Schuhe sind fast immer Sch... (Hobby? Barfuß! 2)
Schuhe sind eine der furchtbarsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte, wurden sie doch erfunden, um Soldaten über unwegsames, barfuß also nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten begehbare Gebiete möglichst schnell ins Feindesland einzumarschieren.
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Hi Markus,
ich glaube zwar nicht, daß Schuhe spezifisch um des Krieges willen erfunden wurden, sondern gehe tatsächlich davon aus, daß - so, wie die Welt vor einigen 10 000 Jahren aussah - Dornengestrüpp im Dschungel etc. doch zunächst einmal beim Homo sapiens Urtypus zur nicht ganz unrichtigen Erkenntnis geführt hat, daß schon gelegentliches [Sich-Kümmern-um-den Untergrund per Glotzen] Konzentration beansprucht, die - im ständigen Kampf gegen Dinosaurier-Getier etc. - woanders besser aufgehoben wäre. So entstand zunächst einmal ein pauschales Fuß-Schutz-Bedürfnis (auch für mich ist jeder eingetretene Dorn 1 Dorn zuviel), welches sich jedoch dann völlig fehlentwickelt hat.
Unter den heutigen Way Of Life-Umständen, wie sie in der 'entwickelten Zivilisation' (z. B. in Deutschland & insbesondere in den südlicheren Gefilden der USA) herrschen, sind Schuhe, wenn sie aus anderen als Verletzungsschutzgründen impliziert werden, schlichtweg ein Schmarn.
Schuhe sind für mich deswegen eine ausgesprochen negativ zu bewertende Erfindung der Menschheit, weil sie
a) in "stil- & etikettegerechten Ausführungen" ausgesprochen unbequem sind;
b) in insbesondere der unter a) erwähnten Form als Senk- & Spreizfuß-Positionier-Einrichtungen etc. schädigen!
Ich werde jetzt einmal genauso hysterisch wie die Kreise, die sich über die paar µg Arsen eines Chemiewerkes aufregen: Sie erzeugen im Nachhinein körperliche Mißbildungen, die - so eine Hallux vagus-Dame, mit der ich gestern beim Frühstück sprach - auch noch wehtun!
Historische Reminiszenz: Vor etwas weniger als 100 Jahren trugen junge Damen (in seltenen Fällen auch Herren) ein sog. Korsett (vielleicht steht auch irgendwas in Wikipedia darüber drin). Das war eine Art Zwangs-"Stütz"-Stange oder Metallrahmen für die Wirbelsäule, welche dafür sorgen sollten, daß die betreffende Person stets eine aufrecht-gerade Haltung einnahm (insbesondere vor Autoritäten). Dieses Ding galt als äußerst unangenehm, es ist längst abgeschafft.
Schuhe sehe ich nun als genau Soetwas, was ebenfalls zum allergrößten Teil abschaffungsbedürftig ist. Die Stil- & Etikettekaste erklärt sie mit der gleichen Vehemenz zum "unverzichtbaren Kulturgut" wie einst das Korsett - der von ihr so allgemeinphilosophisch propagierte "Schutz der Füße" ist in Wirklichkeit nicht Schutz vor Verletzungen, sondern Schutz vor dem GESEHEN WERDEN!
Daß Schuhe unangenehm sind & meist krank machen, kümmert sie nicht. Argument: Das muß in Kauf genommen werden, weil´s alle anderen (vor allem solche mit "Kultur") auch in Kauf nehmen. So funktioniert die Sache nämlich eigentlich (das ist allerdings eine Wortschöpfung von mir) auf kollektiv-psychodimensionaler Basis.
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Im übrigen hat auch schon Jay richtig erkannt, daß Schmerzen in den Füßen "nach langem Barfußgehen" ihre Ursache nicht im Barfußgehen, sondern in der starken Beanspruchung haben. Schuhe als "Heilmittel"? Das ist so, als wollte man eine Infektion des Verdauungstraktes durch Anlegen eines Wundverbandes bekämpfen. Wenn mir nach langem Barfußgehen mal die Füße wehtun (was selten vorkommt), dann schone ich sie, indem ich einen Ruhetag einlege. Spätestens am übernächsten Tage (also zwei Tage nach dem "langen Barfußgehen) ist von den Schmerzen nichts mehr zu bemerken. Den Ruhetag genieße ich selbstverständlich barfuß.
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Man wundert sich schon aufs Äußerste, wenn hier von jemand, der aber doch irgendeine [imaginäre ??!!] BF-Praxis x für sich in Anspruch nimmt, 'reingesetzt wird, Schuhe seien in diesem Fall eine Annehmlichkeit. Wenn ich nach zu langem [d. h. oberhalb des gerade bestehenden Gewohnheits- bzw. Routinelevels (du nennst es "Training")] BFigem "Haatschen" über rauhes Gelände, Geröll etc. das Syndrom der "rauhen", leicht geröteten Fußsohlen habe, wären Schuhe, in diesem Fall insbesondere ohne Socken, die absolute Hölle, es gibt nichts Besseres für ein schnelles & wirksames Recovery als den UNBEDINGT BFigen Ruhetag mit möglichst wenig Stehen/Gehen/Laufen, wobei ich froh bin, in meiner Privacy relativ weiche Teppiche zu haben.
Speziell die Innensohlen der von mir als besonders unangenehm wahrgenommenen festumschließenden Anzug- & Krawattenhalbschuhe empfinde ich als ausgesprochen hart, sie sind außerdem nur wenig bis gar nicht in der eigentlichen Sollform des gesunden Fußes ausgeführt, sodaß allein schon beim Stehen das Körpergewicht zu einem übergroßen Teil auf der Zone unmittelbar vor Beginn der Zehen lastet (schmerzhaftester Bereich bei dem beschriebenen Syndrom). Dies begünstigt außerdem stark die Spreizfußentstehung.
Ich sag´s ja, von ganz wenig Ausnahmen abgesehen, Schuhe sind Scheiße!
Barfüßige Sommergrüße,
Jay