Wahlen....... und andere Barfußaktivitäten (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Vesa Local,
die Wahltermine in Deutschland gelten für mich nicht mehr, da ich jetzt Schweizer Staatsbürger bin. Dafür darf ich an Schweizer Abstimmungen teilnehmen, und die letzte war am vergangenen Wochenende (und die zweite Abstimmung, seitdem ich in der Schweiz wählen darf). Auch ich bin der Meinung, daß man auf Wahlen nicht "besonders" gekleidet sein muß, sondern so, wie man auch sonst gekleidet ist. Da eine Wahl Privatangelegenheit ist und man nicht etwa die Firma, für die man arbeitet, vertritt, ziehe ich daher auch keine Dienstkleidung an.
Letzten Samstag fuhr ich zur Wahl und zwar in der Kleidung, die ich bei ca. 13°C und Sonne auch sonst privat tragen würde: T-Shirt, kurze Hosen und natürlich barfuß. Ich gab meine Wahlunterlagen im Zofinger Rathaus ab (ich hätte sie auch bei der Stadtpolizei abgeben können oder Briefwahl machen können). Weder die Wahlhelfer (der Stadtweibel und eine Frau, die ich nicht kannte) reagierten mir gegenüber irgendwie anders als gegenüber fett beschuhten Wählern. Sie waren höflich. Wie man auf der Polizei reagiert hätte, wenn ich dort die Wahlunterlagen abgegeben hätte, weiß ich nicht (und ich will es auch nicht wissen).
Das vergangene Wochenende war der barfüßige Abschluß meiner ersten beschuhten Arbeitswoche nach meinem zweiwöchigem barfüßigem Fahrradurlaub. Ich habe diese Arbeitswoche trotz Dienstkleidung und Schuhen (jawoll, so heißen die "ledernen Schachteln" unter den Füßen, ist mir wieder eingefallen) überstanden. Die Schuhe haben sogar gepaßt! Es hätte ja angehen können, daß die Füße sich ausgedehnt hätten, da sie nur den Luftwiderstand zu überwinden hatten.
Die Woche bestand jedoch nicht nur aus Arbeit, auch mußte ich Ersatzteile fürs Fahrrad kaufen (ein Reifen und die Kette sind erneuerungsbedürftig nach der langen Tour), dieses tat ich natürlich barfuß, ohne daß eine Verkäuferin reagierte.
Und an beiden Tagen des Wochenendes war ich auch noch zum Stauwehr nach Schönenwerd geradelt. Übrigens das erste Mal, nachdem es in der Schweiz Überschwemmungen gegeben hatte. Auch hier, und zwar zugunsten der Barfüßer. Einige der geschotterten Wege sind nun mit Sand überdeckt, auch einige Kiesbänke im Fluß. Ein weiterer Vorteil: Die Scherben, die böse Zeitgenossen im Laufe der Jahre am Aareufer hinterlassen hatten, wurden bei der Gelegenheit auch mit weggespült.
Ich habe festgestellt, daß sich am Wochenende mehr Leute am Ufer der Schuhe entledigten als vor dem Hochwasser, als die Ufer noch steiniger waren und mit Scherben übersät. Diejenigen, die noch badeten, trugen auch keine Schuhe, während sonst viele Leute Badeschuhe trugen. Ich badete auch dort. Und ich testete den Weg am Aareufer Richtung Aarau und am anderen Ufer zurück. Dank Hochwasser hat sich die Barfußtauglichkeit hier erheblich verbessert. Trotzdem gab es keine Leute außer mir, die hier auch ohne Schuhe längs wanderten. Dabei sprach auch das Wetter (sonnig, über 20°C) gegen das Tragen von Schuhen.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen