Große und kleine Treffen (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Friday, 17.08.2007, 03:45 (vor 6310 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich!

Zum Würzburgtreffen im Jahre 2001 waren 20 Teilnehmer gekommen (der Bericht darüber ist im "Best of" verewigt), und ich erinnere mich gerne daran, zumal ich dort erst viele bekannte Namen aus dem Forum endlich mit Gesichtern verbinden konnte. Es ist ja nicht selten so, daß man sich jemanden, der hier schreibt, ganz anders vorstellt, als er tatsächlich aussieht.


Genau das ist es, was ich meinte. Damals waren sich alle noch unbekannt, und daher das Interesse am Treffen besonders groß. Heute kennen sich schon viele, so dass Treffen ausgelassen werden, wenn sie nicht richtig gut passen. Damals gaben sich vermutlich auch Leute, denen der Termin nicht gut gepasst hat Mühe doch eine Teilnahme zu ermöglichen.

Daß sich "alle noch unbekannt" gewesen wären, trifft nicht zu, denn ich kannte schon einige, obwohl ich damals selbst noch kein ganzes Jahr im Forum aktiv war (ich hatte es Im September 2000 entdeckt und im Oktober meinen ersten beitrag geschrieben), und von den übrigen werden sich gewiß auch etliche bereits gekannt haben. Die meisten hatte ich indessen noch nie gesehen, unter unter diesen wiederum sind einige, die ich danach nie wieder gesehen habe. Insgesamt hält das Würzburgtreffen bezüglich der Zahl von 20 Teilnehmern nach wie vor den Rekord in der Geschichte dieses Forums.

Viele große Treffen sind dem legendären Würzburgtreffen nicht gefolgt, und die Zahl von 20 Teilnehmern ist nach meinem Wissensstand auch nicht mehr erreicht worden; die Wintertreffen im Dezember 2001 in Karlsruhe und im Dezember 2002 in Stuttgart waren allerdings auch recht gut besucht.


Große Wintertreffen organisieren zu wollen halte ich nicht für ideal, da sich eine weite Anreise im Winter kaum lohnt. Vermutlich wäre ich nicht der einzige, der eine weitere Anreise auch mit einigen Besichtigungen verbinden wollen würde, die im Winter aber wegen der früh einsetzenden Dunkelheit zeitlich nur sehr eingeschränkt machbar sind. Im Sommer ist da wesentlich mehr möglich, bei gleichen Reisekosten, weshalb das Kosten-Nutzen-Verhältnis wesentlich günstiger
wäre. Ich würde daher nur dann zu einem Wintertreffen kommen, wenn es für mich in einer Tagestour machbar wäre, also maximal nach Hamburg, Hannover, Leipzig oder Dresden.

Die großen Wintertreffen sind kein "Traum" von mir, sondern haben wirklich stattgefunden und gehören zu meinen schönsten Erinnerungen. Die früh einsetzende Dunkelheit ist zwar ein gewisser Nachteil, aber gerade weil Barfußlaufen im Winter den meisten Zeitgenosen besonders exotisch, wenn nicht gar völlig unmöglich vorkommt (im Sommer ist es schließlich nix Besonderes), ist es äußerst reizvoll, wenn auf einmal ein ganzes Rudel von Barfüßern den Weihnachtsmarkt buchstäblich "unsicher macht". Gerade im Winter ist der "Spaßfaktor" in einer größeren Gruppe viel höher als alleine oder zu zweit.

Zum Erfolg der damaligen Treffen hatte freilich auch der Umstand beigetragen, daß sie von Leuten organisiert wurden, die so etwas sehr gut können (das Würzburgtreffen von Lorenz und die Wintertreffen von Eva), und daß sie von vornherein für ein ganzes Wochenende mit Übernachtung der auswärtigen Teilnehmer im selben Hause (in Würzburg war's ein Campingplatz) geplant gewesen waren.


Auch ich habe ja bekanntlich schon Barfußreisen organisiert und weiß daher, was das für ein Stress sein kann. Daher sollte man die Erwartungen an die Organisation nicht zu hoch hängen, wenn man regelmäßig an verschiedenen Orten Treffen veranstaltet haben will, weil dann ja auch verschiedene Leute die Organisation übernehmen müssten. Da dieses nur freiwillig erfolgen kann, sollte der Aufwand dazu überschaubar bleiben. Übernachtungen innerhalb eines Hauses für alle organisieren zu müssen wäre bereits ein Knackpunkt gewesen, der die Reise ins Elbsandsteingebirge unmöglich gemacht hätte. Es hätte zwar auch ein Hotel in Lohmen zur Verfügung gestanden, aber dort hätten die Zimmer das drei- bis vierfache gekostet, was mir selbst die Reise zu teuer gemacht hätte. Ohne meine Anwesenheit hätte das Treffen aber wohl kaum statt gefunden.
Leider sind meine finanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt, weshalb ich stets private Zimmer gegenüber Hotels bevorzuge. Optimal ist natürlich eine Unterkunft bei netten Freunden, wie ich sie bis vor wenigen Tagen genießen konnte.

Da ein "klassisches" Barfußtreffen von Freitagabend bis Sonntagmittag dauert, fallen zwei Übernachtungen an, wofür sich eine für alle Teilnehmer erschwingliche Unterkunft zu finden dein müßte. Die "optimale" "Unterkunft bei netten Freunden" gibt es naturgemäß eher im Rahmen eines kleinen Barfußtreffens als bei einem großen.

