Tjaja, das typisch Deutsche (Hobby? Barfuß! 2)

Lotsi, Tuesday, 28.10.2003, 13:41 (vor 7643 Tagen) @ Rilastan

Hi Du!

Ich möchte Dir ganz dezent widersprechen.
Natürlich weiß ich um die latente Diskussion über "typisch deutsch" sein oder eher untypisch, ich führe sie selber gerne. Diese Frage betrifft ja nicht zuletzt uns Barfüßer, schließlich machen wir was immer noch Untypisches und laufen dazu mit schmutzigen Füßen über tendenziell eher saubere Böden.
Es ist verständlich, dass Dich die Diskussion über Softcore und Hardcore an die deutsche Neigung zur Kategorisierung erinnert.
Aber: Das Ringen darum, möglichst nicht als "typisch" Deutscher zu erscheinen, ist auch schon wieder irgendwie typisch deutsch. Denn der Kampf gegen Klischees impliziert ja wieder deren Anerkennung. Und ich, die dies so mühsam differenzierend feststelle, verhalte mich damit jetzt gerade genauso typisch deutsch.... (immer problematisieren...)
Daher schnell zurück zum Barfußlaufen: Die Unterscheidung Softcore - Hardcore (interessant, dass englische Wörter am besten bezeichnen, was wir meinen) ist für mich kein Schubladendenken, sondern einfach nur eine Orientierungshilfe, keine Dogmatisierung (!), sondern eine kurze Beschreibung der persönlichen Gewohnheit und Vorliebe. Nichts weiter. Es sagt grob aus, ob jemand eher den Sommer liebt, oder auch gerne barfuß durch Schnee tappt. Ob jemand, wenn er Lust hat, die Schuhe in die Hand nimmt oder in den Rucksack stopft, oder aber die Schuhe gar nicht erst mitnimmt. Für die einen fällt dies unter "soft", andere würden die komplette Schuhlosigkeit schon Richtung "hart" ansiedeln. Es sind wie gesagt einerseits simple Orientierungshilfen, den ganz persönlichen Barfußgenuss zu charakterisieren, es sind ferner simple Muster für Außenstehende, jemands Barfußverhalten zu beschreiben.
Beides tut niemandem weh und lässt immer Raum für den Grundsatz: Barfußlaufen soll Spaß machen.
Barfußlaufen darf selbstverständlich auch für jeden Ausdruck einer Weltanschauung oder was auch immer sein. Wenn's ihm/ihr Spaß macht.

o je, wo ich meinen Text grad nochmal durchlese, muss ich mich fast schon wieder ärgern über mein bemüht-dialektische Gelaber. Noch deutscher geht's ja nicht mehr!
Hoffentlich wird's endlich wieder Sommer. Kann folgt der Theorie die Praxis. Recht undeutsch.

Liebe Grüße
Lotsi

PS: Da fällt mir noch ein: Vergleicht man das Barfußverhalten in Deutschland (Anzahl, Akzeptanz etc) mit dem in unseren europäischen Nachbarländern, dann muss man doch fast sagen: Deutschland ist sozusagen das Australien Europas! (und Österreich ist das Neuseeland Europas). Oder?
Aber das ist schon wieder eine andere Diskussion

Softcore... Hardcore...
Bis wann ist barfuss softcore, ab wann harcore?
Ehrlich gesagt habe ich bislang keine Ambition verspürt
mir da irgendwie einen Kopf darüber zu machen,
und werde es wohl auch des weiteren nicht.
Ich weiß gar nicht ob es eine Eigenart der deutschen ist,
Kategorisierungen und Schubladen zu einer Kunstform zu erheben.
Für sich selbst zu sprechen, aber den Kamm anzusetzen
und dann eine Radikalschur zu beginnen.
So ein Freund zugegen ist der der Sucht des Nikotins verfallen ist,
begleite ich ihn mit hinaus, was weder etwas mit Schmerzen und
gewillter Abhärtung zu tun hat.
Barfuss soll Spass machen, sicherlich machen eisige Füße
keinen Spass, mal davon ab, ist das auch
das letzte was gesund ist.
Derzeit gehe ich meiner Wege noch immer baren Fußes,
ohne mir da große Gedanken herum zu machen.
Gedanken über Schubladen wie Hardcore, Softcore sind
mir da zu wieder, muss eine solche Unterteilung denn sein?
Und miese Temperaturen liegen doch im Auge des Betrachters,
ich empfinde die kalten Temperaturen des Winters als angenehm,
gut, dder Winter besitze eine ganz andere Luft,
vielleicht klingts ktischig, die würzige Luft des Winters...
Verstehe das bitte nicht als Affort gegen Dich.
Zum Gruß
Rilastan


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