Relatives und absolutes Barfuß (Hobby? Barfuß! 2)

Mike, Thursday, 19.07.2007, 13:14 (vor 6339 Tagen) @ Markus U.

dann muß ich als der Urheber der "Ratinger Definition" ja wohl Stellung nehmen. Die Bezeichnung "Ratinger Definition" stammt nicht von mir, sondern ist, da ich derjenige bin, der sie entworfen hat, von meinem Wohnorte Ratingen (nahe Düsseldorf) abgeleitet und bezeichnet den Unterschied zwischen echter und unechter Barfüßigkeit.
Echt barfuß ist jemand, der außerhalb der Wohnung keine Schuhe dabei hat, auf die er "gegebenenfalls" zurückgreifen kann. So jemand muß also, solange er sich außerhalb seiner Wohnung befindet, alle Situationen barfuß bestehen. Hat jemand dagegen in einer Tasche oder im Rucksack Schuhe dabei oder trägt er sie gar in der Hand, ist er nicht echt barfuß, sondern nur unbeschuht, weil er mental auf Schuhe angewiesen ist, da er nämlich andernfalls keine dabei hätte.
Anders ausgedrückt: Wenn ich in einer Tasche oder Tüte Schuhe bei mir trüge, würde mir die Anwesenheit dieser Schuhe das Barfußgefühl so gründlich vermiesen, daß ich nicht mehr das Gefühl hätte, "ich selbst" zu sein. Wenn ich barfuß bin, dann will ich von Schuhen nichts wissen, und wenn ich Schuhe benötige, dann behalte ich sie auch an. Ein Sonderfall ist die Wohnung: Weil meine Schuhe irgendwo "geparkt" sein müssen (und ich besitze nicht mal wenige), gilt die Definition für die Wohnung nicht (dort achte ich freilich darauf, daß sich die Schuhe "unsichtbar" in einem Schuhschranke in der Kammer befinden). Ein weiterer Grenzfall ist das Auto: Solange man Schuhe im Auto hat (beispielsweise im Fußraum) und am Steuer sitzt (eine Situation, die bei mir häufig vorkommt), ist man unecht barfuß; verläßt man es aber, ohne die Schuhe mitzunehmen, ist man wiederum echt barfuß, denn das Auto kann als abgeschlosssener privater Raum insoweit mit der Wohnung gleichgesetzt werden.
Auf das Kriterium, ob jemand Schuhe dabei hat bzw. jederzeit darauf zurückgreifen kann, stelle ich deshalb ab, weil jemand, der mit Schuhen in Reichweite draußen "barfuß" geht, offenbar das Bedürfnis nach der Anwesenheit von Schuhen hat, sie also mental noch benötigt.
Wer keine Schuhe dabei hat, hat sich hingegen wenigstens für eine gewisse Zeit von ihnen befreit.
Besitzt jemand dagegen gar keine Schuhe, befindet er sich bereits jenseits der Unterscheidung zwischen echter und unechter Barfüßigkeit, sondern ist zur immerwährenden Barfüßigkeit vorgedrungen (eine Stufe, zu der ich selbst wohl nie gelangen werde).
Entstanden ist die "Ratinger Definition" im Jahre 2002 oder 2003, als es einmal eine Diskussion im Forum gab, was den echten Barfüßer auszeichnet.
Ich freue mich schon auf meinen baldigen, echt barfüßigen Urlaub, den ich, wenn auch nur für kurze Zeit, über Hunderte von Kilometern von allen meinen Schuhen entfernt verbringen und hoffentlich auch genießen werde!
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hallo,

ich könnte aber, sofern ich nicht alleine unterwegs bin, meinen Freund bitten, mir seine Schuhe vorübergehend zu überlassen, z.B. wegen heißen Bodens oder wegen einer Verletzung am Fuß, womit eine bedingte Verfügbarkeit von Schuhen wieder gegeben ist.

In der Stadt wäre es während der Ladenöffnungszeiten denkbar, in einem Schuhgeschäft schnell ein Paar Schuhe zu kaufen, womit die absolute Barfüßigkeit wieder relativiert würde.

Notfalls könnte man noch zwei Plasiksackerln über die Füße ziehen. Sieht zwar etwas eigenwillig aus, ist aber ebenfalls nicht mehr richtig barfuß.

Diese "Definition" steht auf etwas wackeligen Beinen

meint Mike


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