Web-Site voll Barfüsser - Barfuß in der Realität unerwünscht (Hobby? Barfuß! 2)

John Lupus, Stammposter, Sunday, 18.12.2005, 16:33 (vor 6853 Tagen) @ Leo

jetzt geht mir auch ein Licht auf, wieso sie es wahrscheinlich angeblich nicht bemerkten: Bis vor einer Woche hätte ich noch probllemlos aus dem Vertrag aussteigen können!

Hallo, Leo,

ich bin zwar alles andere als eib Jurist, aber der Fall scheint mir absolut eindeutig:

Natürlich kannst du immer noch aus dem Vertrag aussteigen.
Denn der Betreiber hat einseitig die Vertragsbedingungen geändert.
Natürlich mußt du anteilig die bereits inanspruchgenommenen Leistungen bezahlen. Aber für den Rest kannst du dein Geld zurückfordern.

Die Sache mit der "Prospekthaftung" kannst du mal vergessen. Das bezieht sich auf völlig andere Sachverhalte (da geht es um Geldanlagen und solches Zeug). Nur weil das Wort "Prospekt" drin vorkommt, hat das mit einem der üblichen Prospekte gar nichts zu tun.

Aber:
Erstens müssen solche Bedingungenwie das Vorschreiben bestimmter Fußbekleidung im Vertrag stehen oder zumindest Bestandteil der (jederzeit einsehbaren) Allgemeinen Gschäftsbedingungen sein.

Selbst wenn man sich auf den Standpunkt stellt, daß nicht alles, was einen Ausschluß bedingen kann, wörtlich notiert wird:
Spätestens dadurch, daß man die wochenlang das Nutzen der Einrichtungen barfuß gestattet hat, ist eben dies dadurch zu einem Vertragsbestandteil geworden. Und wenn dann noch hinzukommt, daß selbst Trainer barfuß ihren Job erledigen, hat der Betreiber absolut Null Handhabe gegen dich.

Ich würde es darauf ankommen lassen. Und zwar derart:
Es ist der Betreiber, der eine Vertragsverletzung begeht. Und da kann er sich nicht mehr darauf berufen, daß er sich seine Kundschaft schließlich aussuchen kann. Das geht nur vorher.
Also hast du einen Anspruch auf Vertragserfüllung. Barfuß natürlich. Und wenn er sich weigert, hast du selbstverständlich Anspruch auf Schadenersatz.
Wenn du also deswegen ein weiter entferntes Fitneßstudio aufsuchen mußt, um zu deiner Ertüchtigung zu kommen, dann kannst du ihm natürlich die Mehraufwendungen wie Fahrtkosten umd auch z.B. einen höheren Preis dort aufs Auge drücken.
Inwieweit es sich lohnen würde, das wirklich durchzuziehen, ist natürlich die eine Frage.
Aber ich würde ihn erst einmal damit konfrontieren. Sag, du warst bei deinem Anwalt, und der hat es dir so geraten. Bis jetzt ist das kostenlos. Wenn er erst einmal ein entsprechendes Schreiben bekommt, dann wird's teuer. Mal sehen, was er dann sagt...

Verlieren kannst du dabei ja nichts.

Aber bitte noch mal: das ist das, was ICH machen würde. Jeder hat ein anderes Naturell, und nicht jedem liegt eine solche Vorgehensweise. Wenn du einfach nur deine Freude am Trainieren haben willst und es dir weniger um die Sache an sich geht, dann laß es lieber bleiben.

Ich bin halt ein ziemlicher "Rechthaber", was es mir nicht immer einfach macht.

Grüße

John


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