Hypothesen über Toxizität etc. von Großstadtdreck an den Füßen (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Thursday, 21.06.2007, 13:24 (vor 6302 Tagen) @ Charles B.

Der Kohlenstoff und andere natürliche Stoffe, die als Partikel Luft, Boden und Wasser verschmutzen, machen mir am wenigsten Sorgen. Bei Stoffwechselausscheidungen wird's schon eklig. Urin ist ja auch nur bei gesunden 'Tieren' steril, kann aber bei kranken durchaus Keime und Viren enthalten (weiß ich jetzt nicht genau ohne weitere Recherche, aber er ist dann zumindest nicht mehr unbelastet).
Sorgen machen mir gefährliche Zivilisationsabfälle, die in den KÖrper eindringen und sich anreichern und Schaden anrichten können. Schwermetalle, Chromverbindungen, Kohlenwasserstoffe, ... Sorry, wieder habe ich nicht recherchiert, sondern bringe hier nur ein paar Schlagworte unter in der Hoffnung, dass der Gedanke klar wird.
In der Tat trage ich derartigen Schmutz nur ungern in die Wohnung. Man kann die Schuhe samt Dreck am Eingang abstellen oder sich als erstes die Füße waschen. Im wahren Leben bin ich davon weit entfernt, aber eigentlich sollte es so sein :-)
Im Übrigen stimme ich Dir zu, dass die barfuß eingefangenen Schadstoffe wohl kaum den lethalen Ausschlag gegeben haben werden, wenn's mit mir irgendwann zu Ende geht :-)

Hi Charles,

auch mir ist die Äußerung solcher spezifischer Bedenken in Sachen Stadtschmutz in diesem Forum neu. Zwar habe ich die vielbesungenen "pechschwarzen Fußsohlen" von allem möglichem Stadtschmutz nicht gerade besonders gern, aber ich habe sie als gleichsam unvermeidliche Begleiterscheinung des Barfußlaufens stets ohne weiteres hingenommen, und ein klein wenig Stolz auf die "sichtbaren Gebrauchsspuren" des echten Barfußgehens ist auch dabei. Zudem würden mich solche Bedenken in meiner Barfüßigkeit immens beeinträchtigen, denn ich halte mich überwiegend in der Stadt auf und erledige dort meine gewöhnlichen Besorgungen, nur eben halt barfuß und nicht anders, als wenn ich Schuhe anhätte. Hegte ich dagegen die von Dir genannten Bedenken wegen Stadtschmutzes, dann zwängen mich diese, entweder auf einen großen Teil meiner Barfüßigkeit zu verzichten oder verschärft "hinaus in die Natur" zu fahren, wo Barfußlaufen "bedenkenlos" möglich wäre, mithin meinen Alltag erheblich umzustellen. Da aber die Stadt mit ihren "gefährlichen" Böden nun mal mein Lebensraum ist, müßte ich womöglich noch Schuhe mit mir rumschleppen, die ich erst in der "idyllischen" Natur ausziehen könnte und bei Rückkehr in die "gefährliche Stadt" wieder anlegen müßte. Ein solches Verhalten würde mir jedoch jedes Barfußgefühl derart gründlich vermiesen, daß ich das Barfußlaufen dann gleich gänzlich einstellen könnte.
Bei mir daheim ist es so, daß alle meine Schuhe "unsichtbar" in der Kammer stehen, und wenn ich Schuhe brauche, behalte ich sie auch in aller Regel an, oder ich gehe eben barfuß raus und nehme gar keine Schuhe mit. Die einzige Ausnahme bilden manchmal längere Autofahrten, bei denen ich beschuht zum Parkplatz gehe, die Schuhe im Wagen ausziehe, sie am Zielort im Auto lasse und erst wieder bei der Rückkehr nach Hause für den Weg vom Parkplatz zu meiner Wohnung anziehe. Dieses Verhalten ist eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich eines möglichen Unfalls, den ich, falls ich ihn erleide, nicht barfuß bewältigen müssen möchte, obwohl ich mir natürlich dessen bewußt bin, daß die Gefahr eines Unfalles auf dem Wege zum Supermarkt im Prinzip nicht geringer ist als bei einer Fahrt durch ganz Deutschland oder ins Ausland.

Was die vom Stadtschmutz angeblich ausgehenden Gefahren betrifft: Die toughen Fußsohlen eines geübten Barfußläufers sind vermutlich nicht sehr empfänglich für Giftstoffe, die im Schmutz stekken könnten, und wirklich gefährliche Stoffe wie Säurelachen, die Verätzungen auf der Haut hervorrufen könnten, dürften auf einer gewöhnlichen Stadtstraße kaum vorkommen. Im übrigen wird inzwischen vor soviel Gefahren durch Schadstoffe gewarnt (in der Atemluft, im Trinkwasser, in den Lebensmitteln, in den Möbeln, im Boden etc.), daß, wenn man all diese Warnungen beherzigte, die Lebensqualität sofort und dauerhaft auf Null sänke. Und ob das gesund wäre...
Die Todesstunde ist für einen jeden Menschen unvermeidlich, und sie wird die letzte in diesem Erdenleben sein. Also genießen wir doch lieber die bis dahin verbleibende Zeit auf nackten Sohlen...

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.


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