Undurchführbar, eine Re. "im Rahmen" zu schreiben (Hobby? Barfuß! 2)

Puma, Stammposter, Wednesday, 03.01.2007, 09:11 (vor 6472 Tagen) @ Jay

Hi Jay,

freut mich, dass Du wieder in der Welt der Lebenden bist (Beruf, Forum, Gesundheit, Stimmung etc.). Ich hoffe, dass Du bald Klarheit über Deine Erkrankung hast.

Für das neue Jahr wünsche ich Dir Gottes Segen. Einem Atheisten, der so religiöse Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi und Martin Luther King zu seinen Vorbildern zählt, darf man das wünschen. Und Vertrauen auf Gott fördert die Geneseung, Angst vor Gott hemmt sie. Und anders als in diesem Forum schon geäußert, kann ich mir nicht vorstellen, dass der christliche Gott gerade den Selböstmördern, den Verzweifelten und Gescheiterten, den Zugang zum Himmel verwehrt. In Mt 25 wird das Gericht jedenfalls anderen angedroht: Ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben.

Dennoch: Ich habe den Eindruck, dass ein Mensch an der quälenden Beschäftigung mit seinem Selbstmord mindestens ebenso viel leidet wie an einer Krankheit.

Auch mein Vater ist schon tot. Und ich bin froh, dass es von ihm ein Grab gibt, von meiner Mutter liebevoll gepflegt. In meiner ländlichen Heimat dauert die Grabesruhe 30 Jahre. Danach ist weder vom Sarg noch vom Menschen viel da, und wenn ein neuer Toter dazukommt, bleiben die Überreste des alten, wo sie sind. Es wird nichts als Müll entsorgt. Ich war auch froh, an diesem Grab weinen zu können. Weinen ist ein wichtiger Teil der Trauerarbeit.

Ich kenne Santa Monica, ein schöner (Barfuß-)Platz, aber dort kannst Du ja nur Deine restliche Festsubstanz deponieren lassen. Die Wassermoleküle, aus denen Du zu 70% bestehst und von denen bei der Verbrennung noch weitere entstehen, entweichen als Dampf durch den Schornstein des Krematoriums (zusammen mit CO2, NOx, SO2 etc.)

Ich gehöre übrigens nicht zu denjenigen, die das Feature "BF" vor negativen Psycho-Begleitassoziationen schützen wollen. Natürlich ist Barfußlaufen für mich Ausdruck von Lebensfreude. Aber es ist im Sommer auch einfach normal. Und zur Normalität gehören auch die dunklen Seiten des Lebens. Lieber barfuß weinen als beschuht verkrampft Haltung zu bewahren versuchen.

Beste Wünsche
vom Barfuß-Puma


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