Restfragen-Antworten (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Stammposter, Monday, 05.03.2007, 21:13 (vor 6410 Tagen) @ Sabrina

Hi Sabrina,
noch kurz zu übriggebliebenen Aspekten...

Socken sind häßliche, eklige stinkende Dinger, und ich bin froh, daß ich meinen Mann mit viel Geduld davon überzeugen konnte, daß Socken scheiße sind ohne diese Dinger an den Füßen sieht er nicht nur weitaus besser aus, sondern ich habe auch weniger Wäsche und damit weniger Arbeit.

Da stehe ich jetzt wohl im ganzen HBF recht allein. Socken sind mir weitaus weniger verhaßt als Schuhe, ich mag allerdings nur die bekannten weißen flauschig weichen Baumwolltennissocken. In amerikanischen Hotels laufe ich gar nicht selten in ihnen ohne Schuhe 'rum & hab' dann keine Problems. Socken stören mich deswegen weit weniger, weil ich auch in ihnen relativ natürlich abrollend gehen kann & meine Zehen doch im Vergleich zu Schuhen weit freier bewegen kann, während Schuhe eben doch totale Senk-Spreizfußpositioniergeräte sind. Die odorischen Anforderungen sind bei mir allerdings extrem hoch. Socken müssen genauso sein, als hätte ich sie mir als Fäustlinge (ohne ausgeformte Finger) über die Hände gestreift. Hab' ich meine gelben Stiefel mehr als 1/2 Stunde angehabt & kehre in meine Privacy zurück, werden die Socks kontrolliert, & zwar in der Hauptstinkezone (das ist der Bereich, in dem der Fuß mit den Zehen "greift"). Riecht da irgendwas anders als nach Stiefel-Plastikmaterial & H2O, wandern sie in den Müll, genauso nach mehr als 1 Tag. Einfach deswegen, weil sie im 10er Pack fast nichts kosten, sind sie bei mir Wegwerfware (früher hab' ich mit Rauchen mehr Geld ausgegeben), aus Faulheit wasche ich natürlich nie. Das System Boots & Socks habe ich übrigens in meinem ersten Post hier beschrieben. In strengen Wintern & wenn ich zusätzlich krank bin, hab' ich prinzipiell 2 Sockenpaare im Einsatz: Das 1. für die Stiefel mit einer Gebrauchsdauer von 1 Tag, das 2. für [in der Privacy besockt ohne Schuhe 'Rumlaufen], die werfe ich dann meist nach 1/2 bis 1 Woche weg. Stinkesocken (oder solche, die vom Schweiß & gelösten Salzen vorne "starr" zu werden beginnen) gibt´s bei mir niemals. Es bräuchte sich niemand vor ihnen zu ekeln.

Mir wäre subtropisches Klima auch lieber (wer weiß, vielleicht entwickelt sich unser Klima ja dahin), aber solange es gemäßigt ist, müssen wir uns mit den Gegebenheiten abfinden, sofern wir nicht auswandern wollen (kommt für mich nicht in Frage, weil ich immer in Willich gewohnt habe und an meiner Heimat hänge). Ich bin aber schon damit zufrieden, daß ich auch im Winter meist problemlos barfuß gehen kann. "Weiße Scheiße" liegt bei uns ja nur selten und auch niemals lange herum. Ist das mal der Fall, gehe ich auch nicht barfuß, sondern ziehe Clogs an, wobei das übrigens die fettesten Schuhe sind, die ich an meine Füße lasse.

Seih froh, daß du in Willich sitzt. Bayern ist bezüglich metereologischer BF-Aspekte beschissenst. Hätte ich hier in Freising nicht so viele Freunde & wäre die Lage in den USA nicht derart schlecht, wäre ich längst nach Südkalifornien ausgewandert. Die kälteste & nässeste Gegend in ganz Mitteleuropa! Jeder Dreck, der vom Atlantik 'rüberschwappt, bleibt am nördlichen "Vorhof" der Alpen hängen & regnet & schneit sich aus bis zum letzten H2O-Molekül aus. Dieser Winter war seit mehr als 10 Jahren eine wohltuende Ausnahme, besonders in den letzten beiden war bis Ende März absolut nix Clogs, sondern fette Stiefel, die durch die ausgiebig & hartnäckig 'rumliegende W. Sch. voll impliziert wurden...Wo ist Bayern schön? Ich verstehe es nicht. Zwar spreche ich die Sprache akzentfrei, aber mit der Kultur habe ich insbesondere unter Barfuß-Aspekten nix am "Huat" (der kalte Angstschweiß lief mir 'runter, als ich meine Replik "Scriptgirls & Drehbücher" voreilig abgedrückt hatte. Ich befürchtete ein Donnerwetter von Lorenz mit den Worten an mich: Was fällt denn dir ein, Klischees traditioneller Heimatkultur, die vielen Bayern heilig sind, insbesondere unter Zuhilfenahme der Feature BF derart zu verulken!). Der Prozentsatz an Tagen, an denen keine "Niederschläge" fallen, dürfte in Willich viel höher sein. Barfuß im Regen ist für mich Normalität - es kann sogar sehr schön sein, wenn der darunterliegende Straßenasphalt nach einem Wetterumschlag noch warm ist.

