Für mich bitte mit Sonderausführung! (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 22:36 (vor 6317 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Deine nette Geschichte ist ja eigentlich gar keine Geschichte, sondern vorweggenommene Realität. Bestimmt nicht jeder Polizist würde sich an sowas banalem wie fehlendem Schuhwerk stören, aber ich könnte mir schon vorstellen, daß da auch mal einer darunter ist, den gerade wieder sein Hallux Valgus plagt und der sowas dann gerade mal braucht.

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Ja, das war aber eigentlich bereits als definitives, wenn auch jetzt noch (& hoffentlich für immer) künstliches Szenario gedacht, das eintreten MÜSSTE, bestünde tatsächlich ein in einem StVO- bzw. StVZO-Gesetzestext geschriebenes BF-Verbot, der Ordnungshüter MUSS es dann ahnden, wenn er "es" gesichtet hat. Das betont zynisch-neurotische polizeiliche Verhalten hab' ich deswegen in die Story eingebracht, weil es praktisch unmöglich ist, FFB (Fahrer fährt barfuß) im fahrenden, geschlossenen Pkw zu sehen. Es gibt nur 2 Möglichkeiten, "es" zu erwischen:

* FahrerIn stellt den Motor ab & steigt sofort BF aus (in Sekundenbruchteilen kann man keine Schuhe anlegen)
* FahrerIn steigt BF ein, startet unverzüglich & fährt sofoft weg.

Bereits laufender Motor gilt als "Fahren" (so z. B. beim Handy-Telefonat ohne Freisprecheinrichtung, auch wenn das 4rad mit 0 km/h auf dem Parkplatz steht).
Bei einer Routinekontrolle sind z. B. Slipper schneller angezogen, als ein Bulle auf das 4rad zulaufen & den "Verschlag" öffnen kann, um nachzusehen! Das geht in 1, höchstens 2 Sekunden. Einzige Maßnahme dagegen: Sockenpflicht oder ausschließlich Schnürschuhe zulässig, die dann natürlich korrekt zugebunden sein müssen...

Jetzt übertreibst es aber, denn dazu wird es hoffentlich niemals kommen! Ich kann mir zwar denken, daß Du Dir die hypothetische Sokkenpflicht ausgedacht hast, damit man die "Sünderin" auch ganz sicher überführen könne, da man sich Sokken UND Halbschuhe nicht in 2 Sekunden anziehen kann, aber auf eine SOKKENpflicht beim Autofahren, für die es keinerlei sachliche Begründung gibt, würde ich niemals positiv eingehen! Ich VERABSCHEUE Sokken!

Und der Stempel auf dem Papier -- das ist Lebenserfahrung. Andererseits, für was soll dieser Bußgeldbescheid denn ausgestellt worden sein? Fehlende Ausrüstung? Verkehrsgefährdendes Verhalten? Geht ja noch nicht, wie wir hier in regelmäßigen Abständen feststellen...Insofern wirft der offengelassene Inhalt Deines fiktiven Briefes am Ende eine unlösbare Frage auf...

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NOCH geht´s nicht. Ist es aber dann soweit, wird es voraussichtlich heißen (jeder 4radfahrer kennt das Ding mit dem "Defensiv fahren - Leben bewahren" - Label darauf):
Anhörung des Betroffenen wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit / Eilsache!
Sehr geehrter Verkehrsteilnehmer,
Sie werden beschuldigt,
am [Datum] um [Zeit] in [Ort, Str.] als x[Führer & Halter] des [Kennzeichen] folgende Verkehrsordnungswidrigkeit(en) begangen zu haben:
[& nunmehr nicht: Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von ... um so&soviel km/h überschritten, sondern:]
ENTGEGEN § XX, ABS. Y, ZIFFER Z STVO/STVZO FAHRZEUG OHNE FESTUMSCHLIESSENDE BESCHUHUNG GEFÜHRT
TBNR [Tatbestandsnr, noch gibt´s keine, hoffentlich nie]: [6-stellig]
Tatfolgen: xkeine Zeugen: PHM [Polizeihauptmeister] Hintern, POM [Polizeiobermeister] Arsch
[Einspruchsfrist: 7 Tage, gerechnet ab Poststempel]
Mit freundlichen Grüßen
So wird das aussehen, wenn das eintritt, was wir mit allen Regeln der Kunst zu verhindern versuchen. Stimmt´s, Markus U., Oliver S., aquajeans & Kollegen?

Ja, so würde das aussehen.

Allenfalls eine Rechnung für Aufwandsentschädigung, weil zwei Beamte für zwei Stunden das Auto durchsucht haben.

Hier wäre ein Rechtsbehelf vermutlich erfolgreich, weil ein solcher Aufwand ganz sicher unverhältnismäßig wäre.

Übrigens sind auch Hausdurchsuchungen meiner Kenntnis nach stets gratis. Die heftige Durchsuchungs"reaktion" brachte ich in der Story nur, weil speziell Bayerns Exekutive oft so reagiert a 'la Wir lassen uns nicht verarschen!

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß es vor etwa fünfzehn Jahren einen Riesenskandal gab, als in Bayern Demonstranten niedergeknüppelt wurden und der damalige Ministerpräsident Max Streibl (CSU) sich dahingehend äußerte, daß "in Bayern eben mal etwas härter zugelangt" werde.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.


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