Von außen angetriggerte BF-Feindlichkeit? (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Markus,
für die Info über das Vorkommnis in dem belgischen Restaurant darf vermutlich nicht nur ich mich bedanken, da sich dies ja nicht so mir nichts dir nichts im Archiv findet. Für leichtere spätere Gesamtlesbarkeit des Vorganges nochmal ein Auszug des vorangegangenen Textes:
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Plötzlich stürzte sie mit einem Schild, auf dem "Mosselen natuur" stand, hinaus auf die Straße und plazierte es genau vor meinem Platz (ich saß direkt am Fenster), so daß man von draußen nicht sehen konnte, daß ich barfuß war. Das wäre mir vermutlich nicht einmal besonders aufgefallen, wenn ich nicht wenig später zur Toilette gegangen wäre. Während ich also kurzzeitig nicht im Raume war, belauschte Ute eine auf Französisch geführte Unterredung zwischen der Bedienung und einem Gästepaar, welches sich über meine Barfüßigkeit mokierte. Die Bedienung entschuldigte sich und sagte, selbstverständlich sei auch sie der Meinung, daß es unmöglich sei, barfuß ein Restaurant zu betreten, aber sie habe es leider erst bemerkt, nachdem die Bestellung bereits aufgenommen und die Getränke gebracht worden seien, und sie habe deshalb schließlich auch das Schild genommen und es draußen so plaziert, daß man meine Füße wenigstens von draußen nicht sehen könne usw...
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Offenbar hab' ich eine andere Definition des Wortes "sich mockieren über". Das heißt für mich: sich lustig machen über..., während hier von seiten dieses Gästepaares sicher die Dimension "meckern, schimpfen, lästern, sich aufregen über" gegeben war. Wie "nobel" dieses Lokal nun genau war, ist dem Bericht etwas schwierig zu entnehmen, entweder hat jenes Gästepaar extrem heftig geschimpft und/oder die Kellnerin fühlte sich als Bedienstete eines so noblen Ladens "gehalten", daß sie sich gleich sogar entschuldigte, daß die Fa. "versehentlich" einem Gast, der nicht zum Stil des Hauses paßte, Einlaß gewährte.
Es könnte sich bei den Meckerern um häufige Stammgäste oder Geschäftsfreunde des Etablissements gehandelt haben. Dafür spricht das Indiz, daß die Bedienung ihr Schild als BF-Sichtschutzmaßnahme damit erläuterte, daß die Füße des Gastes wenigstens von DRAUSSEN invisible seien. Einem BF-feindlichen Gast durchschnittlicher geistiger Leistungsfähigkeit, der sich über die "Zumutung" empört, müßte normalerweise wurscht sein, ob man den Stein des Anstoßes, hier Füße, von draußen sieht, er müßte primär darauf dringen, daß man IHM diesen Anblick erspart. In diesem Sinne müßte auch die Bedienung handeln & sofern der BFige Gast in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt ist, z. B. große Blumentöpfe mit Dschungel als situativem Not-Fidibus vor ihm auf dem Boden aufstellen.
(Von gutem & souveränem Benehmen haben jene über BF meckernden Gäste ebenfalls keine Ahnung. Man muß sich schon so manches bieten lassen. Vor einigen Wochen ging einmal in meinem BF-Frühstücksstammcafe´ ein paar Tische weiter in einer Jacketttasche ein Handy mit einem Klingelgeräusch los, daß man glaubte, dieses habe 50 Watt Sprechleistung, ohrenbetäubend & ätzend die Gehörgänge durchräumend. Der Gast bemühte sich, den Anruf entgegenzunehmen, das Mobilphone klemmte und erst nach ca. 20sekündigem Kampf brachte er es aus der Tasche 'raus! Der gute & starke Gast meckert verbal nur, wenn er selbst betroffen ist, etwa das Essen nicht schmeckt oder sich mit dem Allerwertesten in einen Kaugummi 'reingesetzt hat, sonst zieht man die Augenbrauen hoch oder rümpft z. B. die Nase über unerträglich stinkende andere Gäste...)
Tatsächlich ist rückwirkend nicht analysierbar, ob das Lokalpersonal bereits per se bei einem BFigen Gästeentree´ Trouble gemacht hätte. Dafür spricht wiederum, daß man möglicherweise aus Geschäftsgeist & Angst, daß Gäste, die kein BF mögen dann das Lokal meiden, diesen außenpolitischen Sichtschutz installiert hat. Natürlich wird das [als gewöhnliche [Nicht-BF-] Sterbliche] Personal meckernden Gästen recht geben, es gehört in einer solchen Situation schon ein gewisses Maß an Weltoffenheit & geistiger Freiheit dazu, die Gegenfrage zu stellen: "Warum? Riechen die Füße des Gastes?"
Es wird aber damit zu rechnen sein, daß nach dieser Erfahrung zumindest die betreffende Bedienung genauer checkt, ob bei einrückenden Gästen Beschuhung vorhanden ist. So kann allein durch "einschüchterndes" Psycho-Verhalten meckernder Gäste aus einem ursprünglich BF-neutralen ein BF-feindliches Etablissement werden...
Die Lösung mit besonder Höflichkeit, Wertschätzung des Essens & dickem Trinkgeld ist natürlich die goldrichtige Lösung. Sie bringt das Personal zum Nachdenken, auch denke ich grad' darüber nach, zur Optimierung der Psychodimension "Trinkgeld" nachzufragen, welche Einkommensnachweise ich für die goldene Santander oder American Express bringen müßte...
Hätte man dieses Lokal wieder aufsuchen wollen oder es gar am Wohnsitz zu einem BF-Stammlokal machen wollen, hätte eine Lösung nur darin bestanden, die Sache zur Sprache zu bringen: "Entschuldigen Sie...ich wußte natürlich nicht, daß das [BF] bei Ihnen nicht gerne gesehen ist. Ich würde bei Ihnen gerne sehr viel öfters essen..." [der Rest der klärenden Frage ist klar]. Nur: Wo nichts zu machen ist, ist natürlich nichts zu machen. Ganz falsch: Um BFiges Entree´ betteln... Man schließt ab: "Gut. Dann komme ich nicht mehr." Ob man dem betreffenden Lokal wirklich durch Negativ-Mund zu Mund-Propaganda nennenswert schaden kann, hängt von vielerlei Umständen ab, die hier zu weit führen würden.
Soweit diese analytisch zerpflückende Descalciatologie*-Vorlesung. Das wird mir langsam peinlich.
In kollegialer Verbundenheit um die Erreichung unseres gemeinsamen Ziels der Befreiung von Schuhen & Socken
Prof. Dr. rer. nat. desc.* Jay McCarthy
Mitglied des Kommitees zur Bekämpfung unbarfüßiger Umtriebe und der Inquisition wider den unbarfüßigen Geist
Ehrenamtlicher, weil zu anderweitiger Gelderzeugung gezwungener Schreiber
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*) die Lehre von der Schuh- & Strumpflosigkeit