Vordergründig OT - aber letztendlich wieder auf BF = Denkfreiheit zurückkommend (Hobby? Barfuß! 2)

Jörg (Hanna), Stammposter, Sunday, 03.02.2008, 15:17 (vor 6139 Tagen) @ Jay

Hi Jay,

ich bin keinesfalls verärgert (ich lese und schreibe im Forum, um mich zu entspannen, nicht um mich zu ärgern), nur etwas erstaunt ob Deiner verbissenen Argumentation kontra kommunaler Verkehrsüberwachung. Deine Argumente sind mir aus der Lokalpresse seit Jahren wohl vertraut - von Bürgern, die gegen die "bösen" Gemeinden und deren vermeintliche (oder echte) Autofeindlichkeit kämpfen. Das sind typischerweise eher zur Mittelschicht gehörende, im Alter > 40 befindliche Menschen, oft klassische CSU-Wähler, die dann aus Protest vielleicht mal die Autofahrerpartei wählen. Ich denke dann immer: Nunja, wenn die keine anderen Probleme haben... Und wie die wohl zu bf stehen?

Ich bin ja - gerade als Ingenieur - kein prinzipieller Autofeind, finde aber die von Markus (Obb.) und ähnlichen Zeitgenossen auf die Tagesordnung gebrachte Wahl "Auto oder Natur" vollkommenen Blödsinn. Die Herausforderung, gerade an uns Ingenieure (weder Politiker noch Manager werden da was reissen), heißt doch "Auto (bzw. individuelle Mobilität) und Natur"! Umwelttechnik ist ein Exportschlager deutscher Firmen, das kann auch in Zukunft für umweltgerechte Autos bzw. deren Antriebe gelten. Ideen und Konzepte - wenn auch oft noch nicht marktreif - gibt's ja. Und natürlich sind die Verkehrskonzepte auf dem platten Land andere als in der (Groß-) Stadt. Übrigens: Markus (Obb.) und Du sollten bedenken, daß der Mensch dann doch eher Natur als Auto ist, auch wenn die "Ersatzteildiskussion" der modernen Medizin uns manchmal anderes glauben machen möchte.

Wir sollten diese OT-Diskussion aber ausserhalb des Forums fortsetzen, gerne in Olching, das übrigens eher hässlich ist - bis auf die Bereiche, wo kein Auto hindarf (Olchinger See, Gemeindepark, Amperauen)!!!

Noch ein paar kurze Antworten auf konkrete Punkte:

Wohin uns das falsche Ideal der autogerechten Stadt aus den 60er Jahren hingeführt hat, kann man in fast allen deutschen Städten und erst recht in den amerikan. Großstädten sehen.

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Könntest du einmal konkretisieren, worin da der Leidensdruck besteht?

Stichworte: Feinstaubbelastung, Lärmbelastung, verstopfte Strassen, Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer, Platzbedarf etc.

Ich weiß, wir haben leider keinen Off-topic-Ausweichbereich. Wenn ich mich heute (vollkommen wurscht, ob als BFiger oder nichtBFiger Fußgänger im Winter) an einem Auto herumschlängeln muß, juckt mich das fast gar nicht, 10 sec später hab' ich das wieder vergessen.

Mit Kinderwagen oder Fahrrad ändert sich das. Ich erinnere mich an einen Unfall in München vor 1 oder 2 Jahren, bei dem ein kleines Mädchen wegen eines falsch parkenden LKWs vom Radweg auf die Straße wechseln musste und prompt angefahren und schwer verletzt wurde.

Der Initialpöbel ging nämlich von den Parkwächtern aus. Dieselben Effekte aufgrund noch recht jugendlichen Aussehens, wesentlich verstärkt durch BF, hat auch Descalzar berichtet:

Klar, niemand muß sich anpöbeln lassen, erst recht nicht grundlos. Wer falsch parkt, bekommt ein Ticket, und basta! Man kann ja Widerspruch einlegen. Eine Diskussion mit dem Hilfssheriff erübrigt sich von beiden Seiten; ich würde auf Pöbeleien auch entsprechend reagieren. Auf der anderen Seite sollte man nicht vergessen, daß es sich auch bei Hilfsheriffs um Menschen handelt, die sich in ihrer Funktion sicher so einiges anhören müssen. Daher besser nicht ansprechen... Übrigens, ich habe mich auch über keines meiner "Tickets" gefreut.

Ich habe es aufgegeben, in der Legislative noch irgendwas beeinflussen zur wollen & bin lange nicht mehr zu Wahlen gegangen.

Das ist nicht gerade eine demokratische Auffassung und sie macht mich bei einem gebildetem Menschen wie Dir traurig. Politikverdrossenheit mag nachvollziehbar sein, spielt jedoch gerade denen in die Hände, die am liebsten unabhängig von der Bevölkerung ihre Politik durchziehen wollen. Obwohl ich ein großer Gegner der Linkspartei bin (konzeptlose Sprücheklopfer), finde ich es gut, daß sie in Wiesbaden den Einzug ins Parlament geschafft haben und damit die etablierten politischen Parteien und Bündnisse durcheinanderwirbeln. Das zwingt letztere nämlich, sich wieder mehr auf die Bürger einzulassen und in neuen Bahnen zu denken. Schon lange war Politik nicht mehr so spannend wie zur Zeit und die Verteilungsdebatte wird erst noch so richtig in Gang kommen...

BF im Wahllokal? Passiert gar nix. Dieselbe ruhige, irgendwie ernste, sehr formelle Stimmung wie mit Schuhen.

Kann ich voll bestätigen.

Wir sollten uns wieder 'mal treffen. Ich kenne zwar Olching, nicht aber den schönen See & freue mich auf das Frühjahr.

Gerne. Wenn es ein BF-Treffen werden soll, mußt Du aber auf Temperaturen >15° warten. Kann ja schon an einem WE im März passieren :-)

Übrigens: Wer ≥ 25 Jahre unfallfrei gefahren ist, kann sich bei "Kraftfahrer-Schutzbund", "Deutscher Verkehrswacht e. V." oder so ähnlich registrieren lassen, erhält eine Medaille & kommt mindestens in die Lokalpresse. Es wäre eine gute Werbung für [BF Autofahren]

Wusste ich gar nicht! Auf die Medaille kann ich verzichten, aber Werbung für BF wäre natürlich was. Als ADAC-Mitglied könnte ich ja auch versuchen, in die motorwelt (Mitgliedszeitschrift) zu kommen. Falls der Nachweis über die Haftpflicht zu machen ist, muß ich noch 5 Jahre warten, da ich mein erstes Auto erst 2½ Jahre nach dem Führerschein gekauft habe.

Serfuß,
Jörg


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