Die spätere Entwicklung ging dann aus Gründen, die ich nicht kenne, dahin, daß man sich lieber für einen Tag irgendwo im kleinen Kreise traf, und manche Treffen wie das in Hannover im Anschluß an unseren Urlaub in Nordenham oder das in Althengstett haben auch informellen Charakter, d. h. daß sie ohne vorherige Ankündigung im Forum stattfinden.


Die Entwicklung halte ich durchaus für logisch, da sich viele bereits kennen und sich daher privat treffen wollen. Für Neueinsteiger im Forum, die ebenfalls möglichst viele Leute kennen lernen wollen ist das allerdings fatal, denn bei solch kleinen Treffen lernt man immer nur wenige Leute kennen. Falls man aber viele Leute aus dem Forum mal treffen möchte ist daher die Anwesenheit bei zahlreichen Treffen unvermeidlich, was aber auch einen erhebliche Aufwand an Zeit und Kosten mit sich bringt.
Da ich dieses Forum auch erst seit August 2004 kenne, spüre ich dieses Problem sehr deutlich.

Es kommt halt darauf an worum es im einzelen geht, denn ein Wochenendtreffen ist etwas anders als eine gemeinsame Urlaubsreise. Der Urlaub in Nordenham war daher eine relativ "geschlossene" Veranstaltung, obwohl ich mich über das Treffen in Hannover im Anschluß daran und besonders über das Zusammentreffen mit Descalzar, der ein überaus sympathischer und kluger Zeitgenosse ist, sehr gefreut habe.

Sollten richtig große Treffen erwünscht sein, sollten sie selten sein, höchstens einmal im Jahr und immer an verschiedenen Orten, damit auch diejenigen, denen keine weiten Anfahrten zumutbar erscheinen, einmal dabei sein können. Dann wüsste jeder, zu welchem Treffen man sich Zeit nehmen muss, wenn man möglichst viele Leute kennenlernen oder wiedersehen möchte. Als Versuche so etwas zu etablieren sehe ich das letztjährige Treffen zu Himmelfahrt in Berlin, sowie das diesjährige Treffen beim Streetlife-Festival in München. Leider hielten sich die Besucherzahlen in beiden Fällen im sehr überschaubaren Rahmen.


Nach Berlin war ich nicht gekommen, weil die Organisation im Vorfeld für mich nicht ideal war (keine Übernachtung der auswärtigen Teilnehmer im selben Hause), ...


Das hätte die Reise auch für viele deutlich verteuert. Private Zimmer gibt es selbst in Berlin schon ab 20 Euro. Hotelzimmer kaum unter 50 Euro pro Nacht. Ein Hotel wäre aber nötig, wenn alle im gleichen Haus unterkommen sollen. Auch wenn viele nicht so mit dem Geld rechnen müssen, ich müsste es. Da bleibe ich lieber für einen bestimmten Betrag länger an einem Ort, als dass ich noch für Luxus bezahle, den ich nicht brauche.

Da Du in Berlin wohnst, fielen für Dich doch keine Kosten für Anreise & Übernachtung an. Ich bin auch nicht der Ansicht, daß meine Erwartungen, daß die auswärtigen Gäste nach Möglichkeit im selben Hause untergebracht sein sollen, überzogen sind, denn gerade bei den erfolgreichsten Barfußtreffen war genau das der Fall.

Interesse an Treffen habe ich immer, allerdings kann ich nicht zu jedem extra anreisen. Gäbe es aber ein alljährliches großes Treffen, wäre ich höchstwahrscheinlich jedesmal dabei.


Ein jährliches großes Treffen wäre ideal, und ich bin auf jeden Fall dafür, aber es sollte unbedingt so organisiert sein, daß die auswärtigen Besucher im selben Hause untergebracht sind, weil das den Aufwand für den einzelnen erheblich minimiert und auch mehr Spaß macht (besonders lustig waren in dieser Hinsicht die Wintertreffen in Karlsruhe und Stuttgart gewesen).


Gerade das ist eben der Knackpunkt. Ich finde es genügt, wenn man sich nach dem Frühstück trifft und bis zum Abend zusammen bleibt. Selbst ein gemeinsames Abendessen war im Elbsandsteingebirge keineswegs von allen erwünscht, was ich allerdings auch nicht recht nachvollziehen kann.

??? Wenn man nicht mal gemeinsam essen kann, wozu trifft man sich dann überhaupt? Ein Treffen dient doch gerade der Gemeinschaft iund Geselligkeit, denn ohne das kann ich doch gleich daheim bleiben oder alleene wegfahren!

Im Oktober soll ja ein großes Treffen in Freiburg im Breisgau stattfinden. Hoffen wir, daß es ein Erfolg wird und zahlreiche Teilnehmer dorthin finden!


Das wünsche ich den Organisatoren selbstverständlich auch, allerdings halte ich den Oktober für die falsche Jahrszeit. ich selbst werde da wohl kaum kommen, da es für meine Besichtigungstouren einfach zu früh dunkel wird.

Jeder so, wie er mag. Jede Jahreszeit hat ihre besonderen barfüßigen Reize, auch der Herbst!

Viele Grüße nach Ratingen (oder München)
Ulrich

Barfüßige Sommergrüße von Ratingen nach Berlin,
Markus U.


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