Und wieder ein Erfolg im Schnee!!! (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Tuesday, 04.01.2005, 00:01 (vor 7207 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!


Hallo Markus! ;-)

Markus:

Ein schöner, erfreulicher Bericht ist das, den Du uns da servierst!


Andi:
Ich danke Dir! ;-) Es freut mich, dass er Dir gefällt!

Markus:

Was Du erlebt hast, ist der berühmte "Wärmeschub", der freilich bei jedem individuell ein wenig verschieden ist. Wenn ich bei Frost barfuß raus gehe, machen mir die ersten zwei Minuten nichts aus, wenn ich aus dem Warmen kommen. Danach folgen zehn bis zwölf "lausige" Minuten, die sich desto besser durchhalten lassen, je schneller man geht.


Andi:
Das kann ich mir vorstellen und es ist eigentlich auch logisch, da dann die Durchblutung in Wallung gerät!

Markus:

Muß man stehen bleiben, weil man beispielsweise auf die Straßenbahn wartet, ist diese Phase äußerst unangenehm, weshalb ich dann gerade keine Schuhe mitnehme, weil ich nicht "schwach" werden und vor allem richtig barfuß laufen will!


Andi:
Und das ging bis jetzt immer gut ohne Frostbeulen und Erfrierungen?

Markus:
Deshalb schrieb ich ja aus gutem Grund von einer Straßenbahn und nicht von einem Bus ;-)
Aber jetzt im Ernst: Es kommt natürlich nicht auf die Beschaffenheit des Verkehrsmittels (Straßen- oder Schienenfahrzeug) an, sondern auf die Intervalle, in denen es fährt. Die Verkehrsmittel in den großen Städten fahren poft auch sonntags und in den Abendstunden in Intervallen von 10, 15 oder 20 Minuten, die sich auch bei Frost bis -5° C gut aushalten lassen, auch wenn man gerade die "lausige" Phase hat, wie ich beim Düsseldorfer Wintertreffen erlebte, als Lothar und ich in Ratingen 15 Minuten auf die Straßenbahn nach Düsseldorf, deren Haltestelle bei mir gleich um die Ekke liegt, warten mußten. Allerdings ist es dann sehr motivierend, wenn man nicht allein, sondern in Begleitung eines anderen Barfüßers ist, vor dem man sich natürlich erst recht keine Blöße geben will.

Anders verhält es sich, wenn man sich bei Minustemperaturen barfuß in die "Wildnis" abgelegener ländlicher Gebiete, wo nur selten Busse fahren, begibt. Hier hat man nur drei Möglichkeiten: Entweder meidet man solche Gebiete strikt, oder man fährt nur mit dem Auto dorthin, oder man erkundigt sich sehr genau nach den Abfahrtszeiten der Busse und ist zeitig an der Haltestelle. Gerade letzteres hilft aber nicht immer, wie ich äußerst schmerzlich im Januar 2001 bei -6° C (und einer weitaus tieferen "gefühlten Temperatur") am Feldberg im Schwarzwald erfahren mußte. Obwohl wir pünktlich an der Haltestelle waren, raste der Bus, da vollbesetzt, einfach vorüber, und die beiden nächsten Busse ebenso. Es dauerte Stunden, bis endlich ein Bus hielt, und das stundenlange Stehen bei diesen Temperaturen war zuviel für meine Füße: Ich bekam an allen Zehen Frostblasen, die mit Flüssigkeit gefüllt waren und höllisch schmerzten, so daß ich am nächsten Tage einen Arzt aufsuchte, dem ich die Wahrheit sagte (damit er mich nicht für vollends bekloppt hielt, gebrauchte ich freilich die Ausrede mit der verlorenen Wette). Die Folge war, daß ich vier Wochen danach nur während der Behandlung beim Arzt und in der Badewanne barfuß war und sonst schwarze Sokken über den Verbänden trug, auch nachts im Bette. da ich in der Zeit auch keine geschlossenen Schuhe ertragen konnte, zog ich Sandalen an, wenn ich rausging, und kam mir dabei selber wie der letzte Blödmann vor, aber es ging halt nicht anders! Du kannst Dir gewiß denken, wie froh ich war, als alles einigermaßen abgeheilt war und ich danach meinen ersten barfüßigen "Ausflug" zum Müllkasten unternahm! Als ich Anfang 2003 wieder zusammen mit Bernd A (der schon lange nichts mehr geschrieben hat und wohl auch nicht mehr barfuß läuft, wie ich vermute) einen ganzen Tag bei Temperaturen im Plusbereich barfuß im Schwarzwald durch den Schnee wanderte, was sehr angenehm war (war ja auch nicht am Feldberg, sondern in der Gegend von Forbach), war ich ich "klüger" und reiste mit dem Auto an, so daß mir nichts passieren konnte!

Markus:

Der "Wärmeschub" äußert sich bei mir so, daß ich den kalten Boden nur mehr als angenehm kühl empfinde und dabei warme Füße habe, wobei ich ein leichtes Kältegefühl in den Zehen, das manchmal vorhanden ist, nicht als störend empfinde.


Andi:
Nein, genau so war es bei mir ja auch! Ich freue mich, dass ich diesen Wärmeschub nun endlich erleben durfte!

Markus:
Ja, das ist ein tolles Gefühl!

Markus:

Ein bißchen Kritik will ich freilich nicht zurückhalten: Wenn Du mit dem Auto fährst, um zu Deinen liebsten Barfußwegen zu gelangen, brauchst Du dazu doch keine Schuhe und Sokken mitzunehmen, denn der Weg vom Hause zum Auto und zurück wird doch wohl nicht so weit sen, daß Du es "ohne" nicht aushalten könntest?


Liebe Grüße nach Ratingen von Andi!

Ebenfalls liebe Grüße von Markus ins Saarland!


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion