Große und kleine Treffen (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Ulrich!
Ich bin indessen der Meinung, daß es nicht so sehr darauf ankommt, daß die meisten sich noch nicht gekannt habe. Zwar spielte auf meiner Seite (weil ich ja letztendlich nur für mich selber sprechen kann) Neugierde eine sehr große Rolle, zumal ich auch wissen wollte, mit wem ich mich eigentlich im Forum austauschte, aber es ist ja keineswegs so, daß die bei dem Würzburgtreffen gesichteten Barfüßer damit "abgehakt" gewesen wären.
Das ist natürlich richtig. Wenn man sich erst kennen gelernt hat, kann der Wunsch nach einem Wiedersehen sehr groß werden. Andererseits ist die Neugierde sicherlich nicht nur bei dir ein wichtiger Faktor gewesen zum Würzburger Treffen zu kommen.
Das vermute ich ebenfalls. Andererseits ist die Fluktuation in diesem Forum nach wie vor sehr groß, so daß sich ein großes "Kennenlerntreffen" durchaus wieder lohnen könnte. Zwar kenne ich inzwischen bzw. immer noch eine ganze Menge Teilnehmer dieses Forums, aber der größere Teil dürfte mir persönlich nicht bekannt sein.
Zum anderen war das Würzburgtreffen von langer Hand geplant gewesen, und im Forum wurde immer wieder darauf hingewiesen.
Das gab es auch bei späteren Treffen, so wurde z. B. das Himmelfahrtstreffen 2006 oder die Elbsandsteingebirgsreisen stets langfristig geplant und immer wieder daran erinnert.
An der Reise ins Elbsandsteingebirge konnte ich nicht teilnehmen, weil ich zur fraglichen Zeit Prüfungen hatte. Außerdem wäre mir die große Entfernung nicht angenehm gewesen, während es von Berlin aus ein "Katzensprung" ist.
Es hatten auch viele bereits im Forum angekündigt, daß sie kommen würden, und es gab jedes Mal neue Zusagen.
Das ist sicher ein wichtiger Punkt. Wenn ich lese, dass Personen, die mich sehr interessieren, kommen, dann bin ich auch eher geneigt ebenfalls zu erscheinen. Wenn diese Leute dann aber nur "vielleicht" kommen wollen ist es riskant auf ihr Erscheinen zu hoffen. Die Enttäuschung insbesondere dann groß, wenn mehrere Personen, auf die man gehofft hat, nicht kommen. Ein Vertrösten auf das nächste Treffen, das vielleicht schon wenige Wochen später stattfindet, nützt dem von weither gereisten nichts, da man kaum kurz hintereinander zweimal die selbe Reise machen kann/möchte.
Dieser Punkt spielt bei mir nur eine untergeordnete Rolle. Als wir beispielsweise nach Nordenham reisten, wollte ich sehr gerne Descalzar kennenlernen (und inzwischen weiß ich, daß er nicht nur sehr gute Beiträge schreiben kann, sondern auch persönlich überaus interessant und sympathisch ist), aber wenn keine Begegnung mit ihm stattgefunden hätte, hätte ich den Urlaub ebenfalls genossen, denn für mich ist im Prinzip jeder Barfüßer eine Begegnung wert. Daher reise ich auch gern zu solchen Treffen, auf denen ich niemanden neu kennenlernen kann, und ich bin, wenn jemand, den ich gerne kennengelernt hätte, nicht erscheint, nicht dermaßen enttäuscht, daß die ganze Fahrt "für die Katz" gewesen wäre. Von daher kann man mit der Reise zu einem Barfußtreffen, sei es groß oder klein, eigentlich kaum etwas falsch machen.
Natürlich habe ich nichts gegen Wintertreffen, aber man sollte nicht ausgerechnet die großen Forumstreffen, die zum gegenseitigen Kennenlernen gedacht sind, in den winter verlegen, insbesondere auch weil hier durchaus auch einige Leute schreiben, die im Winter dann doch eher wieder auf Schuhe zurückgreifen möchten.
So blieben Wintertreffen sicher beliebte Höhepunkte für kleinere Gruppen, und das sollen sie auch bleiben, aber größere Gruppen ließen sich vermutlich eher im Sommer zusammen bringen.
