leider ETWAS zu einfach (Re: Barfusslaufen und die Bandscheiben) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg H., Thursday, 27.02.2003, 22:10 (vor 7884 Tagen) @ Martin (Giessen)

es ist durchaus richtig, dass der halteapparat NUR durch einen vorderfussbetonenden (!) ballengang adäquat gekräftigt und ggfs. wieder aufgebaut werden kann. der "normale" (erwachsene) fersengang ("hackengang") kann dagegen sogar schädigend auf rücken und bandscheiben wirken.

untrainierter ballengang kann u.a. die kniegelenke u.o. -bänder überstrapazieren bis schädigen. (meine empfehlung ist daher für "einsteigende" ebenfalls - wie lorenz - auf schotterboden zu beginnen. das schmerzt derart, dass ein behutsameres auf- und absetzen des fusses eintrainiert wird - und dabei der aufbau von muskeln und bändern im stütz- und bewegungsapparat entsprechend gelingen kann.)

allerdings: die klassische rückenhaltung des auf/über hacken sich "normal fort bewegenden" ist die des hohlkreuzes - das heisst: die körperhaltung des "fallen gelassenen" beckens. (ich habe tatsächlich schon menschen gesehen, die mit durchgedrücktem hohlkreuz vorsichtig über schotter stelzten...)

um die bandscheiben + die gebeutelten wirbel zu entlasten, die rückenmuskulatur zu stärken, ist ein aufrichten des beckens nötig. das geht mit verschiedensten muskelgruppen - die allen bekannteste ist das "bauchfell". kurz gesagt: bauchnabel einziehen.
wer dabei die schultern hängen lässt, hat es am einfachsten, einen von nun an gesünderen gang zu erlernen.

das, was klassisch als "aufrecht gehen" bezeichnet wird, hat nix mit gesund zu tun - und eine "krumme haltung" nicht automatisch was mit "buckel". die dosis machts und das wissen um den zweck...

so, nu reichts auch, mit meinen belehrungen + ich zieh mich wieder in die unbekannten weiten des www zurück. wollte ja nur gesagt haben: ganz so einfach ist es nicht, mit dem allheilmittel barfussgang. es gehört - wie meist - ein wenig mehr überlegung und übung dazu, wenn aus dem einfachen "tun und lassen" eine kunst oder auch eine medizin werden soll.

Georg
(PS - provokantes zum schluss:
"kunst" kommt übrigens nicht von "können" sondern von "lassen".)


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