Schuhetragen verlernen (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Jay, hallo Markus,
also in einem Punkt muß ich Jay widersprechen: Ich meine schon, daß man Barfußlaufen "erlernen" muß. Zumindest "wieder erlernen" oder noch besser, das Schuhetragen "verlernen". Meiner Meinung nach lernt man erst allmählich, daß das Barfußlaufen keine Fortbewegung durch Reibungswiderstand, sondern eher ein Festhalten am Boden ist. Das merkt man am ehesten auf abschüssigem, matschigen Untergrund. Am Anfang hat es mich dabei mehrfach ziemlich hingebrezelt, solange ich lief, wie mit Schuhen: Ferse in den Boden rammen. Das geht barfuß nicht. Später erst lernt man, daß man sich mit den Zehen festhalten muß.
Markus schreibt: "Den besten Trainingseffekt erzielt man in der Gruppe oder wenigstens zu zweit. Wenn man alleine losgeht, neigt man dazu, auf den bequemen gewohnten Wegen zu bleiben und umgeht in den meisten Fällen neue Herausforderungen." Das habe ich auch so erlebt. Alleine laufe ich eher am Wegesrand, auf dem Feld daneben, etc. Das ist ansich auch o.k., meine ich, denn die Widerstandsfähigkeit der Pfoten ist doch ein bißchen so, wie die Haltbarkeit eines Akkus. Auf geschotterten Wegen entlädt sich dieser bei mir sehr sehr schnell. Und bei größeren Wanderungen geht es mir immer gegen die Ehre, wenn ich nach der halben Strecke plötzlich Schuhe anziehen muß, was aber ab und zu noch vorkommt. Zuletzt nach ca. 17km, die bis dahin fast ausschließlich aus Asphalt oder Kieswegen bestanden hatten. (Und als wir dann nach weiteren 2km endlich in den Wald zu einer eigentlich sehr angenehmen Lehmpiste kamen, zog ich die Schuhe zwar wieder aus, hatte aber keine rechte Freude mehr daran, der Akku war leer.)
Einen ziemlichen "Abhärtungseffekt" kann man auch beim Schieben eines Kinderwagens (z.B. um einen Kasten Bier darin zu transportieren) erzielen, denn der zwingt einen auf dem Weg zu bleiben, egal welcher Konsistenz er ist.
Viele Grüße vom Barpfotenbären