurecht. Ich habe aber auch gesehen, das einige, wie etwa Leo oder Martin nicht so recht klar kamen. Ich hätte denen gerne weitere Pausen gegönnt.
Sinnvolle Kompromisse sind immer wieder unverzichtbar.
Eine Pause muss ja nicht gleich eine Rast sein. Es genügt ja schon, wenn man einen Moment, vielleicht mal zwei Minuten, stehen bleiben und verschnaufen kann. Solche kurzen Pausen hatten die vorauseilenden reichlich, die letzten aber nicht, und gerade die hätten das vermutlich gebraucht. Dazu braucht man auch keine geeignete Stelle, man muss nur mal kurz stehen bleiben.
Was derartige Pausen betrifft, stimme ich Dir zu. Schließlich will ja jeder, daß die Gruppe zusammenleibt und möglichst alle auch mit dem Tempo zufrieden sind.
Vermutlich hattest Du auch, genau wie ich, genügend zu trinken dabei. Ich denke da eben mehr an die anderen, die Probleme bekamen.
Ich hatte gar nichts dabei, da ich bei Wanderungen nicht gerne etwas tragen mag. Wenn ich unterwegs Durst bekomme, warte ich, bis die Gruppe einkehrt oder ich mir "mal eben" an einem Kiosk oder so etwas zum Trinken kaufen kann. Bei unserer Wanderung war es jedoch so, daß ich erst Durst bekam, als wir in Linz anlangten.
Die Tiergehege habe ich überhaupt nicht gesehen? Waren die an der Erpeler Ley?
Ja. Andi und ich sahen sie, Eva war weit voraus, aber da die Erpeler Ley nicht weit war, wussten wir, dass wir euch nicht verlieren könnten und machten einen spontanen Abstecher. Ich kam gleich darauf ja auch am Aussichtspunkt an, während Andi mit einigen anderen ins Lokal ging.
Ich hatte auch nicht mitbekommen, wie sich einige zu der Gastwirtschaft begeben hatten, weil ich mit denen, die nicht dorthin gingen, auf dem Aussichtspunkt stand und auf das Rheintal guckte. Warum hat niemand sein Bedürfnis, etwas zu trinken, angemeldet.
Bei wem denn? Man hätte erst vorlaufen müssen zum Aussichtsfelsen, um Bescheid zu sagen und dann wieder zurück gehen müssen. Gerade da machte sich die Auseinandergezogenheit eben negativ bemerkbar. Andi sagte durchaus laut und deutlich, dass er dort hingehen wollte, fand ja dadurch auch einige Begleiter, allerdings brüllte er es nicht aus voller Kehle durch den Wald.
Ach, so war das, und auch Leo schrieb, daß die Nachzügler gleich zum Lokal abbogen, ohne zuerst zum Aussichtspunkt, wo wir anderen uns befanden, vorauszulaufen. Auf diese Weise konnte ich das also gar nicht mitkriegen, da ich mich außer Andi's Hörweite befand.
Dann hätte darüber gesprochen werden können und man hätte darüber abgestimmt, ob man sich gemeinsam niedersetzt oder ob die Durstigen sich was für unterwegs in Dosen oder Flaschen kaufen.
Das hätte man natürlich auch tun können, allerdings ist mir eine Rast an einem Ort, wo es Tische und Stühle gibt auch lieber, als eine Rast, wo man sich nur auf den Boden setzen kann oder stehen muss. Insofern bot sich das Lokal unbedingt an.
Dafür, daß jemand, der Durst hat, sich was zum Trinken kaufen will, hat jeder Verständnis. Aber sich ohne Absprache einfach so davonzuschleichen und niederzulassen, ist schon ein wenig dreist.
Es hat sich doch keiner davongeschlichen. Wir wussten doch wohl alle, dass da welche eingekehrt sind. Schließlich wussten wir ja auch, wo wir sie finden würden. Das Lokal war zu sehen und der Abstecher wurde auch kurz diskutiert. Nur haben das diejenigen, die immer vorauseilten nicht mitbekommen.
