Bin entsetzt! (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Michael,
da jetzt wieder eine lange Datei entsteht, versuche ich im Sinne optimaler Kapazitätsausnutzung des HBF-Archivs zu komprimieren (trotzdem müssen natürlich zwecks Verständlichkeit für spätere Leser wesentliche Dialogbestandteile enthalten sein).
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Auf meine Bemerkung, daß eine Schülerin wegen barfuß vom Gymnasium flog, schriebst Du:
"das ist ja wohl der Gipfel, könnte man einmal mehr darüber erfahren? Die Leitung dieser "höheren Lehranstalt" muß doch bescheuert gewesen sein, die machen sich doch (außer bei voll paranoid-neurotisch psychopathischen BF-Gegnern) zum Gespött der Öffentlichkeit, weil ein solcher Fall ja "pressemäßig" titelstoryreif ist(!, ich befürchte aber bald ähnliches Verhalten ['auf dem Campus nur noch "gedeckter Anzug mit Krawatte oder bei Damen Kostüm" erlaubt'] an den neuen deutschen Eliteunis)."
Ich befürchte, daß man gegen diesen Herrn Oberstudiendirektor nicht mehr vorgehen kann. Möglicher schmort er schon irgenwo in der Hölle (ich kann mir nicht vorstellen, daß er als barfüßiger Engel durch den Himmel flattert). Und selbst wenn er noch unter den Lebenden weilen sollte, so wäre der Fall wohl längst verjährt. So ziemlich alles verjährt wohl mal außer Völkermord usw. (auch ein einmal ausgesprochenes Teilnahmeverbot bestimmter Personen an geführten Barfußwanderungen scheint auch von ewiger Dauer zu sein).
Zumindest ist es ziemlich lange her. 1979 oder 1980 hatte war in einem Chemiepraktikum an der Uni Oldenburg mit einer Studentin (Geburtsjahr 1957) in einer Gruppe. Sie selber war von einem Gymnasium (ich glaube, es war im erzkatholischen Landkreis Cloppenburg, vielleicht aber auch Vechta) geflogen, weil sie Kind bekommen hatte. Damals hielt ich es zwar für ungewöhnlich, daß eine Gymnasiastin ein Kind bekommt, andererseits sagte ich damals: "Das geht doch den Direktor einen feuchten Kehricht an, ob man ein Kind hat oder nicht! Solange man miut dem Schulstoff mitkommt, ist es egal." Darauf die Studentin: "Eine Freundin von mir ist auch von derselben Schule geflogen, die lief nur barfuß!"
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Mag sein, daß der Herr Oberstudiendirektor in irgendeiner Form im 'Leben nach dem Tode' bestraft wird. Es ging mir schwerpunktmäßig darum: Eine solche Schulleitung macht sich, zumindest wie man in den frühen 80ern im 'öffentlichen Bewußtsein' (nicht nur Zeitungsreaktionen, sondern landauf, landab) 'drauf war, total lächerlich.
Meine Meinung hat sich bis heute nicht geändert. Sowohl barfuß laufen, als auch Kinder bekommen, ist etwas natürliches. Wir können froh sein, daß die Leute, die Kinder bekommen, nicht eine solche Minderheit darstellen wie die Barfüßer in unseren Breitengraden. Wenn dem so wäre, wäre die Menschheit längst ausgestorben.
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Stimme ich vollständig überein.
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Die meine Beiträge schon länger gelesen haben (und die mich auch schon persönlcih gefragt haben) wissen es: Ich hatte als Drittkläßler mal eine Mittelohrentzündung im Hochsommer. Der Ohrenarzt sagte zu meiner Mutter, sie sollte aufpassen, daß meine Ohren nicht dem Wind ausgesetzt wurden. Prompt mußte ich mit Pudelmütze zur Schule, was im Sommer zur kurzen Hose, Sandalen und Socken nicht gerade ideal aussah, deswegen wurde ich von Klassenkameraden gehänselt. Seit diesem Zeitpunkt hatte ich etwas gegen Mützen, Hüte, Helme usw. (das Kopfbedeckungsobligatorium bei der Bundeswehr was so ziemlich das, was mich am meisten am Militär störte).
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Was sind das für Klassen"kameraden", denen man nicht erklären kann, wie schwerwiegend und insbesondere schmerzhaft eine Mittelohrentzündung ist? Gleichwohl werden jetzt wieder extreme Unterschiede zwischen uns deutlich. Hat dich denn beim Militär als BF (der du ja sein müßtest, sonst fände man dich nicht hier) die jeweils genau spezifizierte "Beschuhungsvorschrift" nicht weit mehr gestört? Auf "füßisch" Freiheitsberaubendes reagiere ich z. B. völlig psychotisch, nur Kälte kann das überschreiben (und da kann mich, wem meine genau definierten Minimalschuh-Lösungen nicht passen bzw. sonst als BF, das gesamte Universum hinten, vorn und kreuzweise [Götzzitat]...es sei denn, daß sonst wirklich vernichtende Nachteile drohen)
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Vielleicht ist das Barfußlaufen und das Tragen bestimmter Kleidung in manchen Fällen auch eine Art stiller Protest gegen wen auch immer.
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Nein, BF und entsprechendes Outfit ist bei mir etwas Positiv Gemeintes. Wenn sich jemand dadurch attackiert fühlt, ist er selber schuld.
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Schließlich wird ein Mensch doch nicht besser oder schlechter durch die Wahl der Kleidung! Und das muß einmal gesagt werden!
Heute, am 16.11.2006 (wie seit 1995 jedes Jahr am 16.11.), dem Tag der Toleranz!
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Dem schließe ich mich voll an (sind da jemals Zweifel aufgekommen?) Bei mir ist der Mensch in der Wahl seines Outfits grenzenlos frei und sonst gilt bei mir, was z. B. Jimi Hendrix schrieb, hätte er seine Autobiografie schreiben können (kann mich nur auf Interviews beziehen).
Freundliche BF-Grüße, Jay