Bericht vom Treffen in München (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Tuesday, 28.01.2003, 11:48 (vor 7914 Tagen) @ Franz (S)

Hi Franz!

Hi Markus!
Nun ist doch schon fast eine Woche vergangen und ich habe immer noch nicht geantwortet *schäm*...
Na ja, meine Zeit ist derzeit leider sehr eingeschränkt, aber ich denke, daß dies bald Geschichte sein wird.

Das hoffe ich auch. Ich habe aber freilich Verständnis dafür, daß Deine Zeit sehr eingeschränkt ist; ich habe ja schließlich auch nicht immer Zeit.

heute Mittag hatte ich schon einen Bericht von unserem schönen Treffen in der bayrischen Metropole München vorbereitet. Ich wollte ihn noch fertigstellen, um ihn ins Forum zu setzen. Nun ist das nicht mehr nötig, da Du mir zuvorgekommen bist und Dein Bericht meinem sehr gleicht.

Macht nichts; ich hätte ihn trotzdem gerne gelesen. Aber dieses Beipiel zeigt wieder, wie groß die Ähnlichkeit zwischen uns ist. Das habe ich zuvor noch nie in diesem Maße erlebt!

Ich kann ihn Dir ja gerne zumailen. Allerdings muß ich ihn noch fertigstellen, da ich bislang nicht mehr dazugekommen bin. Das Meiste ist allerdings fertig.

Ja, mach das. Ich freue mich schon drauf.

Darum habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht kümmern können, aber das wird nachgeholt!

Da ich in München bin, könnte ich die mail mit dem Bericht sowieso noch nicht lesen. Trotzdem bin ich gespannt, was drinsteht, weil Dein Stil nebst den Beiträgen einiger anderer zu dem Besten gehört, was das Forum zu bieten hat.

Die Freundschaft mit Dir ist mir so wertvoll, daß ich mir die Zeit, sie wenigstens virtuell zu pflegen, auch nehme.

So sehe ich das auch und darum wurde es auch endlich Zeit, mal endlich zu antworten.

Danke!

Dafür, sowie für den schönen viel zu kurzen Tag in München bin ich Dir sehr dankbar. Während der Fahrt zu Dir malte ich mir schon alles ein wenig aus - was wir uns sagen und unternehmen könnten. Vor allem geisterte mir der Gedanke immer wieder durch den Kopf, nämlich wie reagierst Du wohl auf mich, können wir uns "riechen" usw. Die Spannung hatte in diesem Moment den Höhepunkt erreicht, als Du hinter dem Haus hervorgekommen bist und einen (vielleicht) etwas zweifelnden oder vielleicht besser: unsicheren Blick in meine Richtung gelenkt hattest. Diese Spannung war aber sofort weg - schon nach den ersten Worten. So etwas hatte ich wirklich noch nie erlebt!

Ich hatte gespannt auf Dich gewartet. Als ich dann wie verabredet das Auto hupen hörte, bin ich natürlich sofort runtergerannt. Als ich dann bemerkte, daß Du im Auto sitzen geblieben bist, war ich ein wenig irritiert, weil ich Dich nicht sogleich sehen konnte. Diese Spannung löste sich, als wir uns begrüßten, denn in diesem Moment konnte ich den Namen "Franz (S)" endlich mit einem Gesicht verbinden. Du warst mir sofort äußerst sympathisch, und ich wußte, daß Du jemand bist, dem man vertrauen kann. Es ist für gewöhnlich nicht meine Art, jemandem bei der ersten Begegnung meine ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Dir konnte ich sie erzählen, und außerdem einige für mich sehr wichtige Fragen mit Dir besprechen.

Wem der Inhalt dieses Abschnittes nicht interessiert - bitte zum nächsten Abschnitt übergehen *grins*!
Mir ging das ebenso. Daß ich nicht aus dem Auto gestiegen bin, begründe ich mit meiner anfänglichen Unsicherheit. Dies legte sich sofort, als Du ins Auto gestiegen bist und die ersten Worte mit mir gewechselt hattest. Mich ehrt es wirklich, daß Du mir Deine Lebensgeschichten anvertraut hattest und Du kannst sicher sein, daß diese bei mir wirklich gut aufgehoben sind. Mir ist es in der Vergangenheit auch nie geschehen, daß ich sofort ein solch großes Vertrauen zu jemanden habe - das ist einfach sagenhaft!

