Bahn oder Auto? ... (Hobby? Barfuß! 2)

[asc] @, Monday, 05.11.2001, 01:56 (vor 8425 Tagen) @ Bernd A

...EINIGES SPRICHT GEGEN DIE BAHN - ABER NICHTS SPRICHT FÜR DAS AUTO!
Hallo, liebe Barfußfreunde und Naturliebhaber,
(beides ergänzt sich ja wunderbar)

Da weiss ich nicht, wie ich das verstehen soll. Natur-Hasser, die absichtlich viel zerstören, ohne einen Nutzen davon zu haben, dürfen recht selten sein.

Der Dialog zwischen Markus U. und mir zum Thema Bahnfahren oder Auto veranlasste mich zu folgenden Gedanken:

Daher reise ich stets so, wie es mir jeweils am besten auskommt, und stelle dabei ideologische Überlegungen ganz weit hintan.

Diese Meinung teilen leider sehr viele mit Dir (und ich schließe mich das selbst nicht aus!)

Ich freue mich allerdings auch über jeden, der wie Du mit dem Auto kommt.

Das dürfte wie bei den meisten früheren Barfußtreffen, an denen ich teilgenommen habe, ... die Mehrheit sein.

Leider ist es so! Wir stellen unsere Bequemlichkeit vor die Vernunft. Dass der Service der Bahn (speziell auch hier in Deutschland) sehr zu wünschen übrig lässt, ist ja richtig und bekannt.

Im allgemeinen ist der Service gut; das wird gerne (zurecht?) als Selbstverständlichkeit gesehen. Darum ging es Markus aber gar nicht, sondern um den Preis ... je mehr man fährt, um so weniger zahlt man pro km (Streckenzeitkarten, BahnCard usw.)

Nicht zu letzt verdanken wir ja unserem Autowahn, dass wir kaum noch richtig schöne Naturwege finden, um genussvoll barfuß zu wandern. Wo man hinkommt findet man asphaltierte, geschotterte, betonierte und gut befahrbare Wege. Gut begehbar brauchen sie nicht zu sein.

Einspruch. Ich habe gemerkt, dass ich barfuss am besten und schnellsten über ebene Flächen gehe. Dann fühle ich weniger den Zwang, ständig auf den Boden vor mir zu sehen, um aufzupassen, wo ich hintrete. Ein gelegentliches Hinsehen reicht mir dann. Eine Ausnahme ist für mich Sand. Rasen und Wiesen wiederum begehe ich ganz ungerne barfuss.

Damit versiegeln wir unsere Landschaft auch immer mehr und nach der nächsten winterlichen Regenperiode geht das Gejammere wieder los, wenn das Hochwasser wieder in kurzer Zeit "Von Null auf Hundert" steigt.

Daran sind aber nicht so sehr die Fusswege schuld, sondern die grossflächige Vollüberbauung mit gebauter Wasserableitung. Flächen, über die niemand geht oder fährt, dürften Wasser am besten aufnehmen; Wald kann Wasser zurückhalten.

[...]

Und alles nur, damit wir es schön bequem haben und wie zu Hause im Sofa von A nach B reisen können.

Ja! Einen Sessel im Bpmz^291 für mich, bitte ;)

Richtig klare Luft, wie ich es von Reisen kenne, gibt es bei uns kaum noch. Selbst an schönen Sommertagen scheint die Sonne nur durch eine trübe dunstige Dreckglocke über Mitteleuropa.

Ganz so schlimm ist es ja nun nicht ......

Das kommt nicht NUR von den Autos, aber zu einem großen Teil. Von der Bahn jedenfalls nicht (mehr). Allerdings tragen auch Industrie, Hausheizung und Flugverkehr entscheidend dazu bei. Letzteres habe ich selbst ja auch schon häufig in Anspruch genommen.

Eine Flugreise Frankfurt/M-New York verbraucht pro Person anteilig so viel Energie wie über ein Jahr werktäglich 10km im Bus zur Arbeit pendeln.

Wie Du sagst, es ist halt schön bequem und man kommt in wenigen Stunden auf die andere Seite der Welt, kann mal für ein paar Wochen unserem kalten, verregneten, schmutzigen Wetter entfliehen - irgendwo hin, wo die Menschen schön arm sind (so dass sie sich keine Autos leisten können), das Wetter schön warm ist und nicht zu letzt die Luft schön sauber ist...

Aber nicht mehr lange ...... ich habe mich leider damit abfinden müssen, dass das Klima hierzulande häufig barfussunfreundlich (für mich) ist. Das erhöht die Vorfreude auf das nächste wärmere Halbjahr.

Eigentlich steht nun ja der Winter vor der Tür, die letzen verdienten nicht diesen Namen.

Nanu? In Bonn fiel sogar mal Schnee ;)

Der Oktober war so warm wie nie zu vor.

Das entschädigte für den September.

Obwohl wir alle wissen, was wir mit unserem Verkehrswahn und speziell mit unserem Autowahn anrichten, möchten wir nicht darauf verzichten. Warum? Warum tun wir das? Ist es unsere göttliche Eingebung, unsere Welt zu vernichten?

Man übersieht die langfristigen Folgen des eigenen Handelns nicht. Jeder, der viel zum Vergnügen reist, verursacht durch sein Erholungsbedürfnis Schäden, vor denen er hinterher flieht. Auch, wenn es nur der Ausflug zum nächsten Barfusstreffen ist, per Bahn oder Bus ...

Jedenfalls sind wir offensichtlich nicht in der Lage, auf unser Gewohnheiten zu verzichten, obwohl wir alle die Folgen kennen!

Manchmal hat man sich die Alternative schon selbst zerstört.

Und noch etwas: kein Krieg, keine Krankheit, kein Raubtier, keine Naturkatastrophe und kein anderes Verkehrsmittel hat bisher weltweit in der langen Geschichte der Menschheit so viele Tote und Verletzte verursacht, wie das Auto seit seiner Erfindung!

Ist das so? Interessant, hast du eine Quellenangabe?

Ich habe mir lange überlegt, ob das ins Forum passt. Es hat je nicht direkt mit barfuß zu tun. Aber ich habe mir gedacht, es hat doch was damit zu tun. Denn viele von uns laufen gerne barfuß, weil sie die Natur lieben und weil sie diese gerne mit den Füßen ertasten. Natur - nicht Schotter, Beton und Asphalt.

S.o., da schliesse mal nicht von dir auf andere. Ich finde allerdings das Wegenetz bei weitem ausreichend; von mir aus muss nicht noch mehr gepflastert werden.

Noch was on-topic: es ist scheinbar viel einfacher, barfuss im eigenen Auto unterwegs zu sein, als per Bahn, besonders in den kalten Monaten. Bei ersterem sind wohl die einzigen Sorgen die, was wohl die Polizei bei einer eventuellen Kontrolle sagen könnte. Bahn- und Busbenutzer müssen sich leider oft Kommentare anhören, können unliebsamen Leuten kaum entfliehen, und müssen ggf. in der Kälte warten. Ja, überhaupt erst mal zur Haltestelle gelangen und dort auch wieder stehen, und wieder Bemerkungen kassieren. Man ist im Auto eben "wie zu Hause", und in Bus & Bahn in der Öffentlichkeit.

Über die weiteren Gründe fürs barfuss autofahren wurde im Forum ja schon geschrieben .....

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Kfz-los, und BahnCard-Inhaber.


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