Große und kleine Treffen (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Markus
Daß sich "alle noch unbekannt" gewesen wären, trifft nicht zu, denn ich kannte schon einige, ... und von den übrigen werden sich gewiß auch etliche bereits gekannt haben.
Bitte leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Dann waren es eben nicht alle, aber doch zumindest die meisten.
Die meisten hatte ich indessen noch nie gesehen, unter unter diesen wiederum sind einige, die ich danach nie wieder gesehen habe. Insgesamt hält das Würzburgtreffen bezüglich der Zahl von 20 Teilnehmern nach wie vor den Rekord in der Geschichte dieses Forums.
Da stellt sich doch aber wirklich die Frage, warum das so ist. Warum konnte nie wieder so ein großes Treffen stattfinden? Vermutlich weil die Einmaligkeit dieses ersten Treffens sich nicht wiederholen lässt. Heute gibt es überall immer wieder mal Treffen, bei denen sich die örtlich aktiven Barfüßer Verabreden. Außenstehende, die von weiter her anreisen, können dann gar nicht wissen, zu welchem Termin sie kommen sollen, um möglichst viele neue Gesichter zu erleben.
Große Wintertreffen organisieren zu wollen halte ich nicht für ideal, da sich eine weite Anreise im Winter kaum lohnt. Vermutlich wäre ich nicht der einzige, der eine weitere Anreise auch mit einigen Besichtigungen verbinden wollen würde, die im Winter aber wegen der früh einsetzenden Dunkelheit zeitlich nur sehr eingeschränkt machbar sind. Im Sommer ist da wesentlich mehr möglich, bei gleichen Reisekosten, weshalb das Kosten-Nutzen-Verhältnis wesentlich günstiger wäre. Ich würde daher nur dann zu einem Wintertreffen kommen, wenn es für mich in einer Tagestour machbar wäre, also maximal nach Hamburg, Hannover, Leipzig oder Dresden.
Die großen Wintertreffen sind kein "Traum" von mir, sondern haben wirklich stattgefunden und gehören zu meinen schönsten Erinnerungen.
Ja, hat das irgendjemand bestritten?
Die früh einsetzende Dunkelheit ist zwar ein gewisser Nachteil, aber gerade weil Barfußlaufen im Winter den meisten Zeitgenosen besonders exotisch, wenn nicht gar völlig unmöglich vorkommt (im Sommer ist es schließlich nix Besonderes), ist es äußerst reizvoll, wenn auf einmal ein ganzes Rudel von Barfüßern den Weihnachtsmarkt buchstäblich "unsicher macht". Gerade im Winter ist der "Spaßfaktor" in einer größeren Gruppe viel höher als alleine oder zu zweit.
Das glaube ich dir unbedingt. Ich würde mich daher riesig freuen, wenn mal so ein größeres Wintertreffen in meiner Nähe stattfindet. Meine Reisen unternehme ich aber letzten Endes nicht um irgendwo barfuß zu laufen, sondern auch um möglichst viel von der bereisten Gegend kennen zu lernen und dabei auch zu fotografieren. Dazu ist Licht unverzichtbar.
Auch ich habe ja bekanntlich schon Barfußreisen organisiert und weiß daher, was das für ein Stress sein kann. Daher sollte man die Erwartungen an die Organisation nicht zu hoch hängen, wenn man regelmäßig an verschiedenen Orten Treffen veranstaltet haben will, weil dann ja auch verschiedene Leute die Organisation übernehmen müssten. Da dieses nur freiwillig erfolgen kann, sollte der Aufwand dazu überschaubar bleiben. Übernachtungen innerhalb eines Hauses für alle organisieren zu müssen wäre bereits ein Knackpunkt gewesen, der die Reise ins Elbsandsteingebirge unmöglich gemacht hätte. Es hätte zwar auch ein Hotel in Lohmen zur Verfügung gestanden, aber dort hätten die Zimmer das drei- bis vierfache gekostet, was mir selbst die Reise zu teuer gemacht hätte. Ohne meine Anwesenheit hätte das Treffen aber wohl kaum statt gefunden.
Leider sind meine finanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt, weshalb ich stets private Zimmer gegenüber Hotels bevorzuge. Optimal ist natürlich eine Unterkunft bei netten Freunden, wie ich sie bis vor wenigen Tagen genießen konnte.
Da ein "klassisches" Barfußtreffen von Freitagabend bis Sonntagmittag dauert, fallen zwei Übernachtungen an, wofür sich eine für alle Teilnehmer erschwingliche Unterkunft zu finden dein müßte. Die "optimale" "Unterkunft bei netten Freunden" gibt es naturgemäß eher im Rahmen eines kleinen Barfußtreffens als bei einem großen.
