Barfuß in die Dresdner Frauenkirche? (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Friday, 02.12.2005, 16:16 (vor 6937 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Michael:
Ich war im Sommer 1986 mal im Kölner Dom, kam von einem Vorstellungsgespräch in Düren und hatte von meinem "besten Zeug" das Jackett und die Krawatte in der Tasche verstaut und die lange Tuchhose durch eine kurze Jeans ersetzt, Hemd, Halbschuhe und Socken blieben an. In dieser Aufmachung wurde ich nicht abgewiesen. Vielleicht hatte ich Glück, vielleicht waren die Sitten auch noch nicht so streng.

Andi:
Ich denke eher, dass Du da wohl Glück hattest oder noch eher, dass sie Deine Kleidung noch für gesittet genug hielten, zumal Du noch Socken und Schuhe trugst oder auch, nicht von dem falschen Kirchen- oder Domschweizer gesehen worden zu sein!
Dass die Sitten strenger geworden sind, glaube ich nicht, denn es ist ja eher umgekehrt, dass die Sitten eher lockerer werden, auch in "Gotteshäusern". Allein schon, weil die Kirche unter den Bürgern längst nicht mehr die Bedeutung und somit die Macht hat, wie sie das einstmals tat!
Der Trend der Lockerung ist ja in Allem zu beobachten und ich heiße ihn nicht bei Allem gut, aber es ist schwer, da etwas "auszumachen", bei was er gut und bei was er schlecht ist!

Markus:
Es ist keineswegs auszuschließen, daß die Sitten, was den Einlaß in eine Kirche betrifft, strenger geworden sein könnten, da in unserer säkularisierten Umwelt viele Leute gar nicht mehr wissen, welches Mindestmaß an Anstand in einer kirche unbedingt zu beachten ist, etwa daß man keine Hunde (oder andere Tiere) in die Kirche mitbringt, dort auch (im allgemeinen) nichts verzehrt und vor allem hinreichend und "anständig" angezogen ist (sonst kommt vielleicht noch jemand auf die Idee, die Kirche in Badehosen oder mit Bikini zu betreten). Gerade bei einer so berühmten und zentral gelegenen Kirche wie dem Kölner Dom, der als "Sehenswürdigkeit" gilt, ist es demzufolge auch wichtig, daß Leute zugegen sind, die darauf achten, daß hinsichtlich Kleidung und Verhalten der die Kirche betretenden Menschen die unabdingbaren Mindeststandards eingehalten werden.
Es ist zwar richtig, daß die Kirche an gesellschaftlicher Bedeutung eingebüßt hat, aber in ihren eigenen Räumlichkeiten hat sie (bzw. ihre Bediensteten) immer noch das Hausrecht und kann somit nach eigenem Gutdünken selbst bestimmen, wen sie hineinläßt, abweist oder rausschmeißt.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.


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