Ich gehe bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auch nicht barfuß, sondern ziehe dann entweder meine Riemchensandalen oder Clogs an, meist letztere (wenn "weiße Scheiße", wie Du es nennst, herumliegt sowieso, aber auch sonst erscheinen mir Clogs bei Minusgraden irgendwie sicherer).

Ja, wobei mich aber etwas wundert, in welcher Hinsicht Clogs deinerseits als "sicherer" beurteilt werden. Gewiß, die W. Sch. dringt nur von hinten ein & macht die Fersen naßkalt, vom Schnee- & Eisglätteaspekt her halte ich sie aber (insbesondere bei ungünstigen glatten Holzsohlen) für ungünstiger als immerhin relativ definiert am Fuß zentrierte Sandalen mit Fersenriemen, insbesondere wenn deren Sohlen hinreichend rauh sind.

Ich hatte auch im Winter noch nie unangenehme Erlebnisse mit der Polizei; nur einmal meinte ein Polizist halb erstaunt und halb scherzhaft: "Sie sind ja eine ganz unverfrorene Person." darauf entgegenete ich ihm bewußt fröhlich: "und weil das nicht verboten ist, muß die Polizei mich auf freiem Fuß lassen", worauf der Polizist lachend weiterging. Daß manche Personen wie Michael aus Zofingen oder "Engel" dauernd Scherereien mit der Polizei haben, kann ich gar nicht nachvollziehen. Andererseits liebe ich aber irgendwie Michaels "Katz und Maus"- Spiel mit der Polizei :-))

Mein Beispiel mit der fiktivien Handlung (sie ist so nie geschehen) war als Konzeptvorschlag gedacht, wie man verfährt, wenn ein braver Bürger mit Verdachtsmomenten, es mit einem vermeintlich entsprungenen Irren zu tun zu haben, die Polizei ruft. Im Unterschied zu schlecht ausgebildeten & wenig intelligenten kommunalen Hilfssheriffs hatte ich mit der [Qualifizierten Macht mit hoheitlichen Befugnissen] ebenfalls noch nie barfüßig Probleme. Bei meiner letzten Routinekontrolle sagte ich sogar, auf BF angesprochen: "So fahre ich immer!". Und Ruhe ward...ein völlig sachliches, dienstliches Gespräch, Wagenpapiere kontrolliert, "Gute Weiterfahrt!". Markus U. war übrigens mit dabei.

Den Rest & die Wirkung der Kapitalismusinsignien-Show brauche ich hier nicht wieder aufzuwärmen.

Nimms mir bitte nicht übel, aber ich empfinde das als Gockelgehabe, und es imponiert mir überhaupt nicht.

Die Show ist auf eine Zielgruppe mit einem bestimmten Maximal-Intelligenzquotienten* ausgerichtet. Wird dieser überschritten, fällt die Wirkung so wie bei dir schnell auf 0. Allerdings sind das dann auch so gut wie nie BF-Gegner.

Frustrierend war jedoch in den letzten beiden Wintern vor allem, daß ich wg. Antipilz-Klarlack-Nägeln (aus Sicherheitsgründen wg. meiner zwar mechanisch sehr bequemen, klimatisch aber ungünstigen Stiefel) nicht indoor z. B. auch bei altbekannten Industriekunden BF gehen konnte (verdarb mir auch die Lust in der Privacy vollends). Den Grüngelbbraunen habe ich zwar nie gehabt & er könnte mich bei Ganzjahres-BF nie mehr gefährden...

Was, bitte, ist der "Grüngelbbraune"?

Dies ist mein Terminus (als alter Barfuß-Autist liebe ich Wortschöpfungen) für den Nagelpilz. Du hast die Erscheinung sicher schon vor allem bei älteren Personen z. B. in Schwimmbädern gesehen. Vor allem die großen Nägel sind grüngelbbraun verfärbt, krallenartig verformt, verdickt, tendenziell verstärkt eingewachsen sowie krümelig. Nach Onychogryposis erzeugt nichts sonst einen derart gräßlichen Fußanblick, einfach widerwärtig, eine Zumutung. Was DAS anbelangt, kann ich BF-Gegner a 'la "Wie sieht denn DAS aus?!!" verstehen. Wenn überhaupt, wird man diese Sache nur mit Brachialchemikalien wieder los, normale Antimykotika wie BAYER Canesten richten dagegen nichts aus.

Ganz liebe Grüße,
Sabrina

Auch von mir ganz liebe Grüße, Jay. Meld' dich einfach wieder, wenn noch irgendwas nicht abgeklärt wurde.
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*) siehe Descalzar´s begrenzter Türke in "Sah in wieder", ca. um Nov. 2006 ff. "Probleme bei der geistigen Bewältigung höher entwickelter Kapitalismusformen". Ich möchte mich natürlich nicht in die Gründe einmischen, warum die Gegenwart so ist, wie sie ist, aber man darf den Beitrag dieses Autors zur archivischen Gesamtsubstanz des Forums niemals übersehen.


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