Barfußlaufen aus - professioneller Sicht - (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Dirk,
ich möchte Euch heute mal von meinem Erlebnis bei einer Krankengymnastin erzählen.
Hintergrund ist, daß ich ständig Rücken- und Nackenverspannungen habe, mal mehr, mal weniger stark, oft jedoch >mit massiven Bewegungseinschränkungen. Ich war schon oft deswegen in ärztlicher Behandlung, allerdings immer >nur mit kurzfristigem Erfolg.
Ich habe schon seit Jahren ähnliche Beschwerden. Wie bei dir, bringen alle Behandlungen (Massage, Gymnastik, Rückentraining etc nur vorrübergehenden Erfolg.
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In meiner "Vor-Barfüßer-Zeit" bin ich schon jahrelang mit Birkenstock durch die Gegend gelatscht. Bis zu meinem >Besuch bei der Krankengymnastin habe ich ja oft die Holzlatschen getragen.
Dieses Werks hat sie mir "verboten". Solche Schuhe seien so konstruiert, daß man diese unbewußt immer festhält. >Bei längerer intensiver Nutzung kommt es dann zu einem Ungleichgewicht der Fußmuskulatur, welches ganz >woanders (z.B. im Rücken- und Halswirbelbereich) Probleme verursachen kann.
Ganz genau das gleiche wurde mir auch schon erklärt. Der Physiotherapeut hat mir diese Dinger ebenfalls "verboten" und zu vernünftigen Sandalen mit Fersenriemen geraten. Gegen das Barfußlaufen an sich hatte er nichts einzuwenden, im Gegenteil. Aber nur auf Naturwegen, nicht auf hartem Untergrund. Aber das mache ich ja ohnehin. Auch da decken sich die Aussagen der Therapeuten.
Devise war ganz klar: Entweder "vernünftige" Schuhe, die korrekt sitzen und von alleine halten oder ganz barfuß.
Zu barfuß hat sie allerdings die Einschränkung gemacht, daß wir es oft mit unnatürlichen, harten und belastenden >Böden zu tun haben.
Außerdem müsse ich in meiner jetzigen Situation ganz besonders darauf achten, warme Füße zu haben.
Deswegen trage ich seit einer Woche während der Arbeit und bei sonstigen aushäusigen Aktivitäten wieder SchuheIch habe dabei unterschiedlichstes Schuhwerk ausprobiert und das meiste davon ist einfach Schei....
Das ist ja einer der Hauptgründe, warum die meisten von uns überhaupt erst mit dem Barfußlaufen angefangen haben. Wenn Schuhe so angenehm wären, wie barfuß auf einer Frühlingswiese, hätten wir ja keinen Anlass, barfuß zu gehen.
Allerdings sind meine Verspannungen erheblich zurück gegangen, die Bewegungseinschränkungen, die ich hatte >sind fast verschwunden!
Und das ohne auch nur ein bißchen in dem Bereich gearbeitet zu haben. (Lediglich die geänderte Fußbekleidung >und einige Muskulaturübungen und Massagen im Fußbereich)
Da habe ich allerdings keinen Erfolg gehabt. Ich bin diesen Winter sehr wenig barfuß gewesen, ab und zu mal ein kurzes Stück, vor allem in der Zeit, als wir Schnee hatten. Die Zeit danach mit fast ständigem Regen machte mich nicht so zum Barfußlaufen an. Dennoch hatte ich ständig Rückenbeschwerden, trotz Behandlung und Training. Allerdings mag meine rückenschädliche Arbeit da noch mit daran schuld sein, aber wer hat schon eine wirklich rückenfreundliche Arbeit? Bademeister vielleicht...
Vorläufiges Fazit:
Ich werde mir andere Schuhe und Sandalen kaufen (z.B. Tevas), die bequem zu tragen sind und trotzdem fest am >Fuß sitzen und darüberhinaus möglichst viel barfuß auf natürlichen Böden laufen.
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Das kann bestimmt nicht schaden
Seit dieser einen Woche, wo ich öfter wieder Schuhe trage, habe ich oft Last mit kalten Füßen, einem Phänomen, >was ich schon längst vergessen glaubte.
Geht mir auch so. Zur Zeit sind mir sogar 10 Grad plus noch zu kalt, zumindest für ganz barfuß. Die Füße gewöhnen sich halt doch schnell an die Wärme, was aber nicht heißt, dass ich mich nun in "richtigen" Schuhen wohlfühle.
Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich warm wird und auch bleibt und ich barfuß wieder genießen kann. Hier im Südwesten hatten wir ja zumindest ein paar milde Tage, anderswo war ja noch nicht mal das.
Aber wenn ich mich an die Zeit zurückerinnere, in der ich nur zur wärmeren Jahreszeit barfuß war, da habe ich meistens auch erst im April angefangen, fast ständig barfuß zu laufen. Davor beschränkte sich barfuß auf einige wenige milde Tage.
Zu Hause habe ich allerdings keine kalten Füße.
Aber das soll wohl wieder besser werden, wenn ich passendes Schuhwerk gefunden habe und wieder verstärkt >barfuß laufen kann.
Bestimmt!
Nachdem sich die Empfehlungen unserer Therapeuten, die ja absolut unabhängig von einander sind (die eine arbeitet in Münster, der andere hat seine Praxis in Karlsruhe), absolut decken kann man ja schon davon ausgehen, dass die Fachleute recht haben. Falsches Schuhwerk schadet den Füßen ganz bestimmt. Aber eines zeigen die Aussagen der Fachleute ganz deutlich: Barfußlaufen an sich ist nicht schädlich, im Gegenteil. Nur sollte halt der Untergrund einigermaßen barfußfreundlich sein.
Was so ein Formfehler in der Titelleiste doch für Auswirkungen haben kann. So wie es erschienen war, dachte ich doch für einen Moment, dass Barfußlaufen für dich ganz aus sei. Ich konnte es kaum glauben. Deine Berichtigung hat der Sache dann ja eine ganz andere Aussage gegeben...
Gruß, Bernd A