@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/ "Schrecklich" (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Jay!
Hi Sabrina,
vielleicht noch ganz kurz ein paar Anmerkungen...
Aus meiner Sicht sind "Barfußparks" so überflüssig wie nur irgendwas. Früher hätte ich über den Gedanken, eigens einen Ausflug zu machen, um irgendwo barfuß zu gehen, und dafür auch noch Eintritt zu bezahlen (barfuß war ich nur im Freibad, bin aber mit Schuhen hin und auch wieder zurück, kostete ebenfalls Eintrittsgeld) lauthals gelacht, und heute laufe ich überall barfuß, so daß ich eine solche Einrichtung gar nicht brauche. Somit gilt sowohl vom (früheren) schuhetragenden als auch vom (heutigen) barfüßigen Standpunkt hinsichtlich von "Barfußparks": kein Bedarf!
Naja, aus deiner & meiner "alltagsbarfüßerischen" Sicht ist dieser Standpunkt klar. Lorenz bedient mit seinen Parks eine andere Klientel. Er wird zwar meine Vermutung genausowenig gerne lesen wie deinen ersten obigen Satz, aber ich sag´s jetzt doch: Ich glaube, daß noch nie ein BF-Parkbesucher da verwandelt 'rauskam und den Beschluß faßte (so wie ich mit 16 relativ schlagartig): Ab jetzt nur noch barfuß, wenn dem temperaturmäßig oder schicksalshaft-weichenstellend nichts entgegensteht...Sobald ich hier (ich würde mich freuen) dermaleinst lese: 'Hallo, war im BF-Park, wurde inspiriert, von jetzt an wesentlich öfter BF zu sein & möchte mich vorstellen" bin ich eines Besseren belehrt. Lorenz möge mich bitte sofort zusammensch..., wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, daß wenigstens die BF-Toleranz des "normalen" Publikums gesteigert wird, wenn´s 'drauf ankommt (und z. B. mein letzter Chef hypothetischerweise dann nicht auch noch gesagt hätte: Sie sind hier nicht im Barfußpark, Herr NN, sondern in der Industrie auf der Arbeit! [unverändert unwissend, daß sich das keineswegs ausschließt & seinen Standpunkt nicht um ein Jota verschoben habend]). Lorenz wird bestimmt schon den einen oder anderen "Leitenden" unter seinen Kunden gehabt haben, aber ob man danach etwas anderes hört als "War angenehm & schön. Aber doch nicht im Job in meiner Abteilung!" ? Ich bin skeptisch & lasse mir diese Skepsis mit Freuden zerstreuen...
Ich kann mir auch schwerlich vorstellen, daß jemand durch den Besuch eines Barfußparks zum Barfußlaufen "bekehrt" wird. das halte ich auch auch gar nicht für wichtig. Man läuft entweder im Alltag barfuß oder läßt es bleiben. Was ich mir wünsche, ist allgemeine Akzeptanz des Barfußlaufens in der Öffentlichkeit.
Die Barfußparks stimmen mich allerdings eher pessimistisch, weil das Barfußlaufen dadurch in ein eigens hierfür geschaffenes Reservat abgedrängt werden soll. Du bringst es auf den Punkt: am Ende heißt es gar "wir sind hier nicht im Barfußpark!"
Was die 70er Jahre betrifft, habe ich (Bj. 1979) sie eigentlich nicht mehr erlebt, und wie ich schon schilderte, war ich als Kind im Sommer oft barfuß, auch draußen und auf dem Spielplatz, aber nie im Kindergarten oder in der Schule, und als ich so etwa acht Jahre alt geworden war, war damit für die nächsten sechzehn Jahre Schluß. Über die Gründe habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht, und damals war es mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte einfach aufgehört, draußen barfuß zu sein, ohne daß ich das regelrecht beschlossen hätte. Auch von meinen Freundinnen war keine barfuß, und von den Jungs erst recht keiner (den hätten wir auch ausgelacht).
Da haben wir eine Parallele. Auch bei mir fiel seit Kleinkindertagen extreme BF-Begeisterung spätestens mit Erreichen der 'Höheren Schule' sang- & klanglos auf 0, um dann mit 16 schlagartig & mit völlig irrwitziger Intensität wiederzukehren, kurz darauf erschien mein erster schwach-flaumiger Bart & Schluß war´s mit der (bei mir problematischen) Pubertät, ich war irgendwie wieder der Alte, wenn auch ein klein wenig erwachsen. Jedoch war 1974 eine ganz andere Zeit.
Tatsächlich wundert mich heute, wie "förmlich" heute der erste BF-Start in die Öffentlichkeit bei einigen abgeht. Bedenken wg. BF in der Öffentlichkeit sind für mich deswegen eine absolut nicht nachvollziehbare Psychodimension, weil ich "es" vergleichsweise sehr natürlich "lernte": Mein Freundeskreis & ich flackten sommers bei schönem Wetter in den Hausvorhöfen (wuchs in einem Mischgebiet mit EFHs & Wohnblöcken auf) & auf der Straße 'rum, plauderten, machten Späße, etc. Ausgelacht worden wäre, wer bei entsprechend hohen Temperaturen NICHT barfuß gewesen wäre (weshalb das rd. 8 Jahre später genau anders'rum war, haben Markus U. & ich bis jetzt vergeblich zu ergründen versucht). Schließlich habe ich dann meinen [Von-Sich-zuhause-Entfernungsradius] im Laufe weniger Wochen kontinuierlich vergrößert, ohne mir groß 'was dabei zu denken. Dann geht man halt BF die 25 Minuten in die Innenstadt, um sich die neueste LP (Musik war damals auf "Vinyl" konserviert & wurde mechanisch "abgetastet") von irgendwem zu kaufen.
Übrigens: Meine Freunde machten das genauso, aber nur sporadisch (während ich es immer tat), ca. 1976 hörten sie auf damit & liefen sogar nur noch in der Privacy BF. Ich blieb mit [BF außerhalb der Privacy] als einziger übrig...
Ganz liebe Grüße, Jay (vielleicht muß ich doch einmal meine BF-Biografie posten, einige haben das ja ausführlich gemacht).
Ja, mach das mal; ich werde sie bestimmt voller Spannung und Interesse lesen. Daß du aufgrund Deines Alters keinen "förmlichen Barfußstart" benötigtest, ist einerseits beachtlich, aber andererseits ist es auch schade, daß sich das Barfußlaufen bei Deinen Freunde überlebt hat und Du auf diese Weise zum "Fossil" wurdest. Aber hier befindest Du Dich ja unter Gleichgesinnten und hast neue freunde gewonnen. Inzwischen sind es Deine Beiträge, die ich am liebsten lese (nebst denen von Markus U., Descalzar, Michael aus Zofingen und bix.
Ganz liebe Grüße,
Sabrina