Sicher lassen sich im Sommer mehr potentielle Teilnehmer zusammenbringen als im Winter, zumal es ja auch etliche Sommerbarfüßer gibt, die im Winter lieber fett beschuht und besockt unterwegs sind, aber auch der Winter ist als Zeitpunkt für ein größeres Barfußtreffen nicht ganz ungeignet, wie die Erfahrung mit den Wintertreffen 2001 und 2002 (jeweils im Dezember) gezeigt hat. Ich persönlich mag den Winter überhaupt nicht, weil die Tage so kurz sind und die Sonne so tief am himmel steht, aber die Wintertreffen haben mir diese trübsinniger Jahreszeit bedeutend freundlicher gemacht und waren echte Höhepunkte. Ich hielte es daher für das beste, wenn man zweimal im Jahr (z. B. Juni und Dezember) ein großes barfußtreffen ausrichtete, zu dem möglichst viele kommen können. Daneben können sich die, die es wollen, ja immer noch im kleineren Kreise treffen.
Sicher kann man auch im Winter fotografieren, aber eben nicht so lange, weil es früh dunkel wird. Außerdem bestehen für mich die reisen zu Barfußtreffen nie nur aus den treffen, sondern auch aus einer An- und Abreise und vielleicht noch aus einem verlängerten Aufenthalt vor Ort. Ich möchte dann auch die Gegend erkunden, in der ich gerade bin, diese dann auch fotografieren, und da schafft man im Sommer einfach deutlich mehr in der gleichen Zeit und bei gleichen Kosten.
Da hast Du eben eine andere "Reisemoral" als ich. Anders als du kann ich mir nicht "einfach so" kurzfristig freinehmen, sondern muß die Reise genau planen, und die besteht, auch aus Kostengründen, in der möglichst kurzen An- und Abreise, während das Treffen der gesamte Höhepunkt und Zweck der Reise ist. Da ich zudem nicht fotografiere, fällt dieser Aspekt für mich gänzlich weg.
Wie schon erwähnt, erwarte ich nichts, was bei den großen erfolgreichen Barfußtreffen nicht geboten worden wäre, nämlich die Adresse und Telefonnummer einer zentralen Unterkunft für die Auswärtigen.
Naja, das ließe sich vielleicht noch machen. Sicher ließe sich sowohl in Berlin als auch im Elbsandsteingebirge ein Hotel vorschlagen. Dennoch wären die Zimmerpreise dort stets deutlich höher als in privaten Unterkünften. Dir, als Rechtsanwalt, mag das vielleicht nichts ausmachen, für mich als Taxifahrer entscheidet das aber, ob ich eine Reise überhaupt finanzieren kann. Ich selbst würde daher niemals im gleichen Hotel wie "die Gruppe" absteigen, sondern mir eine günstigere Unterkunft suchen, die ich gerne auch anderen gönnen würde.
Die Unterkunft muß nicht teuer sein, aber ich möchte mich nicht selbst um die Unterunft kümmern müssen, sondern zum einen vorab wissen, wo ich mich anmelden kann, und zum anderen sogleich bei der Gruppe sein und diese nicht suchen oder etwa in Berlin umständlich per U- Bahn zu einem weit entfernten Treffpunkt reisen müssen. Bei den Treffen, die mir in so angenehmer Erinnerung sind, ist die Gruppe stets gemeinsam losgegangen und wieder zurückgekommen, und man hatte auch abends bzw. morgens im Quartier viel Spaß zusammen. Ist das Quartier für eine Gruppe, die als solche angemeldet ist, ausgelegt (das war bei den von Eva organisierten Wintertreffen 2001 und 2002 der Fall), dann erweise ich mich auch bezüglich der Teilnahme und Bezahlung als zuverlässig.
Natürlich muß niemand im gleichen Quartier übernachten wie "die Gruppe", aber ein solches Verhalten finde ich schon ein wenig eigenbrötlerisch. Da kann man ja, wen man den Gedanken konsequent weiterspinnt, gleich ganz alleine irgendwohin reisen und braucht dann gar kein Treffen.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.