Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Ulrich!
Dass die Barfußfreundlichkeit etwas mit der Größe eines Unternehmens zu tun hat, kann ich nicht bestätigen. Gerade in kleinen Geschäften habe ich noch nie Probleme gehabt. Dort, wo die Besitzer noch selbst hinter dem Ladentisch stehen, ist der Kunde nach meiner Erfahrung noch am ehesten König. Probleme wegen Barfüßigkeit bekam ich bisher eigentlich nur in Filialen größer Ketten, sowie in einem Bus des größten städtischen Verkehrsbetriebes Deutschlands, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).
Ein Einmannbetrieb ist natürlich immer so tolerant wie eben der eine Mann, der ihn führt. Ich kann mir aber vorstellen, daß man in kleinen Betrieben, die einen festen, wohlbekannten Kundenkreis haben, auf etwas Auffälliges wie Barfüßigkeit zumindest eher angesprochen wird. Rausschmeißen wird man einen da wohl eher nicht, zumal ja für den kleinen Betrieb der Umsatz durch den Einzelkunden viel größere Bedeutung hat. Wenn ich in einem Tante-Emma-Laden einkaufen gehe, wäre - schätze ich - die Chance, daß ich da irgendwie angesprochen werde hinsichtlich meiner Barfüßigkeit, größer, als wenn ich hier in den Aldi in Köln am Neumarkt gehe - weil die Leute, die dort arbeiten, halt täglich alle möglichen "bunten Vögel" rumlaufen sehen und vielleicht in diesem Spektrum Barfüßigkeit gar nicht mehr das Krasseste ist. Das gilt zumindest dann, wenn es kein offizielles Barfuß-Verbot gibt. Natürlich kann der einzelne Mitarbeiter immer noch im Raum eines gewissen Spielraums immer noch was gegen Barfuß sagen (vgl. mein gestriges Bäckerei-Erlebnis). Dann sollte man aber m.E. unterscheiden, ob das jetzt nur eine Meinungsbekundung dieser Person ist ("Ich finde es nicht passend, daß Sie hier ..."), worüber man einfach hinweggehen kann, oder ob einem ein Hausverbot erteilt oder angedroht wird. So weit war es bei mir nur bei der Schaffnerin, die aber offenbar erkannt hat, daß das mit den Bahn-Vorschriften nicht vereinbar ist.
Was meinst du jetzt mit kleineren Bussen? Es kommt wohl kaum auf den Fahrzeugtyp an, da ein z. B. Busfahrer der BVG sowohl kleine Busse, als auch Gelenk- und Doppeldeckerbusse fahren muss. Derselbe Fahrer wird aber auch in unterschiedlichen Bussen sicher gleich reagieren. Oder meintest du die Größe des Betriebes?
Ich meinte nur "kleine Busse" im Ggs. zu "großen Straßenbahnen". War meinerseits nicht so ganz klar ausgedrückt. Wenn ich in MG (wo es keine Straßenbahnen mehr gibt, sie wurden nach dem Krieg verhältnismäßig schnell abgeschickt, mein Vater hat sich übrigens sehr für Gladbacher Stadtgeschichte interessiert und in dem Zsh. auch für den Straßenbahnverkehr dort) in den Bus (vorne) einsteige, habe ich immer ein etwas ungutes Gefühl, nicht nur wegen Barfüßigkeit, sondern auch sonst: Dort sagen die Busfahrer viel eher etwas, als es in Köln Straßenbahnfahrer tun würden, etwa zu falsch einsteigenden Fahrgästen, lauten Jugendlichen oder Leuten, die sich nicht richtig festhalten u.ä. Daher meine tendenzielle Beobachtung, daß es im Bus eher Probleme als in der Straßenbahn geben könnte (de facto hat es bislang nur Probleme wegen Fahrschein bzw. unzulässigem Hinten-Einsteigen gegeben).
Von Straßenbahnschaffnern weiß ich (in Anbetracht meines relativ jungen Alters) nur von den Recherchen meines Vaters.
Gruß, Guenther
P.S.: Das war von meiner Seite nur ein (subjektiver) Erfahrungsbericht über barfüßige Benutzung von ögffentlichen Verkehrsmitteln, keineswegs eine Polemik gegen Dich, Ulrich, auch wenn unsere Auffassungenn an ein paar Punkten konträr sind. Gegen Dein überlegenes Straßenbahnwissen komm ich ohnehin nicht auf. Du kannst meinen Bericht zu einem subjektiven Statemnt der Art reduzieren, daß ich mich in großen Straßenbahnen wohler fühle als in kleinen Bussen, weil mich da der Fahrer weniger beobachtet.