Dresscode (Hobby? Barfuß! 2)
[...] Schlips, Nadelstreifen & Fußvollverpackung diktiert...
Dieses Diktat ist das eigentlich Schlimme. Wann schafft die Menschheit das endlich ab?
Nie! Ich mache mir da überhaupt keine Illusionen. BF wird immer was für Individualisten sein und bleiben. Leider komme ich berufsbedingt nicht ohne Schuhe aus, so daß ich da auch keine großen Vorsätze fassen kann. Wenigstens bin ich sokkenlos...
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Etwas optimistischer bin ich schon geworden. Trotzdem ist die Vehemenz/Hartnäckigkeit enorm, mit der Schlips, Nadelstreifen & Fußvollverpackung sozusagen wie eine Burg aufrechterhalten werden. Kannst mal folgenden Versuch machen, wenn dich jemand wg. Nichtkrawatte etc. anpflaumt: "Ach, jetzt weiß ich, was Sie meinen... historische Kleidung ..."
Das Problem ist, daß das Abweichen von bestimmten Dresscodes im Arbeitsleben ablenkt und ggfs. irritieren kann. Ich habe dabei jetzt weniger die Kollegen, die einen sowieso kennen, im Sinn, als vielmehr B2B- oder B2C-Begegnungen (z.B. Kunde bei Anwalt) zwischen mehr oder weniger Unbekannten. Alles was hier nicht Schema F ist (wie barfuß, lila Haare, Palästinensertuch beim Bankkaufmann hinter'm Schalter) irritiert und lenkt ab*. Bestenfalls sorgt es für Neugier, schlimmstenfalls stößt es auf Ablehnung, ist also geschäftsschädigend. Leider fehlt mir momentan die Zeit, das hier mit ein paar Beispielen aus meinem Berufsleben zu zeigen, ich werde das bei Gelegenheit mal nachholen. Und dann auch erklären, warum ich, obwohl selbst BF-Fan, ziemlich irritiert war, als ich vor Jahren selber mal barfüßig von einem Kunden empfangen wurde...
Lorenz hatte hier auch schon sehr vernünftige Posts zum Dresscode eingestellt und die von Dir, Jay, beschriebene Gefahr, daß sich der Arbeitgeber zu stark in das Privatleben einmischt (ein Beispiel gab's u.a. mal von Lothar, der hier schon seit einiger Zeit nix mehr geschrieben hat), sehe ich natürlich auch. Ist jetzt aber schon das nächste Thema...
Serfuß,
Jörg
*Bei B2C kann das aber auch bewusst gewollt sein, z.B. flippiges Auftreten der Verkäufer im Modetrendladen für 15 - 20jährige, aber das ist dann ja auch schon wieder ein Art "Dresscode".