Vertrauen und (echte!) Freundschaft sind kostbare Güter! So rasch wie zu Dir habe ich auch noch zu niemandem Vertrauen gefaßt, und ich bin mir auch sicher, daß alles, was ich dir erzählt habe, bei Dir gut aufgehoben ist. Mit deiner Geschichte verhält es sich umgekehrt ebenso.

Für viele, die das Barfußlaufen nicht gewohnt sind ist es auf den meisten Böden und dazu noch bei niedrigen Temperaturen auch mit Schmerzen verbunden. Auch meine Füße waren durchaus nicht immer so gut trainiert wie heute - und sie blieben es auch nicht, wenn ich aufhörte, meistenteils in meiner Freizeit barfuß zu gehen.

Das sehe ich bei mir genauso. Ich dachte letztes Jahr niemals daran, einmal im Januar barfuß über den Münchner Stachus zu gehen.
Ich hatte auch Bedenken wegen dem Splitt. Diese Bedenken waren an dem Tag unseres schönen Treffens sofort ausgeräumt und ich kann nur betonen und es auch anderen Barfüßern bestätigen: es ist ein herrliches Gefühl - während des Laufens und danach, als ich daheim war - gute drei Stunden nach unserem Treffen daheim im Bett. Die Durchblutung kam so richtig in Schwung und außerdem ist so etwas eine
wunderbare Reflexzonenmassage. Man fühlt sich allen Vorurteilen zum Trotz "sauwohl".

Ich hatte mich an dem Abend mit dem Einschlafen schwergetan, was allerdings daran lag, daß ich von dem schönen Tag innerlich noch ganz aufgewühlt war und erst langsam zur Ruhe kam. Das ist so bei mir: ich empfinde meine Gefühle, sei es Freude, Gram oder Wut, immer sehr stark, auch wenn ich mich bemühe, das nicht zu zeigen.

"Was sollen denn die Leute denken?" Die Leute denken sowieso, was sie wollen, und nicht, was sie meiner Meinung nach denken sollen. Allein in diesem Forum bemerke ich das tagtäglich, und so ist es überall.

O ja! In letzter Zeit geht es hier im Forum zu wie auf dem Marktplatz bei uns in Esslingen. Überall von jeder Ecke wird irgendetwas geschrieen und dieses Geschrei zusammen hört sich so undefinierbar an wie mancher Beitrag hier. Man wirft uns sowieso ständig vor, entweder ständig "off-topic" zu sein bzw. man ist hier im Forum "zu privat".

Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Als ich sieben oder acht Jahre alt war, hat unsere Lehrerin uns anhand einer Parabel, die in unserem Lesebuch stand, den spruch beigebracht: "Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst, die niemand kann." Deshalb versuche ich gar nicht erst, es allen recht machen zu wollen.

Solche enormen threads wie die zuletzt hätte ich uns beiden gewünscht und vor allen konstruktiv. Einerseits wurde mancher gute und themenbezogene Beitrag aus dem Forum gekickt - warum auch immer, aber solche Beiträge, die bloß ein Hin- und Hergeplänkel um Nichts beinhalten, kommen vielleicht noch in "the best of".
Man mag mich engstirnig nennen,aber ich kann hier keinen vernünftigen Sinn sehen.

Darüber wurde schon des öfteren gerätselt, und nicht nur von uns beiden. Weiter oben habe ich beispielsweise einen sehr guten Beitrag von Emese entdeckt, und die ersten beiden Antworten enthalten nur Schrott und lassen auf die Unfähigkeit der Schreiber, sich mit den Gedanken von Emese konstruktiv und inhaltlich auseinanderzusetzen, schließen. Ich wollte erst etwas dazu schreiben, ließ es dann aber, weil ich davon überzeugt bin, daß dasa letztendlich zwecklos ist. Da habe ich mich lieber mit Emeses Beitrag beschäftigt und dazu etwas geschrieben. Das Stimmengewirr im Forum rührt letztlich daher, daß die Affinität der Schreibenden zum Barfußlaufen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist und darüpber hinaus eigentlich gar keine Gemeinsamkeiten zwischen allen bestehen - da hilft eigentlich nur Toleranz. Aber die ist bei manchen eben auch nur begrenzt vorhanden, und außerdem gibt es hier (wie auch im richtigen Leben) Trittbrettfahrer und echte Störer. Engstirnigkeit kommt ebenfalls vor, aber nicht bei Dir.

