Akzeptiert (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Beate.
Ich finde, die Basis für gegenseitige Akzeptanz ist in der Tat vorhanden: Ich finde deine Ansicht nachvollziehbar und begründet, und du sagst, dass du auf einer rein sachlichen Ebene verstehst, dass Barfuß laufen angenehm und gesund sein kann. Das ist doch was.
Überhaupt ist es für mich interessant, wie du im ersten Absatz sagst, dass die reine Tatsache, dass deine Tochter ständig barfuß geht, dir absolut keinen Anlass zur Sorge gibt. Deine Sorgen beginnen, wie du schreibst, auf mehreren ganz anderen Ebenen: Du hast in der Vergangenheit unfreiwilliges Barfuß gehen als schmerzhafte Belastung erlebt. Du empfindest Ekel bei der Vorstellung, deine Tochter könnte durch Kot oder Abfälle gehen. Sie erkennt deine Verzweiflung und Hilflosigkeit ("ich habe sie angefleht") und du hast keinen Einfluss mehr auf sie, wo ihre eigenen Erfahrungen doch dem völlig zu widersprechen scheinen, was du für richtig erachtest. Du erlebst, dass deine Tochter nicht wie normale Töchter ist und sich nicht damit zufrieden gibt, im Garten barfuß zu laufen oder draußen elegante Sandalen zu tragen. Sie ist also nicht normal. Fast fremde Leute sprechen dich auf deine Tochter, bezeichnen sie hinter ihrem Rücken als verwahrlost, indem Sie dich zum Gegensteuern auffordern ("da sollten Sie eingreifen!"), oder greifen dich gar in kaum verhüllter Art und Weise direkt an ("Kaufen Sie ihr keine Schuhe?"). Auch Eltern anderer Kinder rufen dich an und machen dich für Dinge verantwortlich, auf die du keinen Einfluss mehr hast.
Was erwiderst du in solchen Sitationen, wenn ich fragen darf?
Und wie können wir dir helfen? Was erhoffst du dir von deiner Schilderung? Können wir dich mit Argumenten pro Barfuß füttern, die du dann als Waffe zur Selbstverteidigung gegen die unverschämten Angreifer benutzen kannst? In dem Fall würde ich dir auch das Best-Of des Forums an Herz legen, das unter www.hobby-barfuss.de erreichbar ist. Oder möchtest du einfach ein paar Erfahrungen mit anderen Eltern oder jungen Leuten austauschen? Können wir dich vielleicht zu einem der Barfußtreffen einladen, wo du in freundlicher, sicherer Atmosphäre selber (so kurz oder so lange du willst, oder auch gar nicht - niemand wird dich zu irgend etwas zwingen) deine Barfuß-Wahrnehmung überprüfen kannst?
Du hast die Wahl und alle Zeit der Welt.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael