Und wieder ein Erfolg im Schnee - na also :-)) (Hobby? Barfuß! 2)

Franz (S), Stammposter, Sunday, 02.01.2005, 12:06 (vor 7209 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Nachträglich noch ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr, was ich auch allen anderen Teilnehmer dieses Forums wünsche!

Hallo zusammen!
Gestern Morgen zog es mich wieder aus der Wohnung um einen barfüßigen Schneespaziergang zu machen, man möge mir verzeihen, wenn ich darüber nun öfter berichte, aber mir macht es Spaß und ich bin auch stolz auf meinen Fortschritt! :-)
Ich fuhr wieder zu dem Waldparkplatz, in dessen Nähe ich spazieren ging, ich berichtete ja davon.
Wieder mit gefütterter Jacke, Schuhen und Socken kam ich dort an und entledigte mich meiner Schuhe und Socken und ging `raus. Ich war ein wenig enttäuscht, denn ich konnte es erst nicht so gut aushalten, als beim Gang einen Tag zuvor, es war -1 °C, also 1 °C kälter, als am Vortag. Erst legte ich wieder 500 Meter zurück und musste wieder zum Auto um die Füße aufzuwärmen.
Ich weiß, man könnte mir hier auch eine Energieverschwendung vorwerfen und auch einen Beitrag an der Umweltbelastung, aber wenn ich mir im Leben mal einen kleinen Spaß gönne und für ca. 3 Minuten das Auto laufen lasse und eben auch zu diesem Weg fahre, dann dürfte das kein Verbrechen sein! Abgezockt werden wir als Autofahrer ja auch genug, was allerdings jetzt nicht heißen soll, dass ich deshalb, quasi aus einer Art Trotzreaktion heraus, extra verschwenderich mit der Energie umgehe! Dazu reicht auch der "Inhalt meines Geldbeutels" nicht, aber wenn ich mir einen schönen Spaß machen kann, begehe ich auch mal eine ganz ganz ganz kleine "Sünde"!
Wie Michael aus Zofingen ganz recht schrieb, es gibt für alles ein Für und ein Wider und ich zerbreche mir nicht den Kopf über jede Fahrt, die nicht unbedingt sein müsste! Denn was müsste im Leben nicht alles sein oder eben nicht sein? Da würde man nicht mehr fertig: der Kopf würde "rauchen" und erreichen würde man wohl nicht viel, denn was Hier schlecht ist, ist Dort wieder gut!!!!!
Aber zurück zum Thema:
Als ich mich aufgewärmt hatte, schaffte ich einen Abschnitt von, mit Hin- und Rückweg ca. 1 km und auf dem Rückweg kam mir ein älterer Mann entgegen mit seinem Hund, ich grüßte ihn und er grüßte auch zurück, wunderte sich aber sicher ein wenig, dass ich eine Taschenlampe dabei hatte. Es war zwar noch dunkel, aber durch den Schnee war es hell genug, doch relativ gut sehen zu können. Er bemerkte meine Barfüßigkeit nicht, ich ging auch ganz gemach und lief oder hüpfte nicht auffällig herum. Die Taschenlampe nehme ich aber immer mit, wenn ich im Dunkeln bei diesen Witterungsverhältnissen barfuß gehe um ab und zu meine Füße beobachten zu können.
Ich denke es reicht, wenn man nach dem Gefühl geht, aber sicher ist sicher!
Ich ging also wieder ans Auto und fuhr zu einem Weg am Ortsrand, wo ich wohne, der um einen ausgetrockneten Weiher führt. Dieser Weiher wurde künstlich angelegt, es war ein Kohleschlammweiher, doch das Bergwerk, weswegen er dort angelegt wurde, ist seit ein paar Jahren geschlossen! Ich hielt nie wirklich viel von dem Dasein des Weihers, obwohl ich selbst 13 Jahre als Bergmann beschäftigt war, aber er gehört nicht in eine Idyllische Landschaft, aber das passt hier nicht.
Inzwischen war es schon hell und meine Füße "kochten" geradezu und ich stieg wieder aus und spazierte ganz gemütlich los. Ich kam an einer Stelle, an der Schneematsch, der aber nicht schmutzig, sondern hell war und in dem viele Schuhabdrücke zu sehen waren, vorbei. Dieser Matsch war wieder überfroren und sehr unangenehm unter den Füßen, sodass ich ihm auf den verschneiten Wiesenrand auswich.
Ich ging nun einen asphaltierten aber verschneiten Weg, der um diesen Weiher führt, dieser Weg ist jedoch zum größten Teil mit Feinschotter ausgelegt, hier aber nicht. Den Schotter hätte ich durch die Schneehöhe auch nicht gemerkt, ich ging aber nicht bis dort hin, wo der Schotterweg beginnt.
Meine Füße waren so rosig, wie sie das nur selten im Sommer sind, wenn ich draußen barfuß gehe. Ich ging nicht stramm, nein, ich spazierte ganz gemütlich über diesen Weg durch den Schnee.
Ob ich diesen Wärmeschub hatte????? Es trat nämlich die folgende Situation ein:

meine Füße waren schön rosig.
sie waren kühl, nur leicht, aber ich empfand es nicht so (fühlte mit den Händen), es war also keineswegs unangenehm!
Ich hatte ein leichtes Kältegefühl in den Zehen, das aber nicht unangenehm war und mir auch nicht das Gefühl vermittelte, umdrehen zu müssen.
Ich konnte 2,5 bis 3 km zurücklegen und es wäre aber ganz locker noch viel weiter gegangen, das spürte ich. Ich drehte jedoch um, weil ich befürchtete, dass das "böse Erwachen" vielleicht später kommen könnte - es kam zum Glück nicht! 0:-)


Heute Morgen werde ich das wieder tun, aber diesmal gehe ich um den kompletten Weiher (ca. 5 km), wenn ich es auch heute so erleben sollte!
Was meint Ihr, ob das der hier oft, fast fieberhaft erwartete Wärmeschub war?
Auf ein Neues und liebe Grüße von Andi! ;-)

das finde ich echt klasse! Wenn man etwas erreichen möchte und niemals aufgibt, dann stellen sich auch schnell die ersten Erfolge ein. So eine Erfahrung machte auch ich am Anfang meines Barfüßerdaseins. Barfuß ging ich ja schon einige Jahre, dies aber eigentlich stets in der wärmeren Zeit - bis wenigstens 10°C. Zunächst war es die pure Neugier, welche mich dazu verleitete, meine Schuhe auszuziehen, um meine erste barfüßige Spur in den Schnee zu setzen. Ich fuhr, nachdem es Neuschnee gab (das war vor etwa drei Jahren geschehen), auf einen Parkplatz, wo "zum Glück" kein Mensch anzutreffen war. Damals ließ ich mich noch zu sehr von den Meinungen der Masse beeinflussen, was heute Gott sei Dank nicht mehr der Fall ist. Ich stellte dann mein Auto ab, zog mir Schuhe und Socken aus, stellte mich dann auf die Türschwelle und sprang dann mit beiden Füßen in den Schnee. Vielleicht eine etwas komische Methode, aber es klappte. Zuerst war es mir gar nicht so kalt an den Füßen, und ich begab mich auf einen Rundgang von etwa zwei Kilometer. Ich hielt schön tapfer durch und muß dabei betonen, daß es mir zu keinem Zeitpunkt zu unangenehm wurde - nein, ganz im Gegenteil. Als ich dann wieder zu meinem Auto kam, wollte ich sogar noch eine Runde drehen, ließ es aber dann doch, weil ich es nicht gleich übertreiben wollte.
Als ich ins Auto stieg und dort einen Moment verharrte, wurde es mir so richtig wohlig - nicht nur an den Füßen, sondern auch am ganzen Körper. Ein paar Tage danach wollte ich das Barfußen im Schnee wiederholen, jedoch brach ich es schnell wieder ab. Der Schnee war alt, teilweise verharscht und somit alles andere als angenehm.
Dafür krönte ich meinen Erfolg im barfüßigen Schneelaufen mit dem Erlebnis mit Markus U., als wir beide zu einem Parkplatz fuhren und von dort einige Kilometer barfuß durch den Schnee gegangen sind - schön gemütlich und nicht hastig. Die Gesichter von Leuten, welche uns entgegenkamen, sprachen Bände. Die Standardfrage "ist es denn nicht zu kalt?" hörten wir einige Male, und wir bestätigten diesen verdutzten schuhetragenden Zeitgenossen jedesmal das Gegenteil.
Es war einfach herrlich!

Im Übrigen denke ich, daß Du Dich gewiß nicht zu entschuldigen brauchst, daß Du öfters über Deine Fortschritte berichtest - nein, ich persönlich finde diese Berichte immer interessant, und vor allem könnten Deine Schilderungen auch andere potentielle Winterbarfußgeher
zu ihrem ersten Versuch locken.

Was Deine mehrmaligen Versuche angeht, meine ich, daß es Tage gibt, an welchen man mehr Kälte aushalten kann als an anderen Tagen.
Das mit der Taschenlampe ist eine nicht einmal so schlechte Idee, denn
im Dunkeln tritt man vielleicht doch auf etwas unangenehmes, welches evtl. auch noch vom Schnee bedeckt ist. Zumindest dürfte die Taschenlampe zusätzlich für Sicherheit sorgen.

Daß Deine Füße "kochten", ist ganz normal, denn der Blutkreislauf wird natürlich angeregt. Dies beschrieb ich weiter oben als "wohlig".
Dies kann man wohl auch als "Kneipp - Effekt" bezeichnen. Diesen "Wärmeschub" wirst Du wohl jedesmal bekommen, wenn Du eine Weile barfuß im Schnee gehst. Hast Du diese fünf Kilometer um den Weiher geschafft?

Vor ein paar Tagen hatte ich Lust, nach meiner Zeitungstour einen Abstecher auf einen Parkplatz eines Sportzentrums zu unternehmen. Es hatte geschneit, und der Schnee war schön pulvrig und ging mir teilweise bis zu den Knöcheln. Ich machte eine barfüßige Runde in den Schnee. Es war noch dunkel (ca. 6 Uhr früh) und die Lampen an diesem Weg strahlten schön hell. Ich dachte mir, daß es sicher interessant wäre, Leute zu beobachten, die nach mir diesen Weg gehen und meine Spuren entdecken. Mein Wunsch erfüllte sich, als ich wieder am Auto stand. Zwei Frauen, welche joggten, kamen des Weges und liefen genau in die Richtung, in welcher ich meine Spuren legte. Ich beobachtete sie ganz genau. Auf einmal blieb die eine Frau abrupt stehen, und deren Kopf neigte sich gen Boden. Sie hatte offensichtlich Spuren von mir entdeckt und schaute diese ganz ungläubig an: Waren das vielleicht Aliens ;-))
Ihre Kollegin, Freundin oder was auch immer kam auch zurück und starrte auch auf diese Spur. Es war köstlich! Allerdings bezweifle ich, daß sie es mir dann nachmachten.

So, Andi, weiterhin viel Erfolg beim barfüßigen Schneegehen und laß´ Dich nicht unterkriegen!

Barfüßige, derzeit eher frühlingshafte Grüße
Franz


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