Übrigens sind mir die Meinungen der Leute total wurscht, denn ich weiß, was sie denken und das kann ich nicht ändern, ich glaube auch nicht, wenn ich solche Barfußmerkblätter o.ä. wie Lorenz an die Leute verteilen würde. Im vorverurteilen sind die Leute leider schnell dabei, aber sich von etwas überzeugen lassen ist so gut wie unmöglich.
Schade drum!

Das habe ich auch schon oft bemerkt; oft war es so, daß die Leute sich trotz verbal bekundeter Zustimmung nicht dazu bewegen ließen, die Schuhe auszuziehen und barfuß zu laufen. Na ja, ich dringe dann nicht weiter in sie, und irgendwelche Zettelchen zu verteilen, halte ich auch für zwecklos. Ich glaube, dann würde man mich wirklich für aufdringlich halten, ganz abgesehen davon, daß ich einen Großteil der Zettel hinterher in den Müllkästen der Umgebung wieder einsammeln könnte.

Die mail mit den Bildern ("Barfuß bei der Arbeit" sowie das Bild mit dem Beagle) habe ich erhalten, und die beiden Bilder gefallen mir sehr gut! Danke!

Gerne geschehen. Das andere Bild suche ich immer noch, aber es kann ja nicht verschwunden sein.

Auch Bilder von Engel stellen diese stets barfuß dar - wäre auch Unsinn, sie mit Dockers oder ähnlichem auszustatten (grins).
Engel sollen ja auch die Reinheit, die Perfektion darstellen, also kann barfuß ja gar nicht so verkehrt sein.

Barfüßigkeit als Symbol für Reinheit - ein hervorragender Gedanke. Barfüßigkeit ist etwas Ursprüngliches und deshalb auch etwas Unschuldiges - ein Stück vom verlorenen Paradiese.

Das ist der springende Punkt, nur die Leute...siehe oben...

Mich ärgert es auch, daß man die Barfüßigkeit gerne mit Armut gleichsetzt und das gleich negiert. Ich würde das auf jeden Fall ganz anders definieren, nämlich: man ist frei, gesund, glücklich, barfuß - ist so mit der Natur verwachsen und ist viel sensibler durch die Sinneswahrnehmung der Füße auf die Umwelteindrücke. Nur hier in der "Zivilisation", geprägt durch Kommerz, Macht und Reichtum ist so etwas oft verpönt.

Barfüßigkeit ist ein sehr schäönes Kontrastprogramm zu Kommerz, Macht und Reichtum. Außerdem ist es ein Symbol für den Frieden, der gerade jetzt wieder (von George Bush) arg bedroht ist. Eine barfüßige Friedensaktion wäre sicher sehr ausdrucksstark.

Nun frage ich mich: wer ist glücklicher? Der kommerzielle Mensch oder der Naturmensch? Ich würde eher auf den Naturmenschen tippen.

Ich auch, gar keine Frage!

Insgesamt war ich wirklich überrascht darüber, daß vor allem in dem etwas nobleren Café keine negativen Reaktionen herübergekommen waren.

Die Münchener sind insofern einiges gewohnt, da in solchen Cafes teilweise auch Damen und Herren der Schickeria mit bisweilen recht skurrilen Marotten verkehren. Barfüßige Besucher mitten im Winter - na und?

Das gefällt mir sehr gut. So etwas vermisse ich hier, obwohl es in Stuttgart bei Weitem nicht so schlimm ist wie hier in Esslingen.
Leider bin ich letztes Jahr aus Zeitgründen sehr selten in Stuttgart gewesen, was ich dieses Jahr unbedingt nachholen möchte. Bin ich allerdings letztes Jahr mit meinen Inlinern durch den Schloßgarten geskatet, möchte ich dieses Jahr diese Strecken baren Fußes hinter mich bringen. Was Inlinen bringen kann, hatte ich letztes Jahr geschrieben und seitdem habe ich sie nicht mehr angehabt.

Nun ja, wenn ich Dich nächstes Wochenende besuche, können wir ja ausgiebig durch Stuttgart laufen. Wegen der Zugverbindungen rufe ich Dich am Freitag an. Es soll am Wochenende (laut Wettervorhersage) auch wieder Schnee geben.

Am besten gefällt mir in solchen Cafes der gedämpfte Geräuschpegel ohne jegliches Gedudel, so daß eine ungestörte Unterhaltung möglich ist.

Das empfand ich auch als sehr schön und angenehm. Nur die Raucherei war vor allem gegen Ende unseres Aufenthaltes dort recht lästig.

Aber auch ein willkommener Anlaß, weiterzugehen! Sonst hätten wir dort wohl noch länger gesessen.

Das glaube ich auch, denn die Atmosphäre dort war sehr angenehm. Mich wunderte es allerdings, daß es dort scheinbar keine rauchfreien Zonen gegeben hatte. Ansonsten wären sicher noch ein paar Kaffeekannen von uns leergemacht worden. Gesprächsstoff hätten wir auf jeden Fall zur Genüge gehabt.

Ja, es fiel mir auch nicht leicht, mich von dem gemütlichen Sitz wieder zu erheben.

Aber ich weiß, daß wir das irgendwann wiederholen könnten - und das muß nicht mehr lange dauern.

Bis zum Wochenende dauert es ja nicht mehr lange. Ich freue mich schon auf die Fahrt (hoffentlich ist die Schaffnerin nicht so drauf wie das letzte Mal - ich werde nämlich völlig schuhlos reisen).

Auf jeden Fall werden wir nun weiterhin schöne Treffen organisieren, in Gruppen und vor allem wir beide alleine. Ich finde, daß man sich alleine besser austauschen kann als wenn andere dabei sind.

Mir macht es sowohl zu zweit als auch in einer größeren Gruppe Spaß. In der Gruppe erlebt man in der Regel mehr als zu zweit; dafür ist die Unterhaltung nicht so anspruchsvoll.

Genau. Sicherlich kann es in einer Gruppe sehr schön sein. Wie Du schon erzähltest, gab es in Stuttgart einige lustige Begebenheiten, welche sicher nicht so entstanden wären, wäre man alleine oder zu zweit dort gewesen. Ich denke hier z.B. an den Spruch von der "Sekte".
Unterhalten kann man sich dann sicherlich nicht so ungezwungen wie zu zweit - das ist die andere Seite.

Das ist sicher so. Aber gerade bei den Wanderungen finden sich auch bei einem Gruppentreffen immer wieder Gelegenheiten für Zweiergespräche. Und ich freue mich immer, wenn ich bekannte Barfüßer wiedersehen oder neue kennenlernen kann!

Sicher, das denke ich auch. Gruppentreffen haben auch ihre Vorteile.
Außerdem würde ich gerne auch andere Leute wie Eva, Dominik usw. persönlich kennenlernen.

Das lohnt sich auf jeden Fall! Mit Eva habe ich, zumal wenn ich in Ratingen bin, recht regen Kontakt (sie wohnt ja sozusagen "um die Ekke"), und Dominik ist ebenfalls sehr nett (er hatte mir eine Karte zum orthodoxen Weihnachtsfest geschrieben). Auf allen Barfußtreffen, die ich erlebt habe, ging es harmonisch zu, und kein Treffen war wie das andere. Ich bin vorher immer sehr neugierig, wer jeweils alles dabei sein mag. Wiedersehen macht schließlich Freude, und neue Leute erregen immer mein Interesse.

Wo war denn Deine Verlobte und Du im Urlaub?

Ich war einmal im Pitztal und meine Verlobte in Hintertux.

Schön! Diese Gegenden kenne ich sehr gut. Im Pitztal war ich bei Arzl in der kleinen Ortschaft "Wald" im Urlaub zum schifahren und der Hintertuxer Gletscher ist auch schon Urlaubsdomizil von mir gewesen.
Ews gibt in Tirol und auch Vorarlberg kaum ein Ort, durch welchen ich nicht wenigstens durchgefahren bin. Nur barfuß war ich dort noch nicht.

Ich war auch noch nicht barfuß in Tirol, kenne mich aber nicht so gut aus wie Du. Leider kommt man in Tirol nicht schnell vorwärts - wegen des "Pikkerls" kann man ja keine Autobahn benutzen.

Barfüßige (leider heute auch Regen-) Grüße
Franz

Barfüßige Schneegrüße,
Markus U.

P.S. In München schneit es in dichten Flokken; der Schnee bleibt aber nicht liegen.


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