Und wieder ein Erfolg im Schnee!!! (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Wednesday, 05.01.2005, 01:47 (vor 7206 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Markus:

Muß man stehen bleiben, weil man beispielsweise auf die Straßenbahn wartet, ist diese Phase äußerst unangenehm, weshalb ich dann gerade keine Schuhe mitnehme, weil ich nicht "schwach" werden und vor allem richtig barfuß laufen will!


Andi:
Und das ging bis jetzt immer gut ohne Frostbeulen und Erfrierungen?


Markus:
Deshalb schrieb ich ja aus gutem Grund von einer Straßenbahn und nicht von einem Bus ;-)
Aber jetzt im Ernst: Es kommt natürlich nicht auf die Beschaffenheit des Verkehrsmittels (Straßen- oder Schienenfahrzeug) an, sondern auf die Intervalle, in denen es fährt.


Andi:
Ja, das ist logisch! Die Kälte "fragt nichts danach", auf was man wartet, oder ob man vorher gerade Grießpudding gegessen hat! ;-DD

Markus:

Die Verkehrsmittel in den großen Städten fahren oft auch sonntags und in den Abendstunden in Intervallen von 10, 15 oder 20 Minuten, die sich auch bei Frost bis -5° C gut aushalten lassen, auch wenn man gerade die "lausige" Phase hat, wie ich beim Düsseldorfer Wintertreffen erlebte, als Lothar und ich in Ratingen 15 Minuten auf die Straßenbahn nach Düsseldorf, deren Haltestelle bei mir gleich um die Ekke liegt, warten mußten.


Andi:
Ich hätte nicht gedacht, dass es diese lausigen Momente für Dich überhaupt noch gibt! :-)

Markus:
Doch, die gibt es bei mir schon noch, denn wenn ich morgens aus dem Warmen komme, müssen die Füße sich erst noch an die Kälte des Bodens gewöhnen, damit der "Wärmeschub" einsetzen kann. Ist das geschehen, maht es nichts, wenn man danach zwischendurch ins Warme geht und dann wieder rauskommt. Ein neuer "Wärmeschub" ist erst wieder nötig, wenn man "zu lange" im Warmen gewesen ist. Hioerbei ist freilich wiederum zu betonen, daß das Kälteempfinden auch bei einem selbst sehr unterschiedlich sein kann, da es außer von der wirklichen Temperatur auch von Faktoren wie Wind, Luftfeuchtigkeit und der momentanen psychischen Befindlichkeit abhängig ist.

Markus:

Allerdings ist es dann sehr motivierend, wenn man nicht allein, sondern in Begleitung eines anderen Barfüßers ist, vor dem man sich natürlich erst recht keine Blöße geben will.


Andi:
Ja, sicher, was aber wiederum auch zu falschem Stolz führen kann, indem man den "Harten spielt" und sich damit total zu viel zumutet, also seinen Füßen!

Markus:
Das ist mir bisher noch nicht passiert, daß ich mir deshalb etwas zugezogen hätte!

Markus:

Anders verhält es sich, wenn man sich bei Minustemperaturen barfuß in die "Wildnis" abgelegener ländlicher Gebiete, wo nur selten Busse fahren, begibt. Hier hat man nur drei Möglichkeiten: Entweder meidet man solche Gebiete strikt, oder man fährt nur mit dem Auto dorthin, oder man erkundigt sich sehr genau nach den Abfahrtszeiten der Busse und ist zeitig an der Haltestelle.


Andi:
Ja, genau oder man nimmt Schuhe und Socken mit, was aber bei Dir nie in Frage käme, da Du Dich dann "unecht" barfuß fühlen würdest! ;-))

Markus:
Ja, das ist wahr! Es erscheint mir geradezu absurd, mit Schuhen und Sokken für einen Tag irgendwohin zu reisen, und dann dort "barfuß" zu laufen. Entweder benötige ich Schuhe (und behalte sie dann auch an), oder ich brauche keine und lasse sie zu Hause. Etwas anderes könnte für mehrtägige Reisen gelten, aber auch solche habe ich schon ganz ohne Schuhe absolviert, alledings bisher nicht länger als ein Wochenende.

Markus:

Gerade letzteres hilft aber nicht immer, wie ich äußerst schmerzlich im Januar 2001 bei -6° C (und einer weitaus tieferen "gefühlten Temperatur") am Feldberg im Schwarzwald erfahren mußte. Obwohl wir pünktlich an der Haltestelle waren, raste der Bus, da vollbesetzt, einfach vorüber, und die beiden nächsten Busse ebenso. Es dauerte Stunden, bis endlich ein Bus hielt, und das stundenlange Stehen bei diesen Temperaturen war zuviel für meine Füße: Ich bekam an allen Zehen Frostblasen, die mit Flüssigkeit gefüllt waren und höllisch schmerzten, so daß ich am nächsten Tage einen Arzt aufsuchte, dem ich die Wahrheit sagte (damit er mich nicht für vollends bekloppt hielt, gebrauchte ich freilich die Ausrede mit der verlorenen Wette).


Andi:
Ach du Sch....., das ist ja schrecklich! :-() Ich möchte so etwas nie erleben, denn ich kann mir das anhand meines kürzlich Erlebten und hier Berichteten ein wenig vorstellen!
Ich garantiere Dir aber Eins: hättest Du Schuhe getragen, wären die beiden Busse sicher nur halb so voll gewesen und hätten auch angehalten, das ist ja immer so! :-( Die Ironie des Schicksals, oder wie könnte man das nennen?

Markus:
Kann schon sein! Ich bin von meiner Grundeinstellung optimistid´sch, daher hätte ich nie mit sowas gerechnet, daß ein Bus an einer Haltestelle an der etliche Menschen stehen, weil sie auf den Bus warten (wieso sollen sie sonst da stehen), einfach vorüberrast! So etwas habe ich in meinem ganzen Leben sonst noch nicht erlebt, und in diesem Falle waren es sogar mehrere Busse! Vielleicht wäre es auch nicht so schlimm gekommen, wenn wir versucht hätten, uns zu Fuß zum Bahnhof "durchzuschlagen" und so in Bewegung geblieben wären.

Markus:

Die Folge war, daß ich vier Wochen danach nur während der Behandlung beim Arzt und in der Badewanne barfuß war und sonst schwarze Sokken über den Verbänden trug, auch nachts im Bette. da ich in der Zeit auch keine geschlossenen Schuhe ertragen konnte, zog ich Sandalen an, wenn ich rausging, und kam mir dabei selber wie der letzte Blödmann vor, aber es ging halt nicht anders!


Andi:
Nein, das kann ich mir sehr gut vorstellen, das muss schrecklich gewesen sein! Man macht sich da auch sicher Gedanken, ob alles wieder so wird wie vorher und ob man jemals wieder barfuß gehen kann oder?

Markus:
Die habe ich mir wirklich gemacht, und obwohl sich letztlich gezeigt hat, daß dieses Erlebnis meiner Freude am Barfußlaufen auch im Winter keinen Abbruch getan hat, war ich mir gar nicht sicher, ob das jemals wieder möglich sein würde! Du kannst Dir ja sicher vorstellen, was es für mich bedeutete, vier Wochen lang Tag und Nacht mit Sokken rumzulaufen bzw. zu humpeln, und es hat auch ziemlich lange gedauert, bis ich zu dieser "Niederlage" soviel Abstand gefunden habe, daß ich unbefangen davon berichten kann!

Markus:
Du kannst Dir gewiß denken, wie froh ich war, als alles einigermaßen abgeheilt war und ich danach meinen ersten barfüßigen "Ausflug" zum Müllkasten unternahm!

Andi:
Ja, das glaube ich Dir sofort, aber auf´s Wort!

Markus:
Ich traute mich zuerst wirklich nicht weiter als bis zum Müllkasten, aber es hat nicht lange gedauert, bis ich meinen früheren Trainingszustand wieder erreicht (und danach weiter vebessert) habe.

Markus:

Als ich Anfang 2003 wieder zusammen mit Bernd A.... einen ganzen Tag bei Temperaturen im Plusbereich barfuß im Schwarzwald..... war ich "klüger" und reiste mit dem Auto an, so daß mir nichts passieren konnte!


Andi:
Ja, das ist auch besser, für mich kommt auch garnichts anderes in Frage, da ich flexibel und "mein eigener Herr" sein will!

Markus:
Dafür spricht wirklich viel, und in ländlichen Gebieten werde ich fortan im Winter, sofern ich dort barfuß laufe, nur noch mit dem Auto unterwegs sein,. damit das nicht wieder passiert! Und der Feldberg im Schwarzwald ist für mich für den Rest meines Lebens "abgehakt"!

Dir auch wieder schöne Grüße von Andi! ;-D

Abermals schöne Grüße aus Ratingen ins Saarland!
Markus


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