Das Imperium schlägt zurück (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 13.04.2007, 23:23 (vor 6436 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Auch wäre es günstig, wenn bereits beim Versuch barfuß eines der Schlösser zu betreten zahlreiche beschuhte Besucher den Barfüßer lautstark unterstützen. Das müsste man organisieren.

Das wäre in der Tat sogar das schwierigste Problem. ... Fragt sich natürlich umgekehrt, ob HBF-Kollegen noch dazu an einem schönen Tag das Spiel "ernst" beschuht spielen wollen. Ich wäre jedenfalls schon bereit, wenn wer anders vom Forum den BF "macht", im Ingenieurkongreß-Anzug & in Kongreß-Schuhen anzutanzen und mich in kultivierten, ernsten, mahnenden Worten an die Schloß-Aufseher zu verbreiten. Das Wort eines Beschlipsten & Be-Nadelstreiften hat in dieser Situation besonderes Gewicht...anders würde es mir gar keinen Spaß machen.

Zu so einer Verkleidung hätte ich insbesondere im Urlaub gar keine Lust. Außerdem besitze ich auch gar keinen Nadelstreifenanzug.

Vielleicht würde es sogar schon reichen, wenn sich jemand auf Verhandlungen mit einem oberen Chef in der Zentrale der BSV einlässt und dort hartnäckig für unsere Sache eintritt. Auf Grund des weit verbreiteten bayerischen Nationalstolzes kann das natürlich nur jemand aus Bayern sein.

Naja, ich glaube aber doch, daß das sehr konservative Typen sind, bei denen auch mit einem hypervornehmen, gewellten "Conqueror"-Wasserzeichen-Briefbogen mit kalligrafischen Riesenlettern BIM (Barfuß-Initiative München) nichts anderes entsteht als der Eindruck einer sehr selektiven, rätselhaften Minderheit.

Ich meinte keine schriftliche Kommunikation, sondern dass jemand persönlich zur Zentrale der BSV hingehen und mit den Chefs reden sollte. Natürlich muss man vorher herausfinden, wer der richtige Ansprechpartner ist und sich einen Termin geben lassen. (Sekretariat anrufen) Sollte man zunächst abgewimmelt werden, müsste man am Ball bleiben und immer wieder nachfragen, wann es denn ginge. Notfalls muss man diese Leute eben so lange nerven bis sich etwas tut, also bis man Vorsprechen kann. Dann muss man natürlich auch gut reden und eine seriösen Eindruck vermitteln können. Johannes kann das glücklicherweise, ich selbst würde mir das nicht zutrauen.

Breitbandige & mehr allgemeine "gesellschaftliche" Zurückweisung wiedereingeführter Kleiderordnungen (in die auch BF scheinbar nebenher integriert ist) wirkt meines Erachtens neutraler, fundamentaler und stärker.

Das wäre ein anderer Lösungsweg. Welcher nun eher zum Erfolg führen würde, ist schwer abzuschätzen. Man sollte aber über beide Wege nachdenken.

Ich glaube ferner, daß nur Realprominenz aus der Politszene ganz oben etwas ausrichtet, also z. B. sich der bayerische Finanzminister sich als Freizeit-Barfußfreak erweist (die BSV ist dem bayerischen Finanzministerium unterstellt).

Ich glaube, dass siehst du zu pessimistisch. Es gibt durchaus Möglichkeiten Lobbyarbeit zu verrichten, nur könnte es in der Tat auf Arbeit hinauslaufen.
Eine Barfußerlaubniss bei der BSV zu erreichen ist aber sicher keine leichte Aufgabe und wird einiges an Aufwand bedeuten.

Übrigens ist bei mir der bayerische Nationalstolz = 0.

Das hatte ich auch kaum anders erwartet. :-) Ich meinte damit ja auch nicht dich, sondern äußerte nur eine Vermutung, wie es vielleicht bei der BSV sein könnte. ;-)

Etwas ähnliches versucht die Barfuß-Initiative Berlin zur Zeit auch mit den hiesigen Staatlichen Museen, in denen auch Barfußverbot herrscht. Ende April wissen wir mehr über die Erfolgschancen.

Ja, da bin ich offengestanden wahrscheinlich noch nicht lange genug im HBF, um insbesondere über chronologische Details Bescheid zu wissen & wie es überhaupt zu diesem BF-Verbot kam. Gibst du mir evtl. per Mail oder für "Neuere" hier auch allgemein einmal einen Lagebericht?

Nachdem wir Ende August letzten Jahres bei der langen Nacht der Museen uns die Berliner Museumsinsel vornahmen und dort mit Hinweis auf ein bestehendes Barfußverbot aus den Räumen gewiesen wurden, widmete sich Johannes der Aufgabe bei den zuständigen Leuten vorzusprechen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Dabei erfuhren wir auch, dass im Völkerkundemuseum in Berlin-Dahlem, ebenfalls ein staatliches Museum, kurioserweise die Barfüßigkeit erlaubt ist.
Über den Vorfall hatte ich hier index.php?id=994259638 berichtet.

Sehr beeindruckt bin ich ob deiner Menschenkenntnis.

Danke. :-)

Wir sollten intensiv über die Vorgehensweise auf dem Streetlife beratschlagen.

Wir können gerne auch per Email kommunizieren, aber dafür habe ich leider nicht immer die Zeit, die ich gerne hätte.

Hat sich eigentlich mal jemand die Hausordnung der BSV beschafft? Es wäre doch interessant mal festzustellen, ob da überhaupt wirklich ein Barfußverbot ausgesprochen wird.

Nun, ich habe die Homepage der BSV (sie ist in Google direkt unter "Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen" auffindbar) komplett durchgekämmt, ob sich insbesondere in den Rubriken "Aktuelles", "Service" etc. eine "Besucherordnung", "Benutzungsbedingungen" oder ein Vermerk "ab sofort BFiger Zutritt verboten" findet, nitschewo.
Würde evtl. auch Material für eine gereizte Zuschrift abgeben "Wollen Sie gefälligst auf Ihrer Homepage und in Ihrem gedruckten Informationsmaterial darauf hinweisen, damit man nicht Hunderte von km umsonst fährt und sicherheitshalber Nerz und Smoking mitnimmt oder besser erst gar nicht kommt!!"

Nein, nein. Ich hatte nicht erwartet, dass die Besucherordnung im Internet steht. Kaum jemand würde sich dort für diesen Text interessieren. Auch eine gereizte Zuschrift halte ich nicht für angebracht, da man mit Freundlichkeit immernoch am meisten erreicht. Ich dachte eher daran, dass jemand um die aktuelle Hausordnung bittet, etwa um sich für ein Studienprojekt über die Entwicklung von Hausordnungen o. ä. einen Überblick über die verschiedensten Hausordnungen zu verschaffen. Da ist Phantasie nötig. Aus dieser Bitte sollte keinesfalls hervorgehen, dass es einem um die Barfüßigkeit geht.

Viele Grüße & viel Erfolg weiterhin auch in der Berliner Sache, Jay

Danke :-)

Viele Grüße und auch dir viel Erfolg

Ulrich


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