Fersensporn-Erfahrungen (Hobby? Barfuß! 2)

Barpfotenbaer, Stammposter, Thursday, 10.02.2005, 22:40 (vor 7169 Tagen) @ Ulrike

Hallo Ulrike,

das klingt fast so, als machtest Du Leistungssport?! In diesem Fall wäre eventuell ein ganzer Bewußtseinswandel angebracht?!

>Zuletzt und weil ich unbedingt wieder laufen will, bin ich auf ein Buch von Matthias Marquardt gestossen: "Natürlich laufen". Darin wird das Vorfußlaufen als natürlicher Laufstil propagiert und mit Kräftigungsübungen für die Fußmuskulatur und Barfußlaufen geworben, um den Füßen wieder ihre Ursprüngliche Kraft/Fähigkeit zurück zu geben.
Das ist sicher auch so ein Buch aus der Kategorie "richtig atmen". Ich vermute, da wird den Käufern wieder etwas beigebracht, was unsere Ahnen Jahrtausende lang sowieso richtig machten. Dezivilisierung sozusagen.

>Jo, und darüber bin ich dann hier im Forum gelandet und werde jetzt regelmäßig Fußkrafttraining machen, sobald es wärmer wird öfter barfuß laufen und mein Lauftraining mehr auf den Vorfuß verlagern.
Das ist gut! Ich würde aber das Lauf- also Joggtraining zunächst ganz unterbrechen! Komplett! Füße schonen! Stattdessen Fußkrafttraining, evtl. mit einer guten Krankengymnastin. Und statt Lauftraining würde ich in der selben Zeit barfuß gehen, alle zwei Tage 1 bis 2 Stunden durch die Natur (nicht Supermarkt oder Ikea, bringt höchstens was für's Ego). Geht auch jetzt im Februar, ab ca. 10 Grad würde ich sagen, soll ja auch zu Anfang Spaß machen. Du wirst sehen, daß Du gleich am ersten Tag (vom Gehen) Muskelkater an vollkommen ungewohnten Stellen bekommst: am Fußrücken und an den Waden. Ging mir und meiner Frau genauso. Das würde ich ein halbes Jahr so betreiben. Und im Sommer würde ich wieder mit dem Laufen, also Joggen, anfangen. Aber nicht gleich die volle Distanz, sondern immer im Wechsel, selbst wenn die Kondition mitmacht, auch mal gehen. Einfach den Schwerpunkt auf die Bequemlichkeit setzen und nicht die Leistung! Denn ab diesem Moment wandelt sich Dein Leistungssport: Dir kommt es nicht mehr auf die Distanz oder die Zeit an, sondern Du wist plötzlich lernen, die Bewegung selbst zu genießen -- und zu optimieren. Oft zitiert, aber hier trifft es zu: "Der Weg ist das Ziel!"
Und Du wirst stolzer sein, als wenn Du als erster beim Marathon ist Ziel hechelst. Denn es gibt in unseren Breiten bestimmt mehr Marathon-Sieger, als Barfußläufer!
Und der Vorfußlauf kommt ohnehin ganz von alleine, denke ich. Nach eine paar Stunden Barfußlauf stellt sich der Körper automatisch um.

Die Aktion mit dem Schnee ist sicher aus der Neugier geboren, hat aber das Potential, gleich zu Anfang den Spaß zu verderben. Ein Nachwuchsfakir trainiert bestimmt auch erst mit Gumminoppen.
Zumindest ich als großer Junge täte im Wald anfangen, am besten da, wo's richtig schön matschig ist :-)))))
Dort sind nicht so viele Leute, die Dich verunsichern und Du findest die unterschiedlichsten Untergründe. Und wenn man es nicht übertreibt, passiert auch nichts. Ich habe mich nur zweimal verletzt. Einmal habe ich mich leicht an einer hauchdünnen Eisscholle geschnitten, als ich durch eine Pfütze glitt und das andere Mal war ich wirklich selber schuld. Da bin ich im Dunkeln beim Joggen (sollte man wohl nicht im Dunkeln machen) über einen Bordstein gestolpert. Aber nie kam die Verletzung von unten!

Auch wenn hier jeder was anderes sagt. Ich denke die allergrößte Hürde ist die Meinung der Anderen. Es kostet anfangs einfach Überwindung, etwas ungewöhnliches zu tun (Dabei ist auf den eigenen Pfoten laufen, eigentlich das normalste, was ein Raubtier wie der Mensch, überhaupt tun sollte). Aber wenn Du einen Hund dabei hast, kümmern sich die Leute sowieso nicht weiter um Deine Füße. Mir ging das zumindest schon öfters so. Der Hund stellt soviel an, daß ich nicht mehr auffalle .... :-))

>Und hoffen, daß es hilft.....
Das hilft!!! Aber mit der Zeit und mit Geduld, nicht sofort und auch nicht kurzfristig! Das Stichwort "Leistungssport" macht mich mißtrauisch! Eines muß Dir - zumindest meiner Meinung nach - klar sein. Glaube bloß nicht, du bräuchtest jetzt mal ein halbes Jahr barfuß durch den Matsch hüpfen und könntest danach wieder in alter Frische mit Schuhen Bestzeiten zu rennen! Das ist keine Einmaltherapie, sondern eine Sucht fürs Leben!

Viel Spaß dabei!

Barpfotenbär


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