Barfuß, Charisma & Restaurants (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Jay!
Ob ein Gast barfuß ist oder nicht, hat keinerlei Einfluß auf die Qualität des Service, sondern allenfalls darauf, ob man überhaupt eingelassen wird (so bediente mich die Kellnerin in Belgien, die meiner nackten Füße "zu spät" gewahr geworden war und den Anblick selbiger durch ein hastig draußen aufgestelltes Schild den Vorübergehenden vorenthalten wollte, auch nach Entdekkung ihres "Irrtums" tadellos und erhielt auch ein anständiges Trinkgeld, obwohl ich dank meiner Partnerin über ihre Meinung sehr wohl im bilde war [wobei es auch ein wenig meine Absicht war, sie zu foppen - hätte sie mir "rechtzeitig" den Einlaß verwehrt, hätte sie nämlich nix erhalten]).
Das ist echt heiß. Haben die wirklich einen Fußkeuschheits-Blickverdeckungsschirm aufgestellt? Auf das [Zu spät] arbeite ich beim BFiges Erstbetritt eines mir unbekannten Lokals übrigens auch immer hin, wähle häufig Plätze z. B. in dunklen Ecken an der Wand, in denen mein BF schlecht sichtbar ist. Erst wenn das Essen auf dem Tisch steht, drücke ich meine Pranken z. B. nicht so betont nach hinten, sondern werde etwas offener...Dann sind "die" schon ziemlich in einer Way Of No Return-Situation, für ein Essen, das ich dann "umständehalber" nicht konsumieren darf, brauche ich nicht zu zahlen [Nichtgelieferte Ware]. Die einzige Möglichkeit, die "die" dann im Falle des Falles haben, wäre, mir das Essen einzupacken oder mich zum Verzehr z. B. in die Küche etc. zu "bitten". Herrlich ist es natürlich, wenn "die" sich erst hinterher (beim Verlassen des Lokals) aufregen, nachdem sie ein amerikanisches Trinkgeld erhalten haben (bisher noch nie passiert, daß mir "nachgemault" wurde). Habe ich fertig gegessen, werde ich in für mich "neuen" Etablissements gerne BF-mäßig etwas offener (z. B. Gang auf die Toilette). Geld wird immer gerne gesehen - natürlich auch von einem barfüßigen Gast.
Diese Begebenheit ereignete sich Anfang März 2002 (also vor fast genau fünf Jahren) in De Panne an der belgischen Nordseeküste:
Ich war mit meiner Freundin Ute in einem Restaurant eingekehrt, dessen Straßenfront wie ein Wintergarten aussah, also aus einem Vorbau bestand, dessen Fenster bis zum Boden reichten. Da die Bedienung meine nackten Füße zunächst nicht gesehen hatte, nahm sie die Bestellung auf und brachte die Speisen (ich hatte Muscheln bestellt). Plötzlich stürzte sie mit einem Schild, auf dem "Mosselen natuur" stand, hinaus auf die Straße und plazierte es genau vor meinem Platz (ich saß direkt am Fenster), so daß man von draußen nicht sehen konnte, daß ich barfuß war. Das wäre mir vermutlich nicht einmal besonders aufgefallen, wenn ich nicht wenig später zur Toilette gegangen wäre. Während ich also kurzzeitig nicht im Raume war, belauschte Ute eine auf Französisch geführte Unterredung zwischen der Bedienung und einem Gästepaar, welches sich über meine Barfüßigkeit mokierte. Die Bedienung entschuldigte sich und sagte, selbstverständlich sei auch sie der Meinung, daß es unmöglich sei, barfuß ein Restaurant zu betreten, aber sie habe es leider erst bemerkt, nachdem die Bestellung bereits aufgenommen und die Getränke gebracht worden seien, und sie habe deshalb schließlich auch das Schild genommen und es draußen so plaziert, daß man meine Füße wenigstens von draußen nicht sehen könne usw. Als ich von der Toilette zurückkam, berichtete Ute mir natürlich alles sogleich brühwarm, so daß ich mir einen Spaß daraus machte, auch noch ein Kännchen Kaffee zu bestellen, nachdem ich die Muscheln verzehrt hatte und die Überreste abgeräumt worden waren, und dieses sehr langsam und genüßlich zu trinken und somit noch geraume Zeit, nachdem die Anstoß genommen habenden Gäste bereits das Lokal verlassen hatten, in diesem zu verweilen. Den Ahnungslosen mimend, bedankte ich mich schließlich bei der Bedienung überschwenglich für das hervorragende essen und gab ihr dazu ein üppiges Trinkgeld, um ihr so auf dezente Weise zu zeigen, daß barfüßige Gäste nicht nur in der Lage sind, ihr Essen zu bezahlen, sondern auch ein ordentliches Trinkgeld hinterlassen. Ob die Lektion gefruchtet hat, weiß ich zwar nicht, weil ich seitdem nicht mehr dort gewesen bin, aber ich würde es glatt darauf ankommen lassen.
Ich hatte diese Anekdote im Forum bereits erzählt, aber ich finde sie einfach köstlich und muß bei dem Gedanken daran immer wieder schmunzeln. Ich habe auch überhaupt keine Scheu, barfuß ein Restaurant (auch ein nobles) zu betreten, sondern ich lasse es einfach darauf ankommen - wer mich wegen meiner nackten Füße rausschmeißt, tut das nur einmal, und die Mundpropaganda, die ich daraufhin entfalte, wird das Restaurant in den allerdüstersten Farben (miserables Essen, schlechte Bedienung etc.) schildern, und den wahren Grund erfahren nur wahrhaftige Barfußläufer.
Barfüßige Grüße,
Markus U.