Zusammenhang zwischen BF, LH und Hosenlänge? (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Markus,
sind nicht Barfüßigkeit, Kleidungsstil und die Art der Haartracht manchmal als Rebellion gegen irgendetwas aufzufassen. Wenn etwa ein Kind immer ordentlich erzogen wurde, dann lehnt es sich vielleicht irgendwann dagegen auf und will partout etwas anderes als die Eltern. Und zumindest früher trug ein "ordentlicher" Junge bis zur Konfirmation im Sommer kurze Hosen (danach aber nicht mehr), hatte regelmäßig zum Friseur zu gehen, und trug selbstverständlich Schuhe (draußen Straßenschuhe, beim Sport Turnschuhe, zu Hause Hausschuhe). So war die Erziehung, alles andere war unanständig. Und wer früh rebelliert, der will plötzlich nur noch lange Hosen tragen, will sich eine Mähne wachsen lassen und die Schuhe verbrennen.
Ich fing mich erst zu einem Zeitpunkt gegen irgendwelche ungeschriebenen Gesetze aufzulehnen, als ich mich in einem Alter befand, wo "man" keine kurzen Hosen mehr tragen "durfte". Und so kam es, daß ich eine innere Abneigung gegen lange Hosen und gegen Schuhe habe. Und Haare? Zwar hatte ich nie das Verlangen nach einer Mähne, aber in Sachen, wie oft ich zum Friseur gehe, so habe ich doch ganz andere Vorstellungen, wie es meine Eltern am liebsten sehen würden. Meine Haarlänge variiert. Zwar lasse ich mir keine Glatze schneiden, aber immerhin so kurz, daß ich die nächste Zeit nicht mehr zum Friseur gehen muß. Und selbstverständlich dürfen die Haare im Winter nicht so kurz sein, daß ich ohne Mütze (kotz, würg) frieren würde.
Die meisten Barfüßer, die im Sommer kurze und im Winter lange Hosen in der Freizeit tragen, machen das sicher nicht aus Prinzip, sondern weil es ihnen im Winter nur zu kalt ist. Oder tun die das etwa aus Sorge vor hinterhältigen Einsätzen von bekalkmützten Beamten der Bundespolizei, früher BGS? Wohl kaum! Wenn es mir zu kalt wäre, würde ich auch in der Freizeit Schuhe und lange Hosen sowie Handschuhe und in der allergrößten Not sogar eine Mütze tragen, wenn es sein muß. Aber so kalt wird es hier selten. Und wenn schon, dann bleibe ich zu Hause (bei der Arbeit und auf dem Weg dorthin trage ich ja Dienstkleidung - ohne Mütze), mich zwingt ja keiner, in der Freizeit rauszugehen. Die nächste Zeit wird es hier kälter, also nichts barfuß und ohne Jacke Fahrrad fahren wie am letzten Samstag. Aber was soll's.
Ich vermute, wenn man versucht, irgendwelche seriösen Untersuchungen anzustellen, in wie weit Barfüßer mit langen Haaren einen anderen Kleidungsstil bevorzugen als solche mit kurzen, dann stößt man schnell in den Bereich des Zufalls vor. Der nächste kommt und stellt sich die Frage, ob ein Zusammenhang zwischen barfuß, langen Haaren und Bart besteht. Oder ob langmähnige Barfüßer lieber Kontaktlinsen als Sehhilfe benutzen, während kurzhaarige die klassische Brille bevorzugen. Und wie sieht es mit den barfüßigen Straßenbahnfans aus, von denen es im Forum ja etliche gibt? Tragen die andere Kleidung, eine andere Sehhilfe, eine andere Haar- und Barttracht als Barfüßer, die Straßenbahnen nicht mögen?
Im Grunde genommen sind wir doch alle Individuen, die man nicht schubladisiert. Auch wenn wir Barfüßer sind, so gehören wir nicht in die "Barfüßerschublade", während die fett beschuhte Mehrheit in die "Schuhträgerschublade" gehört. Die Übergänge sind doch fließend. Jeder Schuhträger ist mal barfuß (z.B. im Bett), und fast jeder mitteleuropäische Barfüßer trägt auch mal Schuhe. Nur Spießer denken ernsthaft in Schubladen!
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen