Alle Jahre wieder derselbe Schwachsinn (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Stammposter, Thursday, 21.06.2007, 21:30 (vor 6301 Tagen) @ Georg

Hi Georg, hi all,
nach eingehender Analyse der Gesamtlage in der online-"Süddeutschen" stellt sich die Frage, ob es gesamttaktisch überhaupt klug ist, auf den besagten Leitartikel per Kommentierung zu reagieren. Nicht nur, daß sich dieser seltsamerweise im 2radteil findet, obwohl´s ja eigentlich um BFiges 4radfahren geht (allein das wirft schon ein bezeichnendes Licht auf die redaktionelle Kompetenz dieses Organs); immer deutlicher tritt zutage, daß dies eine zunehmend ideologisch verhärtete Debatte zwischen 2 Lagern ist.
Der Artikel-Autor scheint derselben Genre´ anzugehören wie die SZ-Lokalredaktion an meinem Wohn/Firmensitz, die nach folgenden Maximen handelt:
x Im Zweifel nichts berichten (auch wenn man sich 100x davon überzeugt hat, daß heute morgen auch tatsächlich die Sonne aufgegangen ist);
x Sicherheitshalber alles von den Pressestellen von Polizei & Obrigkeit direkt abschreiben bzw. bei Kürzungen/Modifikationen dort zur "Genehmigung" vorlegen (spart außerdem Arbeit);
x Ständig darüber jammern, daß man z. B. den Lokalteil spätnachmittags auf dem äußersten Drücker gerade noch vollbekommt, indem man riesige Fotos von Schulfesten, kirchlichen Feiern für Kinder & Jugendliche etc. mit wenig Text reinsetzt;
x keinesfalls die eigenen Gehirnzellen anstrengen, nichts hinterfragen oder eigene, "eigenmächtige" Schlüsse ziehen.

Diese Allgemeinprinzipien führen dann dazu, daß im Artikel folgender Stuß, der eigentlich im letzten Satz eine totale Fehlinformation ist, erscheint:
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"Nur: Barfuß Auto fahren war bisher aber eher riskant - und konnte von der Polizei, falls gesehen, geahndet werden. Es stellte eine Ordnungswidrigkeit dar."
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Zum einen wurde es auch wirklich nur geahndet, wenn es gesehen wurde (Kausalkette). In "falls gesehen" schwingt jedoch noch etwas anderes mit, wenn man den Artikel auch psychodimensional liest: Es ist eine Art Bekümmernis darüber, daß die Dunkelziffer der BF-Fahrten so hoch ist, weil es ja wirklich eine hochgradig verdeckte Sache ist - keine Chance, so etwas per "zivilem" Patrouillenfahrzeug im fließenden Verkehr (v. a. zwecks Erwischen von Handy-Telefonatsündern eingeführt) zu sichten. Diejenigen, die sich ahnden ließen, wurden schlichtweg rechtswidrig über den Tisch gezogen - keine Ordnungswidrigkeit ohne TBNR [Tatbestandsnr.] im Polizei-Koran ("Bundeseinheitlicher Tatbestandskatalog Straßenverkehrsordnungswidrigkeiten"), nach dem sie allein zu gehen hat & der ihr keinerlei Orientierung in Beschuhungsfragen nichtgewerblicher Kraftfahrer bietet.
@ Forumsjuristen (Markus U. & Kollegen): Sollte ["Ordnungswidrigkeit" in diesem Artikel = absurder Unsinn] formaljuristisch nicht zutreffen, bitte kurze korrigierende Darstellung.

Und weiter geht´s mit den mittlerweile schon bis zum Erbrechen bekannten Thesen:
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"Dennoch bleiben Risiken: Mit nackten Füßen rutscht man natürlich leichter von den Pedalen ab. Wer aber nicht optimal beschuht ist, riskiert nun zwar kein Strafmandat mehr, wohl aber eine Mithaftung im Falle eines Unfalls."
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Darauf gehe ich nun im Gesamtzusammenhang später ein. Es folgt dann auf der sz-page eine Diskussionsplatform, auf der man sich - nach sehr strengen Registrierungsanforderungen - zu diesem Artikel äußern darf, diese Kommentierungen [UND NICHT DER ARTIKEL SELBST!] werden dann anonym auf einer Thermometerskala [rot nach links = schlecht; grün nach rechts = gut] bewertet. Descalzar äußerte sich unter anderem Namen & war hervorragend; ich vermute, daß der andere Kommentator, der die schwierige Aufgabe meisterte, angesichts der geringen möglichen Textlänge den Gewöhnungsfaktor bei den Gruppen BFiger und beschuhter Fahrer herauszuarbeiten, mit 'unserem' malo identisch ist.
Descalzar wurde durchschnittlich, malo [?], obwohl hochinformativ & leichtverständlich, sehr schlecht bewertet [Stand: Heute, 18.00]. Die Bewertung der übrigen 'unsere' Position vertretenden Kommentatoren [dabei achtete ich streng darauf, daß sie real existierende physikalische/fahr-ergonomische Tatsachen brachten & nicht etwa allein "ideologisch" auf 'unserer Linie' lagen] fiel ebenfalls durchschnittlich aus.

