Barfuß in Stadt und Land (Hobby? Barfuß! 2)

Jörg (Hanna), Stammposter, Thursday, 06.09.2007, 20:06 (vor 6224 Tagen) @ Jens aus Hamburg

Es könnte erklären, warum es bis heute bei vielen als verpönt gilt, in der Stadt bf zu laufen.

Ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun hat. Ich schätze, dass es so kam: Ritter, Heerführer, Könige, etc. trugen Schuhe, weil sie a) es sich leisten konnten und b) es für ihre Aufgaben notwendig waren. Ein Ritter hat nicht die Zeit, einen anderen Weg zu wählen, wenn der Pfad vor ihm steinig ist. Außerdem hat er schwere Rüstung an, die ihn in den Boden drückt. Das gemeine Volk hingegen konnte es sich aussuchen.
Das führte dazu, dass "barfuß" ein Merkmal für "arm" oder "niedergestellt" ist. Diese Vorstellung haben wir zum Teil heute noch, ich erinnere an das Lied von Harald Juhnke: "Barfuß oder Lackschuh, alles oder nichts..."

Hallo Jens,

die von Dir gegebene Erklärung stimmt in vielen Ländern (und scheinbar für ganz wenige der ältesten Generation bei uns) auch heute noch und ist sicherlich richtig. Die Frage war ja, warum bf bis heute vor allem in der Stadt so verpönt ist. Oder anders gefragt, gab es im MA (bzw. bis zum vorletzten Jahrhundert) auch einen Unterschied zwischen dem - sagen wir "Ansehen" - von barfuß zwischen Stadt und Land? Da die Reichen vor allem in der Stadt gewohnt haben dürften (oder liege ich da falsch), erklärt sich das eine vielleicht durch das andere und hat sich bis heute als Anachronismus gehalten?

barfuß = arm
Stadt = reich (viele Reiche)
arm ≠ reich
=> barfuß ≠ Stadt

Serfuß,
Jörg (ebenfalls mit unromantischer Ingenieurs-Gehirn-CPU ausgestattet ;-)


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