Ich habe das tatsächlich nicht mitbekommen. Erst als es ans "Einsammeln" ging, bemerkte ich, daß ein Teil der Gruppe sich in dem Lokal niedergelassen hatte.
Zum einen war überhaupt nicht festgelegt worden, wie lange wir bleiben würden. Man ging wohl irrtümlich von einer längeren Pause aus. Da wurden Dinge bestellt, teils sofort, teils etwas später. Einige Bestellungen waren noch nicht aufgetischt worden, als wir vom Aussichtspunkt aus dazu kamen. Ein sofortiger Aufbruch war also gar nicht möglich. Da dieser aber dennoch gefordert wurde, musste es zu einer Teilung der Gruppe kommen, da vor dem Bezahlen des Bestellten erstmal der Verzehr kommen musste. Für logisch hätte ich es gehalten, wenn darauf Rücksicht genommen worden wäre, und wir gewartet hätten, bis alles bestellte verzehrt worden wäre. Da dies nicht geschah, war Andi verärgert und bestellte dann extra was. Das war zwar nicht besonders diplomatisch, aber auch verständlich, da die Teilung ohnehin nicht mehr verhinderbar schien. Ich selbst habe dann ja auch noch ein Eis bestellt, da wir zurückbleibenden nun Zeit hatten.
Das wußte ich nicht. Ich sah nur einen leeren Eisbecher an Andi's Platz sowie ein paar halb geleerte Gläser, weshalb ich davon ausging, daß der Gaststättenbesuch sich seinem Ende zuneigte.
Eva hätte gewiß auch gewartet, bis alle ausgetrunken und bezahlt hätten (was wohl nicht mehr lange gedauert hätte). Erst als Andi35 gerade in Augenblick eine neue Bestellung aufgab und dazu sagte, daß er das "jetzt extra" mache, kippte die Stimmung, und die Gruppe teilte sich.
Er machte es "jetzt extra" weil zu sehr gedrängelt wurde und nicht genügend Rücksicht auf den noch ausstehenden Verzehr genommen wurde. Es mag vielleicht sein, dass einige das nicht mitbekommen hatten oder aneinander vorbei gesprochen hatten. Sicher waren da einige Missverständnisse zu beklagen.
Ja, das war alles ein bedauerliches Mißverständnis.
Gerade wenn der Weg nicht ganz einfach, aber jedenfalls zu schaffen ist, ist das das allerschönste Training.
Und gerade auf Training lege ich keinen Wert. Barfußlaufen ist für mich kein sportlicher Wettkampf, wo es gilt immer besser zu werden, sondern ein pures Vergnügen.
Als Wettkampf in dem Sinne, daß ich besser sein will als die anderen, sehe ich das auch nicht, und eine Wanderung ist kein Wettrennen oder so und soll es auch nicht werden. Das mit dem Training meine ich in dem Sinne, daß ich für mich selbst immer besser als vorher werden möchte.
... aber es hätte halt manches noch ein wenig besser laufen können.
Den letzten Halbsatz möchte ich ändern in "ich hätte noch ein wenig besser laufen können müssen."
Wieso? Nein, ich stehe zu miener Meinung. Einige waren unzufrieden, und wenn alle zufrieden gewesen wären, dann wäre es doch besser gelaufen. Oder nicht?
Ja, wenn alle zufrieden gewesen wären, wäre es am besten gewesen. Ich weiß nur nicht, ob man immer allen alles recht machen kann. Die Menschen sind halt verschieden, auch in ihren Voraussetzungen, Erfahrungen und Erwartungen, und ich neige dazu, lieber die schönen Aspekte zu betonen als Kritik zu üben (es sei denn etwas gefällt mir gar nicht). Aber im großen und ganzen meine ich, daß wir letztlich doch übereinstimmen.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.