Sicher könnte ich auch 100 Euro für zwei Nächte in Hotel aufbringen, ich sehe aber nicht ein warum ich das tun sollte, wenn ich anderswo für das gleiche Geld ein Zimmer für eine Woche bekomme. Da habe ich dann mehr davon, auch wenn man beim Frühstück dann nicht zusammen ist.
Die spätere Entwicklung ging dann aus Gründen, die ich nicht kenne, dahin, daß man sich lieber für einen Tag irgendwo im kleinen Kreise traf, und manche Treffen wie das in Hannover im Anschluß an unseren Urlaub in Nordenham oder das in Althengstett haben auch informellen Charakter, d. h. daß sie ohne vorherige Ankündigung im Forum stattfinden.
Die Entwicklung halte ich durchaus für logisch, da sich viele bereits kennen und sich daher privat treffen wollen. Für Neueinsteiger im Forum, die ebenfalls möglichst viele Leute kennen lernen wollen ist das allerdings fatal, denn bei solch kleinen Treffen lernt man immer nur wenige Leute kennen. Falls man aber viele Leute aus dem Forum mal treffen möchte ist daher die Anwesenheit bei zahlreichen Treffen unvermeidlich, was aber auch einen erhebliche Aufwand an Zeit und Kosten mit sich bringt.
Da ich dieses Forum auch erst seit August 2004 kenne, spüre ich dieses Problem sehr deutlich.
Es kommt halt darauf an worum es im einzelen geht, denn ein Wochenendtreffen ist etwas anders als eine gemeinsame Urlaubsreise. Der Urlaub in Nordenham war daher eine relativ "geschlossene" Veranstaltung, obwohl ich mich über das Treffen in Hannover im Anschluß daran und besonders über das Zusammentreffen mit Descalzar, der ein überaus sympathischer und kluger Zeitgenosse ist, sehr gefreut habe.
Auch Descalzar hätte ich wirklich gerne mal kennen gelernt, aber immerhin hatte ich Gelegenheit Dominik und Norbert kennen zu lernen, was den Umweg über Hannover für mich ausgesprochen lohnend machte.
Sicher gibt es auch Treffen die verschiedene Zwecke verfolgen, doch wo sind dann die Treffen zum gegenseitigen kennen lernen? Solche Treffen sind nämlich ausgesprochen rar, da man kaum mehr als zwei neue Leute bei einem Treffen erlebt.
Nach Berlin war ich nicht gekommen, weil die Organisation im Vorfeld für mich nicht ideal war (keine Übernachtung der auswärtigen Teilnehmer im selben Hause), ...
Das hätte die Reise auch für viele deutlich verteuert. Private Zimmer gibt es selbst in Berlin schon ab 20 Euro. Hotelzimmer kaum unter 50 Euro pro Nacht. Ein Hotel wäre aber nötig, wenn alle im gleichen Haus unterkommen sollen. Auch wenn viele nicht so mit dem Geld rechnen müssen, ich müsste es. Da bleibe ich lieber für einen bestimmten Betrag länger an einem Ort, als dass ich noch für Luxus bezahle, den ich nicht brauche.
Da Du in Berlin wohnst, fielen für Dich doch keine Kosten für Anreise & Übernachtung an.
Es geht dabei ja nicht nur um mich. Außerdem wirst du es nie schaffen, dass auch Einheimische im gleichen Haus logieren, die werden immer zu Hause die Nächte verbringen. Wenn dir die Organisation des Berlin-Treffens nicht ausreichend war, dann kann ich es natürlich nicht ändern. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass ich kein Reisebüro bin, sondern nur jemand der gerne barfuß läuft und gleichgesinnten persönlich begegnen möchte. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum von jemandem, der etwas organisieren will, gleich perfekte komplett organisierte Reisen angeboten werden sollen. Mit solchen Erwartungen wird man Leute, die vielleicht etwas auf die Beine stellen wollen nur verschrecken und Treffen verhindern. Ein bisschen was sollte von jedem ernsthaft interessierten Teilnehmer an einem Treffen auch erwartet werden dürfen, z. B. die Buchung einer Unterkunft.
Ich bin auch nicht der Ansicht, daß meine Erwartungen, daß die auswärtigen Gäste nach Möglichkeit im selben Hause untergebracht sein sollen, überzogen sind, denn gerade bei den erfolgreichsten Barfußtreffen war genau das der Fall.
Ich bin doch dieser Ansicht, aber wir müssen uns ja auch nicht immer einig sein.
Barfüßige Sommergrüße zurück nach Ratingen
Ulrich