Noch ein kleiner Erfahrungsbericht (Hobby? Barfuß! 2)

Descalzar, Monday, 20.11.2006, 13:15 (vor 6516 Tagen)

Hi,
da grad meine Kaffe durchläuft, schreib ich Euch nochmal nen kleinen Erfahrungsbericht.
Am letzten Donnerstag war ich mal wieder in OL einkaufen, weilo ich eine bestimmte CD suchte, die ich in minem Kaff garantiert nicht bekomme. Also ab nach Oldenburg und zuerst in die Galeria-Kaufhof. Doch da hatte man sich erschlossen, daß CD_Angebot erheblich zu veringern.
Pustekuchen mit der CD. Beim Rausgehen schlenderte ich durch die Klamottenabteilung und sah eine geniale Lederjacke im Vintage-Stil. Kurz anprobiert und festgestellt, daß XL definitiv zu klein war.
Da kam ein älterer Verkäufer des Weges. ich fragte ihn, ob es diese Jacken auch in XXL gebe. Bezüglich meiner Frage war er ziemlich inkompetent "Wenn, dann müßte sie dort hängen"
Ich:"Tut sie aber nicht"
Mit prüfendem Blick und ständigenm Kopfschütteln blättert er die Jacken durch.
"Hier hab ich eine"
Ich augenrollend: "Ne, die sieht doch ganz anders aus"
Er bemerkt seinen Fehler und gleich zeitig auch, daß ich barfuß vor ihm stehe.
Er wird noch inkomptenter und zurückhaltender, als er meine nackten Füße sieht. Denkt sich wahrscheinlich, daß dieser Langhaarige ohne Schuhe sich die Jacke sowieso nicht leisten kann.
Er beantwortet meine Fragen nur noch ausweichend und wir gehen ergebnislos auseinander.

Nächste Station: Ein Buchladen in der Nähe. Dort ist man wohl außergewöhnliche Menschen gewohnt. Jedenfalls schauen nur die Kunden ab und zu erstaunnt zweimal auf meine Füße, aber von ihnen kommt keine Reaktion.
Danach folgen zwei NANU-NANA-Filialen, daich noch eßbnare Stringtangas für Herren suche. Sie will ich als Präsent auf unserer Weihnachtsfeier verschenken. Auf Nachfrage nach diesen Artikeln ernte ich jedesmal ein heiteres Lachen der Angestellten mit der Bermerkung, daß diese werihnachtsfeier wohl sehr lustig werden würde. Aber außer netten Gesprächen verläuft auch die Tanga-Suche ergebnislos.
Bei Nanu-Nana sollte man als Barfüßer in der Vorweihnachtszeit vorsichtig sein, da es bei den Hausfrauen regelrecht auszuhaken scheint und sie in einen Christbaumkugelkaufrausch verfallen und dabei etliche der schönen Kugeln geborsten den Boden zieren. Glitzert zwar schön, ist aber schlecht für nackte Sohlen.
Eine Jung Angestellte hat mich so ohne Vorwarnung durch einen solchen Glitzerhaufen latschen lassen, ohne mich vorzuwarnen. Ihre jugendliche Neugier schlug wohl eine Verantwortungsvolle warnung."Mal sehen, ob der Kerl sich verletzt. Hi,hi,.hi.
Doch Pustekuchen. ich machte aus kleinen Scherben noch kleinere Scherben und ging meines Weges, immer noch mit demAuftrag im Kopf: "CD"
So begab ich mich auf den Weg in Richtung SATURN un dfand auch die ersehnte CD. Ich sackte sie sofort ein und kam beim Rausgehen an einen Friseursalon vorbei. Die dort hantierende Friseuse, die eindeutig der Gothic-Szene angehörte, weckte mein Interesse und so entschloß ich mich, die Spitzen schneiden zu lassen.
Ich unterhielt mich ganz nett mit ihr über Gothic- und Larpveranstaltungen, sowie über Mittelaltermärkte.
Mit keinem Wort sprach sie meine Barfüßigkeit an. Da sie auch einer freakifgen "Randgruppe" angehört, weiß sie sicher, wie irgendwelche Fragen bezüglich des Erscheinuungsbildes nerven können.

Mit gekappten Spitzen, aber um eine Bekanntschaft reicher verließ ich den Salon und fand in einer eitenstraße einen verwunschenen Buchladen, der sich auf esotherische Literatur spezialisiert hat. Das sanftes plätschern eines Zimmerbrunnens, der Duft von Räucherstäbchen und indische Musik sorgten für eine angenehme Atmosphäre. Hinzu kam der wunderbare Holzfußboden, der sich sehr schön unter m,einen Sohlen anfühlte.
Ich stöberte lange in den Büchern und lobte die Eigentümerin bezüglich ihres schönen Ladens.
Ich verabschiedete mich von ihr und begann jetzt jeden Kiosk und jeden zeitschriftenladen nach einer bestimmten Zeitschrift zu durchforsten. Man verwies mich immer nur auf die Bahnhofsbuchhandlung. Also ab zum Bahnhof.
Die verkäuferin unterhielt sich grad mit einem Kunden, als ich den Laden betrat. Sie vesrtummte und schaute, ebenso erstaunt wie ihr Kunde auf meine Füße.
Ich war immer der Meinung, daß Verkäuferinnen im Bahnhof abgehärtet seinen, weil sie doch jeden tag außergewöhnliche Leute sehen. Aber ich schoß wohl den Vogel ab.
Zum Glück bekam ich dort die ersehnte Zeitschrift und dankte lächelnd der Verkäuferin für die "Rettung".
Nun lächelte auch sie und ich war zufrieden, daß ich wieder einem Menschen ein lächeln aufs Gesicht gezaubert habe. Das ist das schönste Geschenk, daß man machen kann.

Gruß und Fuß,

descalzar


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