Wanderung mit Eva am Rheinsteig aus meiner Sicht. (Hobby? Barfuß! 2)

Martin aus Homburg, Stammposter, Monday, 10.07.2006, 18:34 (vor 6715 Tagen) @ Andi35

Hallo zusammen.

Auch ich möchte hier ein paar Worte zu der Barfußwanderung mit Eva schreiben. Im Großen und Ganzen schließe ich mich meinungsmäßig dem Bericht von Andi an.
Zugegeben, wenn man eine solche Wanderung veranstalten will, bedarf es einer sorgfältigen bzw. vorausschauenden Planung. Leider ist auch meiner Meinung nach nicht alles so verlaufen wie geplant. Das hat ja auch Andi so geschildert.
Ich versuche meine Kritik so zu gestalten, daß sich niemand angegriffen oder beleidigt fühlen muss. Vielmehr soll sie eine aufmunternde Hilfe für zukünftige Unternehmungen dieser Art sein. Ich hoffe, daß verstehst Du doch sicher liebe Eva.
Ich komme jedoch nicht daran vorbei, ein paar Punkte, die m i r nicht gefielen, hier noch einmal zu erwähnen.
Da wäre als erstes die Beschreibung des Treffpunktes. Zwei Leute können sich leichter irren als fünf. Denn genau so viele fanden sich rechtzeitig am Parkplatz ein. Ein Hinweisschild, das auf den Friedhof verwies machte uns sicher: Hier sind wir richtig.
Ziemlich spät bemerkten wir unseren Irrtum und ein Aufklärungsgespräch über Handy brachte schnell Klarheit. Aaaaber!!
Wärt Ihr wirklich ohne uns losgewandert? Andi und ich hatten immerhin einen Weg (einfach) von ca. 250 km hinter uns. Von den Anreisewegen von Ulrich, Michael und Leo will ich besser gar nichts sagen, denn die meisten wissen, wo die Jungs herkommen.
Hätte sich dieses "Aufklärungsgespräch" nicht ergeben, wären Andi und ich ganz sicher wieder abgereist.
Als zweiten Punkt hatte Eva den Teilnehmern einen zwar anspruchsvollen aber dennoch barfußfreundlichen Wanderweg versprochen.
Wenn jedoch über die Hälfte des Weges (der Rheinsteig kann ja so beschaffen sein) aus gröbsten Schotter besteht, fühle ich mich doch sehr getäuscht. Und obwohl ich mich selbst als geübten Barfußläufer bezeichne, so wie einige andere in diesem Forum auch, war meine Freude doch schon etwas reduziert.
Die Geschwindigkeit, die manche bei dieser Wanderung vorlegten, bereiteten mir auch einige Probleme. Eine OP meinerseits und eine Knieverletzung von Leo waren kein Anlass zu einer Veringerung des Tempos. Gut, zugegeben, man hat schon ein paarmal auf uns gewartet, aber kaum aufgeschlossen gings wieder so weiter wie vorher. "Dann bleibt man halt zuhause". So könnte man jetzt sagen. Nein, nein, nein das wollte ich nicht, denn mein Arzt hat mir sogar gestattet an dieser Wanderung teilzunehmen.
Zwischendrin hier mal was positives: Mit größter Bewunderung und Hochachtung stellten einige "harte Jungs" fest, wie leichtfüßig und flink, Du liebe Eva, diese gemeinen Schotterpisten bewältigt hast. Man könnte meinen, Engel hätten Dich getragen. Oder war es am Ende sogar Ralf RSK, denn bei den meisten wart ihr beiden oft außer Sichtweite? (lach)
Deshalb hätte ich es auch gerne gesehen, wenn Du, liebe Eva, ab und zu mal mit dem Rest der Gruppe gewandert wärest, also mal in der Mitte und am Ende. Georg macht es nämlich immer so auf seinen Wanderungen.
Wieder etwas positives: Obwohl es oft bergauf und bergab ging (rheinsteigtypisch??) was auf die Dauer sehr anstrengend war, an der Landschaft und dem Wetter gab es von meiner Seite nicht den allerkleinsten Tadel. Beides einfach wunderschön.
