Barfussakzeptanz: wie steht es darum bei uns selbst ?-Ergäzung (Hobby? Barfuß! 2)

Hannes @, Thursday, 27.03.2003, 13:02 (vor 7856 Tagen) @ Hannes

Um für jene, die meine Beiträge verfolgen, keine widersprüchlichen Fragen aufkommen zu lassen:

Ich habe (fertig)studiert, drei Jahre als Ing. in der Branche gearbeitet, ein Jahr Pause, auf Tischler umgelernt, war im Magistrat in der EDV,... ich übte also schon mehrere Tätigkeiten aus, mehr möchte ich in einem anonymen Forum auch nicht von mir preisgeben.
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Hallo Aquajeans,
Seh´s nicht so, als ob alle oder die anderen etwas machen, was DU machst ( Was wäre, wenn....?)
Ich würde mich als sogenannten Dauerbarfüßer bezeichnen, obwohl ich dieses Wort nicht so mag. Meine anfänglichen Berufs-Barfußerfahrungen waren als Tischler, wo es zwar in manchen Betrieben Hinweise wegen der Sicherheit gab, die aber sowieso keiner einhielt, in Sandalen fühlte ich mich an den Maschinen viel unsicherer.
Ansonsten hatte ich größere "Pausen" im Berufsleben, die mir ein leichtes "Umsteigen" ermöglichten.
"Eigenheiten" wie Barfuß sollen nicht verkrampft ablaufen, sondern eben die Chancen genutzt werden, wo´s möglich ist, vorausgesetzt, ohne Schuhe fühlt man sich wohler.
Ich habe die Ehrfahrung gemacht, daß es im Prinzip immer möglich ist, barfuß zu sein, in Situationen, die ich selbst vor Jahren nie für möglich gehalten hätte, aber diese Dinge entstehen aus persönlichen Konstellationen heraus und so bin ich froh, dass es meine Konstellationen "zulassen". Parallel zu barfuß hat sich auch meine sonstige Lebensphilosophie entwickelt, die in sich als Ganzes geschlossen ist und so Barfuß und Alltag kein Widerspruch mehr sein braucht, wie es früher oft der Fall war.
Auf jeden Fall Spaß bei deinen Barfußgängen,
Hannes

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Hallo liebes Forum,
Ich möchte eine Frage aufwerfen,die mich beschäftigt.
Ganzjahresbarfüsser oder Fast- g.j.bf's werden hier von den meisten im Forum bewundert. Von mir an und für sich auch.
Sozial scheint mir für diese Konsequenz jedoch ein gewisser, manchmal recht hoher Preis zu zahlen.
Einige Beispiele wurden hier diskutiert: die Sozialarbeiterin aus dem kleinen Eifelforf, der Snowboardlehrer in der alternativen Snowboardschule in einem Schweizer Bergdorf, der Künstler, der/die UnistudentIn
Wie aber steht es mit jemandem, der einen "konventionellen" Beruf ausübt, bei dem ein gewisses konservatives Verhalten erwartet wird, und wie stehen wir selbst zu dieser Thematik, mal angenommen wir gehen davon aus dass die, die hier posten, zumeist aktive Barfüsser sind, und zum Thema Barfuss eine positive Grundeinstellung haben ?
Konkrete Beispiele:
Würdet Ihr zu einem/r ArztIn gehen, der seine Patientenbesuche barfuss macht, oder zumindest als BarfüsserIn in der Privatsphäre bekannt ist ?
Würdet Ihr jemand/frau in ein politisches Amt wählen, sei dies auf kommunaler, regionaler oder nationaler Ebene, der/die sein/ihr
Amt barfuss ausübt oder zumindest als BarfüsserIn in der Privatsphäre bekannt ist ?
Würdet Ihr akzeptieren, dass ein(e) LehrerIn eure Kinder ganzjährig
barfuss unterrichtet, oder zumindest als BarfüsserIn in der Privatsphäre bekannt ist ?

Würdet Ihr zu einem/r AnwaltIn gehen, der/die barfuss in der Kanzlei rumläuft, vom Gericht gar nicht zu reden ?
Würdet Ihr einem Autohändler ein Auto abkaufen, der euch barfuss bedient ?
Würdet Ihr Euer Geld einem/r barfüssigen VermögensverwalterIn anvertrauen ?
Man könnte noch zahlreiche andere Beispiele hinzusetzen, und jeweils den Zusatz "der zumindest als BarfüsserIn in der Privatsphäre bekannt ist" beifügen.
Die Frage lautet in letzter Konsequenz: wo liegt eurer Meinung nach die soziale Grenze,nicht so sehr in den Augen der Allgemeinheit oder er Mehrheit, denn diesbezüglich sind die meisten Fragen schon fast rhethorischer Natur, da von einer ablehnenden Antwort ausgegangen werden kann, sondern für euch selbst, als pro-Barfüsser ?
In der Hoffnung auf eine angeregte Diskussion
MfG
Aquajeans, reiner Wochenendbarfüsser


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