Bin ich der einzige "Softcore Barfussläufer" hier? (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Monday, 27.10.2003, 14:25 (vor 7644 Tagen) @ Peter

"mal ganz ehrlich: Für mich sind die Zeiten, in denen man sich draussen barfuss bewegen konnte für die nächsten 5 Monate (ca.) gestrichen. Ich mag da eher die freundlicheren Temperaturen. Ok, ok, barfuss auf den vereisten oder verschneiten Balkon gehen kann für eine Zigarettenlänge auch mal ganz lustig sein. Tut erst weh, härtet ab. Danach aber wieder ins Warme. Bin kein wettergehärteter Sherpa aus Tibet, der bei minus 20 Grad in ein paar Sandalen rumflitzt.

Barfusslaufen muss Spass machen. Und mir machen eisige Füsse nach 5 Minuten keinen Spass mehr.
Meine Frage(ganz ehrlich): Wer rennt denn jetzt noch zu dieser Jahreszeit barfuss in der Öffentlichkeit rum? Messerschleifer und Eulenspiegel-Imitatoren? Ok, es mag einige echt harte und abgebrühte Barfussläufer geben. Respekt! Aber: Bin ich der einzige "Softcore Barfussläufer" hier, der längere Spaziergänge bei miesen Temperaturen ablehnt?"

Auch ich gehöre zu den Leuten, die nur dann barfuß laufen, wenn es noch Spaß macht, das gilt übrigens auch für andere Kleidungsstücke. Gestern, am ersten Tag in der "Winterzeit" (26.10.2003), hatte ich mir vorgenommen, eine längere Wanderung von Zofingen über Safenwil nach Aarau zu wandern und dann am Aareufer über Olten und Aarburg wieder zurück. Eine Ganztagswanderung, vielfach über mit Juragestein geschotterte Wege ohne Schuhe unternehmen? Dafür sind meine Füße zu empfindlich! Und bei Rauhreif und morgendlichen Temperaturen um -2°C wäre auch ein barfußfreundlicher Weg zumindest mir zu kalt. Immerhin liegen auf der Strecke keine Kaufhäuser, wo man sich die Füße wieder aufwärmen kann. Und ein Auto besitze ich auch nicht. Auch ohne Jacke hätte die Wanderung keinen Spaß gebracht, da ich nur im T-Shirt gefroren hätte. Aber kurze Hosen waren für mich gar nicht zu kalt, da ich relativ schnell gewandert bin.
Um die Mittagszeit, als ich mich beim Stauwehr Schönenwerd zum Essen in die Sonne ans Aareufer in den Sand setzte, zog ich Jacke und Schuhe aus. In erster Linie sollten die Turnschuhe ausdünsten, Socken hatte ich nicht dabei. Dabei stellte ich fest, daß meine Fußsohlen vom Schweiß ganz weich geworden waren, und ich jeden Stein unter den Füßen spürte. Bis die Haut aber erhärtet war, mußte ich wieder weiter, über steinige Wege, mit Schuhen. Ich hatte auch darauf verzichtet, im Wasser der Aare zu waten. Wenn ich das getan hätte, hätte ich mir sicher Blasen auf der Rückwanderung geholt. Wenn ich mit dem Fahrrad dort gewesen wäre, hätte ich es getan. Beim Radfahren habe ich mir noch nie Blasen geholt.
Einzig im Bally-Park (die Erwähnung des nach einer dort ansässigen Firma benannten Parks grenzt an Werbung, aber ich werde die Branche verschweigen) wunderte sich ein kleiner Junge über meine Kleidung. Zu Hause angekommen, stellte ich fest, daß meine Füße abermals weich geworden waren (und richtig mohrig). Und die Schuhe stanken stark nach Valeriansäure! Aber beides ist für mich kein Grund, bei Winterwanderungen auf Schuhe zu verzichten.

Mit sonnigen Wintergrüßen

Michael aus Zofingen


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