Tjaja, das typisch Deutsche (Hobby? Barfuß! 2)

Rilastan, Stammposter, Tuesday, 28.10.2003, 23:35 (vor 7642 Tagen) @ Lotsi

Moin Moin!

mit schmutzigen Füßen über tendenziell eher saubere Böden.

Dann kommt man zu dem Umkehrschluss, alle Böden sind sauber,
also, zumindest tendenziell, und die Barfüsser sinds Schuld,
mit ihren Schmutzigen Füßen, das sie tendenziell eher
unsauberer werden, das könnte Vorbehalte erklären. ^_~

Untypisch, das stimmt, wobei der den gegenteiligen
Standpunkt zu vertreten durchaus interessant sein könnt,
aber das gehört nun wirklich nicht hierhin.^^

Also ich ringe nicht mit dem typisch-deutsch-sein,
oder dem gegenteiligen, allenfalls ringe ich damit
den Grad an abgedroschen Floskeln die ich in
Räume werfe auf einem niedrigen Stand zu halten.

Der Kampf gegen Klischees impliziert deren Anerkennung sagst du,
impliziert er nicht vielmehr in erster Linie ihre Existenz,
ich meine, ein Kampf, der Kampf, ist dann doch mehr die
Nichtanerkennung, drum wird doch gekämpft, oder etwa nicht?

Differenzieren, mühsames, wenn wir schon noch bei Floskeln
und Pauschallisierungen sind, sind da doch eher gegenteilig,
also nicht typisch, das über-den-Kamm scheren liegt den
meisten doch viel mehr.^^

Ich meine heute noch gelesen zu haben das es sich im
deutsch Wortschatz zumindest über 1600 englsiche Wörter
gemütlich gemacht haben, da haben wohl dann auch
soft- und hardcore ihren platz, puh, schon ziemlich heavy.^_^

Gegen deine Definition mag ich auch gar nichts sagen,
das ists auch das Problem, wie die Worte genutzt werden,
frei zur Orientierung, wie Du sie nutzt, oder halt
dogmatisierend, oder auch wertend.

Barfußlaufen darf selbstverständlich auch für jeden Ausdruck einer >Weltanschauung oder was auch immer sein.

Da würdest Du Dir aber auch eine schwere Lebensbürde auferlegen
wenn du dafür einständest, das barefüßges laufen das nicht
sein dürfte.^_~

Wann wirds endlich wieder Sommer.

Also bitte, ja? TYPISCH deutsches Gemecker wieder! *smile*^_^

Winterliche Grüße
aus einer kleinen Stadt
an der Ruhr

Rilastan

Hi Du!
Ich möchte Dir ganz dezent widersprechen.
Natürlich weiß ich um die latente Diskussion über "typisch deutsch" sein oder eher untypisch, ich führe sie selber gerne. Diese Frage betrifft ja nicht zuletzt uns Barfüßer, schließlich machen wir was immer noch Untypisches und laufen dazu mit schmutzigen Füßen über tendenziell eher saubere Böden.
Es ist verständlich, dass Dich die Diskussion über Softcore und Hardcore an die deutsche Neigung zur Kategorisierung erinnert.
Aber: Das Ringen darum, möglichst nicht als "typisch" Deutscher zu erscheinen, ist auch schon wieder irgendwie typisch deutsch. Denn der Kampf gegen Klischees impliziert ja wieder deren Anerkennung. Und ich, die dies so mühsam differenzierend feststelle, verhalte mich damit jetzt gerade genauso typisch deutsch.... (immer problematisieren...)
Daher schnell zurück zum Barfußlaufen: Die Unterscheidung Softcore - Hardcore (interessant, dass englische Wörter am besten bezeichnen, was wir meinen) ist für mich kein Schubladendenken, sondern einfach nur eine Orientierungshilfe, keine Dogmatisierung (!), sondern eine kurze Beschreibung der persönlichen Gewohnheit und Vorliebe. Nichts weiter. Es sagt grob aus, ob jemand eher den Sommer liebt, oder auch gerne barfuß durch Schnee tappt. Ob jemand, wenn er Lust hat, die Schuhe in die Hand nimmt oder in den Rucksack stopft, oder aber die Schuhe gar nicht erst mitnimmt. Für die einen fällt dies unter "soft", andere würden die komplette Schuhlosigkeit schon Richtung "hart" ansiedeln. Es sind wie gesagt einerseits simple Orientierungshilfen, den ganz persönlichen Barfußgenuss zu charakterisieren, es sind ferner simple Muster für Außenstehende, jemands Barfußverhalten zu beschreiben.
Beides tut niemandem weh und lässt immer Raum für den Grundsatz: Barfußlaufen soll Spaß machen.
Barfußlaufen darf selbstverständlich auch für jeden Ausdruck einer Weltanschauung oder was auch immer sein. Wenn's ihm/ihr Spaß macht.
o je, wo ich meinen Text grad nochmal durchlese, muss ich mich fast schon wieder ärgern über mein bemüht-dialektische Gelaber. Noch deutscher geht's ja nicht mehr!
Hoffentlich wird's endlich wieder Sommer. Kann folgt der Theorie die Praxis. Recht undeutsch.
Liebe Grüße
Lotsi
PS: Da fällt mir noch ein: Vergleicht man das Barfußverhalten in Deutschland (Anzahl, Akzeptanz etc) mit dem in unseren europäischen Nachbarländern, dann muss man doch fast sagen: Deutschland ist sozusagen das Australien Europas! (und Österreich ist das Neuseeland Europas). Oder?
Aber das ist schon wieder eine andere Diskussion

Softcore... Hardcore...
Bis wann ist barfuss softcore, ab wann harcore?
Ehrlich gesagt habe ich bislang keine Ambition verspürt
mir da irgendwie einen Kopf darüber zu machen,
und werde es wohl auch des weiteren nicht.
Ich weiß gar nicht ob es eine Eigenart der deutschen ist,
Kategorisierungen und Schubladen zu einer Kunstform zu erheben.
Für sich selbst zu sprechen, aber den Kamm anzusetzen
und dann eine Radikalschur zu beginnen.
So ein Freund zugegen ist der der Sucht des Nikotins verfallen ist,
begleite ich ihn mit hinaus, was weder etwas mit Schmerzen und
gewillter Abhärtung zu tun hat.
Barfuss soll Spass machen, sicherlich machen eisige Füße
keinen Spass, mal davon ab, ist das auch
das letzte was gesund ist.
Derzeit gehe ich meiner Wege noch immer baren Fußes,
ohne mir da große Gedanken herum zu machen.
Gedanken über Schubladen wie Hardcore, Softcore sind
mir da zu wieder, muss eine solche Unterteilung denn sein?
Und miese Temperaturen liegen doch im Auge des Betrachters,
ich empfinde die kalten Temperaturen des Winters als angenehm,
gut, dder Winter besitze eine ganz andere Luft,
vielleicht klingts ktischig, die würzige Luft des Winters...
Verstehe das bitte nicht als Affort gegen Dich.
Zum Gruß
Rilastan


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