Neue Schotterautobahn - so eine Gemeinheit! (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 24.08.2006, 11:40 (vor 6605 Tagen) @ Gerhard Zirkel

Hallo Gerhard,

zunächst zu Deinem Satz:
"Sicherlich werden Wege nicht geschottert um Dich oder jemand anderen zu ärgern oder zu behindern.
Möglicherweise wollen lediglich die Besitzer ihre Grundstücke auch bewirtschaften. Und das geht halt mal wesentlich einfacher, wenn man dort mit entsprechenden Fahrzeugen hinkommt."

Sicher glaube ich nicht im Ernst, daß jemand nur einen Weg schottert, um mir das Barfußlaufen zu vermiesen. Barfußläufer sind in solch einer Minderheit, daß kaum einer einen derartigen Aufwand betreibt. Da gibt es billigere Methoden. Trotzdem freue ich mich natürlich nicht dazu. Genauso wenig wird sich ein Autofahrer auf einer engen, unübersichtlichen Straße mit viel Gegenverkehr über einen Treckerfahrer freuen, der die ganze Zeit vor einem herzuckelt und den man nicht überholen kann. Der Autofahrer wird vermutlich fluchen, wenn er dadurch einen Termin verpaßt, aber sicher nicht dem Treckerfahrer vorwerfen, er würde gerade jetzt fahren nur mit dem Ziel, den Autoverkehr zu behindern.

Zu besagter Stelle läßt sich sagen: Auf einem knapp 1 Kilometer langem Stück war ein Trampelpfad zwischen zwei befestigten Wegen, auf der einem Seite vom Trampelpfad ein Fluß, auf der anderen Seite Wiese. Im Frühsommer war auf dieser Wiese nahe am Fluß ein großes Zelt aufgebaut, irgendeine Festivität. Das Material wurde mit Lastwagen angefahren, diese haben ziemliche Spuren hinterlassen, da dieses während einer Feuchtwetterperiode geschah. Diese Spuren waren auch ideal barfuß begehbar. Vermutlich hat der Landbesitzer dem Veranstalter sein Land zur Verfügung gestellt mit der Auflage, die Schäden zu beseitigen. Das Anlegen eines Schotterweges war vielleicht die beste Möglichkeit. Dann kann der Veranstalter nächstes Jahr wieder sein Zelt dort aufstellen, und der Flurschaden ist dann erheblich geringer. Also auch hier eine Frage des Profits. Sowohl der Landbesitzer, als auch der Veranstalter haben mehr davon, wenn ab und zu ein Zelt aufgebaut wird, als wenn ab und zu einer dort barfuß läuft.

Zum anderen Thema:
"manchmal kann man den Eindruck gewinnen, Du (und manch anderer Barfüßer hier) leidest unter Verfolgungswahn."

Was heißt hier "Verfolgungswahn"? Zweifellos ist, daß ich öfter als andere von der Polizei kontrolliert werde. Und die Tatsache, daß ich neben barfuß auch ansonsten eher leichter gekleidet bin als andere, trägt sicher dazu bei. Und mein (auch mit Schuhen) eher gebeugter Gang und meine vielleicht für Außenstehende scheinbar ausgemergelte Gestalt erwecken eher den Eindruck, als ob ich hilfsbedürftig bin. Und sicher trägt auch dazu bei, daß ich nicht mit einem Auto an irgendeinen Ort fahre, sondern mit dem Fahrrad oder zu Fuß gehe. Alles Gründe, daß die Polizei eher einschreitet. Aber anstatt nur zu überprüfen, werde ich von den Beamten speziell in der Schweiz immer von oben herab betrachtet und ich sehe den Beamten die Enttäuschung an, wenn sie bei mir nichts finden können, sondern mich laufen lassen müssen.

Vielleicht bin ich in Zofingen ZUFÄLLIG auf Polizisten gestoßen, die was gegen mich haben, nicht oder nicht nur wegen barfuß und kurzer Hose. Die Tatsache, daß Fragen gestellt werden wie "Was wollen Sie in Basel?" bei Menschen, die nichts verbotenes getan haben, halte ich für skandalös. Noch schlimmer finde ich, daß die Polizei bei mir zu Hause auftaucht, wenn irgendein Verbrechen geschehen ist. Dieses war tatsächlich geschehen, ich habe hier im Forum NICHT berichtet, wohl aber einigen auf der Rheinsteigwanderung (der "vorderen Truppe") erzählt. In weniger als einem Kilometer von meiner Wohnung wurde ein Kind mißhandelt, da zufällig ein Nachbar auftauchte, konnte der Täter fliehen. Die Polizei hat mich abgeholt, weil sie mich für verdächtig hielt. Ich kam gerade von der Arbeit und befand mich noch in Dienstkleidung. Wenn im tiefsten Winter einer in kurzen Hosen und barfuß sich an einem Kind vergreift und dabei beobachtet wird, halte ich das Verhalten der Polizei noch für nachvollziehbar. Diesmal war es aber ein Freitag im Oktober, und der Täter trug keine auffällige Kleidung. Ich wurde erst am darauffolgenden Sonntagmorgen aus der Polizeizelle wieder freigelassen, nachdem sich der wahre Täter am Samstagabend selber gestellt hatte.

Wieso hat die Polizei mich verdächtigt? Vielleicht weil der Zeuge gesagt hat: "Der Täter war zwar normal gekleidet, hatte aber eine Ähnlichkeit mit dem, der hier auch im Winter in kurzen Hosen und ohne Schuhe herumläuft." Vielleicht hatte der was gegen mich. Oder der Polizeichef hat eigenmächtig gehandelt, weil er was gegen mich hat. Er hat sich übrigens nicht für das Verhalten der Polizei entschuldigt, sondern gesagt: "Da haben Sie noch einmal Glück gehabt!" (selbstverständlich nicht in Anwesenheit von "neutralen" Zeugen, sondern nur anderen Polizisten)

Mit Verfolgungswahn hat so etwas nichts mehr zu tun. Ich wurde schließlich zu Unrecht verfolgt. Wenn ich nach solchen Vorfällen das letzte Vertrauen in die Zofinger Polizei verloren habe und auch skeptisch gegenüber anderen Polizisten bin, ist sicher nachvollziehbar.

Viele Grüße,
Michael aus Zofingen


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