Nun komme ich allerdings wieder zu einem Kritikpunkt, zu dem einige Teilnehmer hoffentlich meine Meinung teilen werden.
Am Aussichtspunkt "Erpeler Ley" wollten einige nicht nur die fabelhafte Aussicht auf das Rheintal geniessen, auch eine kleine Rast mit Einnahme eines Imbisses in Form von Kaffee und Kuchen war das Vorhaben einiger Mitbarfüßer.
Da schon einige Bestellungen vorgenommen waren, verwunderte es mich doch sehr, warum dann keine Einigkeit darüber herrschte, die Wanderung mit einer kleinen wohlverdienten Kaffeepause noch etwas länger zu unterbrechen.
Eva wollte jedoch weiter nach Linz. Dies sei ja schließlich das Endziel der Wanderung. So gesagt wartete sie nicht länger und ließ einen Teil der Gruppe, zu der auch ich gehörte (war es sogar nicht die genaue Hälfte??) im Lokal zurück.
Daß auf diese Weise unsere schöne Gruppe, wenn auch nur befristet, getrennt wurde, mißfiel mir doch sehr, ja ich habe mich sogar geärgert.
Wir "Zurückgelassenen" mußten dann in eigener Verantwortung den Weg nach Linz finden. Wir haben auch einen gefunden, den wir für den einzig richtigen hielten. Wieder ging es bergauf und bergab und wieder war unser Freund "Grobschotter" unser treuer Weggefährte. Die Stimmung war etwas getrübt, aber schließlich gelangten wir doch nach einem langen quälerischen Abstieg, der vor allem unserem Leo viel zusetzte, im Tal einen Brunnen, dessen kühles Wasser die Fußschmerzen ein wenig linderte.
Nach einem kleinen Aufenthalt marschierten wir dann weiter. der Ort, in dem wir uns befanden hieß Kasbach, und er liegt vor Linz.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann endlich dieses doch sehr schöne Städtchen, und auf dem Marktplatz trafen wir auch wieder mit den anderen zusammen.
Nach verschiedenen Gesprächsthemen und einem leckeren Abendessen, gingen wir dann ZUSAMMEN! zum Bahnhof. Unser Ziel war Unkel, denn der Weg zu Fuß nach Rheinbreitbach war zu weit, und es war die letzte Gelegenheit sich von ein paar Mitbarfüßern zu verabschieden, da sie im Zug blieben und nach Hause fuhren.
Die Verabschiedung war überaus herzlich, nur übersah ich, daß Michael aus Zofingen ebenfalls im Zug blieb. Deshalb hier noch mal ein ganz liebes "Auf wiedersehen" von mir an Dich, lieber Michael.
In Unkel angekommen erreichten wir nach circa einer dreiviertel Stunde Fußmarsch dann endlich wieder die Parkplätze unserer Autos. Dort fand dann auch der endgültige Abschied statt.
Wenn ich mir diesen Tag noch einmal überdenke, komme ich zu folgendem Schluß:
Habe wieder sehr nette Mitbarfüßer kennengelernt, vor allem seien hier Michael aus Zofingen, Ulrich aus Berlin und Markus U genannt.Leo habe ich ja schon an einer früheren Wanderung als lieben Zeitgenossen kennengelernt.
Jetzt noch ein Wort zu Dir liebe Eva: Du hast Dir sehr viel Mühe für die Organisation der Wanderung gegeben, aber leider fand so manches nicht ganz meinen Beifall. Die Wege waren eine Quälerei und auch Dein Tempo war etwas zu schnell gewählt. Das macht, so leid es mir tut, Georg einfach viel besser.
Puh, aus der Antwort zu Andis Bericht, dem ich übrigens immer noch zustimme, ist so etwas wie mein eigener langer Bericht geworden.
Noch etwas: Keiner soll sich hier angegriffen oder beleidigt fühlen, denn vieles gibt auch meine Meinung wieder.

Viele liebe Grüße nochmal an alle Teilnehmer

MARTIN AUS HOMBURG


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