Somit ergibt sich - trotz weitaus schlüssigerer Argumentationslage 'unserer' Fraktion - recht exakt ein 50/50-Gesamtbild für die Vertreter der berechtigten Thesen gefahrlosen bzw. optimalen barfüßigen Autofahrens. Jeder weitere Kommentar-Beitrag, der zufallshalber schlecht bewertet wird, kippt das "Zünglein an der Waage" nach links/rot.
Da ich insbesondere die schlechte Bewertung von malo [?] keinesfalls akzeptieren kann, wäre jede Wortmeldung einfach ein Risiko x zur allgemeinen Verschlechterung gewesen; ich rate auch allen Forumsusern, diesen Dreck links liegen zu lassen. Er ist keine weiterentwickelnde Debatte im Sinne wissenschaftlich/technischer Wahrheitsfindung, wie das auf Round-Table-Discussions erstklassiger naturwissenschaftlicher/Ingenieurkonferenzen üblich ist. Weiß der Teufel, WAS da überhaupt bewertet wird - kam Descalzar wenigstens auf "mittelmäßig", weil er FAKTEN brachte oder weil die gekonnt-lustige Pointe gefiel?
Wer was machen will, darf mein ursprünglich vorgesehenes Konzept, nachdem ich Georg´s Post las, haben (evtl. lasse ich mich umstimmen, selber was zu machen, sehe aber gegenwärtig keinen Sinn darin).

Wie jedes Jahr Josef Mohr´s / Franz Gruber´s "Stille Nacht" erklingt, scheint aufgrund des stereotypen Auftretens der beiden Thesen

x verringerte mögliche Bremspedaldruckkraft
x Abrutschen nach 2 Achsen [links / rechts; oben / unten sowie die Kombination aus beiden]

ständig dieselbe Quelle dahinterzustecken, alle Jahre wieder tönt der ADAC so ca. Mai in "auto, motor & sport" etc. etc. Mein vorgesehener Kurzkommentar:
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Überschrift: Wer nicht BF fahren kann, kann eigentlich gar nicht fahren
Ich höre immer diese BF-von-den-Pedalen-Abrutsch-Hysterie. Es sollte eigentlich jeder in der Fahrschule gelernt haben, daß Kupplung, Bremse & Gas eigentlich dazu da sind, einigermaßen MITTIG & FRONTAL "getroffen" zu werden & nicht unter "Anstellwinkel". Ist dieser praktisch 0, gibt´s auch keine Abrutschgefahr, selbst bei sehr glatten Sohlen, & die haben sogar gar nicht so wenige, insbesondere "feine" & neue Herrenschuhe. Klarer Fall (kann jeder leicht ausprobieren): Verbieten, weil noch schlechter als BF! (liegt nach meiner Erfahrung im oberen Drittel aller Vergleichs-Schuhmodelle). Die Bauartzulassung für Schuhe zum Fahrzeugführen muß daher unverzüglich her, alles andere ist nicht optimal.
Auch sonst muß alles zur weiteren Optimierung von Fahrzeug & Verkehr getan werden:
x Pflicht & ständige Überwachung, beide Hände permanent am Lenkrad zu haben, Verbot von Schaltgetriebe-Fahrzeugen! (sind im Vergleich zu Automatic nicht optimal).
x Pflicht, ständig mit Abblendlicht zu fahren (Fahrzeug könnte sonst schlechter oder unsichtbar sein, kommt wohl bald).
x Leistungslimit für Car-Stereoanlagen von 2 x 500 Milliwatt (könnten sonst zu laut sein, daß Hupen anderer Verkehrsteilnehmer nicht mehr gehört wird);
x Nur eine Optimalfarbe für Autos zulässig (Signalorange nach RAL-Norm); weiße, auch beleuchtete Fahrzeuge werden im Winter bei Sonne & Schnee recht schlecht gesehen!
& wieder:
x Pflicht, die Pedalgummis alle 2 Jahre zu erneuern, da deren Griffigkeit erfahrungsgemäß bei Alterung deutlich nachläßt, der Nachweis für die Erneuerung ist bei der HU § 29 zu führen.
x Fahrer > 35 Jahre müssen im Rahmen der HU § 29 auf den medizinischen Prüfstand. Die Stärke der Oberschenkelmuskulatur des rechten Beines als bestimmende Größe für die Bremskraft ist zu messen; sie könnte durch Muskelschwund u. U. stark reduziert sein.
x Fahrer, die Fahrzeuge ohne Bremskraftverstärker führen, dürfen ein bestimmtes Mindestkörpergewicht nicht unterschreiten. Es hat sich [z. B. bei mir] gezeigt, daß die Bremskraft (beim vollen Reinsteigen) durch das Körpergewicht begrenzt war, weil sich der Fahrer im Sitz hob (vorgekommen bei einem Leihfahrzeug: sehr alter Mercedes 240 D, 72 PS)

Optimieren wir im Sinne großer Ingenieurskunst, um den Verkehr WIRKLICH sicher zu machen! In den Schuhen liegt der Schlüssel dazu!
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Soll ich´s 'reinsetzen - ohne Rücksicht auf Verluste? Einen schönen Abend, Jay


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