Mit "Optimal" ist das so eine Sache (Hobby? Barfuß! 2)

Jay @, Stammposter, Friday, 22.06.2007, 19:08 (vor 6366 Tagen) @ Georg

Hi Georg, hi all,
nach eingehender Analyse der Gesamtlage in der online-"Süddeutschen" stellt sich die Frage, ob es gesamttaktisch überhaupt klug ist, auf den besagten Leitartikel per Kommentierung zu reagieren.


Hallo jay,

diese Frage stellt sich natürlich immer. Ich glaube allerdings nicht, dass man da prinzipiell etwas verderben könnte.

Dein Text ist passagenweise sehr amüsant - aber die Konsumenten der Seite werden die Form von Humor kaum verstehen.
Serfuß
Georg

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Hi Georg,
wenigstens hat jetzt einer, nämlich du, durchblicken lassen, daß diese Humorform sehr wohl verständlich ist. Meine Sorge ist langsam bloß, daß wir in diesem Forum nach außen als unnahbare Spezialistenkaste "rüberkommen", die einen scheinbar "abgehobenen" Durchblick bei allem hat, was mit BF zu tun hat.

Descalzar hat´s versucht - mit Physik, die eigentlich jeder hätte "raffen" müssen. malo hat´s versucht - teils mit Physik, teils mit Fahr-Ergonomie & dem Gewöhnungsfaktor. Kommtar"bewertung": ziemlich schlecht (das hat mich empört, weiß der Teufel, WAS überhaupt bewertet wurde. Inhalt? Lustigkeit/Unterhaltungswert?). Von anderen, die mit dem HBF wohl nicht in Zusammenhang stehen, tauchten ebenfalls [meiner Meinung nach] gute Kommentare auf.
Somit war klar, daß mit den Argumentationsdomänen Physik/Ergonomie/Gewöhnung nichts auszurichten sei, egal, was man schreibt und wie man schreibt (einfacher/detaillierter - trockener/[lustiger bzw. frecher]). Etwas Neues mußte her, ich bin aber jetzt - 1 Tag später & immer wieder mal zwischendurch nachgedacht habend - zu der Auffassung gelangt, daß es ebenfalls nicht funktioniert hätte.

Insgesamt hab' ich meine Autos zeitlebens zeitanteilig zu 85% barfuß und sonst mit verschiedenartigsten Schuhen gefahren.
Mit absoluter objektiver Sicherheit läßt sich sagen, daß es Schuhe gibt, die vom lateralen Haftreibungskoeffizienten des Systems Sohle/Pedal [= Abrutschsicherheit] besser sind als die nackten Fußsohlen. Dies sind aber auf jeden Fall bereits ausgesprochene Spezialschuhe mit besonderen Profilsohlen aus speziellen, sogar relativ weichen Gummimischungen. Solche hab' ich nie besessen; ich halte den Worst-Case-Schluß ingenieurmäßig für absolut sicher & zulässig, daß 2/3, wenn nicht 3/4 von allem, was an "festumschließenden" Schuhwerk käuflich ist, schlechter ist als die nackten Fußsohlen. Das, was ich jedenfalls im Laufe der Jahrzehnte immer wieder mal als Anzug- & Krawattenschuhe getragen habe, kann mit BF überhaupt nicht mithalten (obwohl es allen Anforderungen für "Berufskraftfahrer" genügen würde).

Das, worauf ich hinauswollte, was folgendes: Alles wird immer optimaler. Die ersten 2 Autos, die mein Vater hatte, hatten keine Sicherheitsgurte. Statt dessen hatten sie schöne Chromzierleisten-Einfassungen der Armaturen (heute total verboten wg. möglicher Unfall-Schnittverletzungen, sonst ist das Auto nicht "sicherheitsoptimal"). Sicherheitsgurte = von der Modellzulassung durch Kraftfahrt-Bundesamt alles klar, wie´s mit Airbags ist, weiß ich nicht. Heute muß wohl ein 4rad mindestens 10 Airbags haben, um "optimal" zu sein. Bald wird man feststellen, daß es ohne 20 Airbags nicht mehr geht.
Diesen Prozeß persiflierend ins Bewußtsein zu rücken, war mein Anliegen. Irgendwann wird weitere Optimierung als Verbesserung oder Perfektionierung fragwürdig (das lernt man auch & gerade als Ingenieur). Vollkaskoversicherte Airbagfahrer fahren weitaus risikofreudiger, weil sie allenfalls noch vor dem Staatsanwalt (fahrlässige Körperverletzung/Tötung des Unfallgegners) Angst haben. Werden sie sich auch durch zugelassene Sicherheitsfahrschuhe (sollen sie WIRKLICH besser sein als BF, gehören wie gesagt >= 2/3 aller Schuhbestände in den Müll) noch etwas sicherer fühlen, um mehr riskieren zu können?

Perfektionierungs- & Sicherheitsdenken treibt letztendlich Blüten, die eigentlich nicht zu einem Barfußgeher passen. Gar nicht selten sagte mir die Nachbarschaft, als ich neu irgendwo einzog: "Wäre mir zu gefährlich". Vor kurzem brachte ich mir auf einem Spaziergang in Ebersberg aus heiterem Himmel eine kleine Schnittverletzung bei. Ursache völlig unbekannt, keine Mikroscherbe, nichts war zu sehen. Soll ich solange mit BF außerhalb der Privacy aufhören, bis zweifelsfrei ermittelt ist, was es war?

Serfuß,
Jay

PS: Ich kann das Ding noch überarbeiten, mächtig kürzen & dann in dieses SZ-"Forum" 'reinsetzen. Liegt dir was 'dran?
Ich glaube aber, daß es nichts bringt. Denen gehört mit einem geharnischten Leserbrief Feuer unterm Hintern gemacht, nur werden "image-beeinträchtigende" Zuschriften selbstverständlich nicht veröffentlicht.
Juristisch war es war nicht nur ziemlicher, sondern TOTALER Unfug, was die in die Welt gesetzt haben. Von wegen "Ordnungswidrigkeit", die jetzt ein Gericht aufgehoben hat! Zu aller Zeit eine vollkommen rechtswidrige Anmaßung der Polizei ohne Grundlage, der jetzt ein Riegel vorgeschoben wurde.


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