Barfußläufer sind nicht überflüssig..... (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Wednesday, 30.06.2004, 17:31 (vor 7383 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"Für mich ist das kein (kleiner oder großer) Makel; wenn ich als Kunde Dienstleistungen in Anspruch nehme, will ich freundlich, kompetent und clever bedient und beraten werden, wobei es mir egal ist, wie die mich bedienende Person aussieht, solange sie nicht offenkundig entstellt ist.
Ich bin in dieser Hinsicht tolerant, denn ich will, wenn ich mit diesen Leuten zu tun habe, nur von ihnen bedient werden; ich muß ja nicht mit ihnen zusammenleben."

Was meinst Du mit "entstellt"? Wenn ein Mensch etwa bei einem Unfall ein Bein verloren hat oder sich das Gesicht verbrannt oder verätzt, dann bedeutet es noch lange nicht, daß dieser Mensch auf fachlichem Gebiet keine Kompetenz besitzt. Ist es für den Menschen nicht schon Strafe genug, daß er entstellt ist? Soll der Mensch deshalb noch gemieden werden? Ich gebe ja zu: Eine entstellte "Tante im Kindergarten" ist nicht ideal, da die Kinder Angst haben. Auch eine entstellte Stewardeß könnte Ursache dafür sein, daß die Passagiere zu einer anderen Fluggesellschaft überwechseln. Ich habe sogar schon von einem Fall gehört, daß ein Rollstuhlfahrer aus dem Restaurant gewiesen wurde, weil durch seine Anwesenheit "richtige" Gäste fernbleiben könnten. Vermutlich sind es die gleichen Wirte, die auch Barfüßer nicht in ihren heiligen Hallen dulden.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Wenn jemand entstellt ist, weil ihm Gliedmaßen fehlen oder gar im Gesicht bis zur Unkenntlichkeit versehrt ist, bedeutet das gewiß nicht, daß der betreffende Mensch fachlich inkompetent wäre, aber trotzdem möchte ich von einem solchen Menschen nicht beraten oder bedient werden, weil es mir dann an der Unbefangenheit, mit der ich als Kunde Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen pflege, fehlte. ich könnte einem solchen Mewnschen nicht unbefangen gegenübertreten, sondern würde entwederzwanghaft wegsehenoder den Betreffenden anstarren, und beides wäre allen Beteiligten gleichermaßen peinlich. Zudem erinnert der Anblick eines entstellten Menschen auf furchtbare Weise daran, daß einem selbst durch grausame Schicksalsschläge Ähnliches widerfahren könnte. Deshalb meide ich solche Menschen lieber. Daß Kinder auf solche Menschen mit Angst reagieren, weiß ich aus eigener Erfahrung, denn ich kann mich noch gut erinnern, daß ich als Kind (ich war damals etwa neun Jahre alt) schreiend aus der Straßenbahn flüchtete, als eine Frau zustieg, die keine Nase mehr hatte und deren Züge auch sonst, vermutlich aufgrund irgendeiner bösartigen Erkrankung kaum mehr Ähnlichkeit mit einem menschlichen Antlitz mehr hatten. Ich hatte danach nächtelang Alpträume. Zum Glück sind jedoch derart entstellte Menschen selten und werden auch nicht als Dienstleister für Kunden eingesetzt, so daß die Möglichkeit, in derartige Verlegenheit zu kommen, gering ist.

Um wieder die kurve zum The,ma zu kriegen:
Mir ist es erst zweimal passiert, daß ich mir der Zutritt zu einem Lokal verwehrt wurde, weil ich barfuß war, und beide male war ich nicht alleine, sondern in einer größeren barfüßigen Gruppe (es passierte jeweils im Rahmen von Barfußwanderungen). Da ich mich im übrigen, auch wenn ich barfuß bin, stets sauber und ordentlich und vollständig kleide (unbedeckt sind dann nur der Kopf, die hände und evtl. auch die Unterarme sowie die Füße), haben die meisten Inhaber von Geschäften, Restaurants etc. zumindest rein äußerlich nichts dagegen, daß ich barfuß bei ihnen aufkreuze - die sind letztlich nur an meinem Gelde interessiert.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Barfuß,
Markus U.


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