Fragen an euch Barfüßer (Hobby? Barfuß! 2)

Tiziana, Stammposter, Friday, 31.01.2003, 11:25 (vor 7911 Tagen) @ Sarah

Hi Sarah,

Zuvor möchte ich aber betonen, dass ich euer barfüßiges Leben akzeptieren (wenn auch als sehr verfrorener Mensch nicht wirklich verstehen ) kann, und keinesfalls euren Entschluss barfüßig durchs Leben zu gehen in Frage stellen möchte.

Das mag wohl schwer zu glauben vorkommen, aber so verhalten sich die meisten!

Fühlt ihr euch oder seid ihr durch euere Lebensweise sozial isoliert?

Nee, kein kleines bisschen.

Oder habt ihr einen Freundeskreis, einen Lebenspartner? Falls ja , sind es Menschen außerhalb der "Barfüßer" Szene?

Die meisten sind passionierte Beschuhte sogar!
Es liegt an jedem Menschen, sich selber azkeptieren zu lassen, wie er ist.
Ich überrede niemand, barfuss zu laufen. Ich sage immer ohne Scheu, warum ich es so gerne tue, und damit sind dann die meisten zufrieden. Die meisten nehmen meine harmlose Extravaganz sogar mit Sympathie entgegen.
Wenn ich gebeten werde, Schuhe zu tragen oder wenn ich merke, das die Umstände "schuhebedürftig" sind, dann passe ich mich an und trage Schuhe, zwar ungern, aber problemlos. (Abgesehen von den Blasen, natürlich!)

Falls nein: leidet ihr unter der Isolation? Würdet ihr eure Lebensweise ändern, um Freunde und einen Lebenspartner zu gewinnen, oder ist euch die Barfüssigkeit wichtiger?

Es ist mir wichtiger, dass ich so akzeptiert werde, wie ich bin. Ein Partner, der mir verschreiben will, wie ich aussehen bzw. mich verhalten muss (sprich: Er kann mich nicht so akzeptieren wie ich bin), der liebt mich wohl nicht - und den will ich demzufolge auch nicht.
Lieber ist mir dann ein kleinerer Freundeskreis, der aber aus lauter ehrlichen, unkomplizierten Menschen besteht.

Lohnt sich konsequentes Verhalten, wenn es sozial isoliert?

Es stimmt nicht, dass das Barfusslaufen sozial isoliert, es stimmt vielmehr, dass es intollerante und oberflächliche Menschen abfiltert, und das finde ich sogar gut.
Es geht nicht um "Barfuss" und "Beschuht", sondern um gegenseitige Tolleranz: Ich habe nichts dagegen, dass meine Freunde, Verwandten und Bekannten Schuhe tragen, wenn es ihnen so lieber ist, und andersum haben meine Freunde Verwandten und Bekannte auch nichts gegen meine Barfüssigkeit.
Tolleranten Mensche tue ich gerne den Gefallen, unter Umständen Schuhe zu tragen, wenn sie mich darum bitten, auch wenn ich sehr ungerne Schuhe trage.

Es ist, ob man das nun gut oder schlecht findet, so, dass die meisten (auch nicht oberflächliche) Menschen durch von der "Norm" abweichendes Verhalten sehr verunsichert werden, evtl. Angst oder gar Aggressionen empfinden.

Das ist aber ihr Problem, nicht unseres. Auf Dauer verstehen vernünfige Menschen auch, dass sie von harmlosen Barfussläufern weder aggrediert noch provoziert werden.

Von der Norm abweichendes Verhalten ist ja u.a. sehr oft ein Symptom psychischer oder geistiger Behinderungen/Erkrankungen.

Da würde es sich um lauter Vorurteile handeln, und vernünftige Menschen wissen, wie wert diese sind.

Ich habe im Freundeskreis so einen Fall. Meine Freundin

(schnipp)

blockt die Annäherungsversuche des jungen "Barfüßers" nun von vornherein ab, weil sie Angst hat, schon wieder an einen psychisch Kranken geraten zu sein. Sie macht sich ob dieser "Oberflächlichkeit" schwere Selbstvorwürfe, aber ich denke in ihrer derzeitigen Lage ist es für sie durchaus sinnvoll, sich zu schützen.

Natürlich ist es nicht gesagt, dass der junge Mann (der auch bei Minusgraden immer barfuß geht) psychisch krank ist,

Eben. Verstörte Menschen weisen i.d.R. auch ain schwereres anormales Verhalten auf, als das harmlose Barfusslaufen.
Sollte deine Freundin festestellen, dass mit dem Jungen alles in Ordnung ist, wo liegt das Problem? Wenn man jemand liebt, pfeifft man auf die Meinung der anderen, oder?

Liebe Grüsse aus dem barfusskargen Italien.
Tiziana


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