Hi Marco,
sagst du einfach 'mal, wo das gesunde Barfuß-Mittelmaß liegt?

Ich will's versuchen:

Es gibt Böden und Temperaturen, da braucht man einfach keine Schuhe. Zum Beispiel auf Gras, auf Sand, auf Waldboden. Im Sommer - im Winter meiner Meinung nach nicht. Natürlich kann man auch in der geheizten Wohnung sehr gut barfuß sein.

Was mich ein wenig irritiert ist der Anspruch mancher, möglichst bei ALLEN Witterungen und auf ALLEN Untergründen barfuß zu laufen. Das ist meines Erachtens nie der Sinn der Sache gewesen. Wie man weiß, liegt die Wiege der Menschheit in Regionen, in denen es so zwischen 25° und 30° warm ist, ich glaube so im Schnitt 27°. Das ist bezeichnenderweise auch die Temperatur, die in etwa unter der Oberbekleidung herrscht, die man als Mitteleuropäer üblicherweise trägt.

Als der Mensch sich auch in kältere Regionen ausbreitete, hat er sich in Tierfelle gehüllt und später auch in gewebte Stoffe, um den niedrigeren Temperaturen zu trotzen. Und er hat auch Bekleidung für die Füße erfunden (eben weil es einfach sinnvoll war): die Schuhe. Schuhe sind also mitnichten die Erfindung einer bösen Industrie, die den Menschen knechten will. Sondern sie sind eine Erfindung des intelligenten Homo sapiens, um sich an seine Umwelt anzupassen. Und wie es mit so ziemlich allen Erfindungen eben ist, mal ist es sinnvoll sie einzusetzen und mal nicht. Von daher verstehe ich die übertriebene Abneigung nicht, die manche hier dem Schuhwerk entgegen bringen. Bei manchen nimmt es schon beinahe pathologische Züge an.
Aber ich will gerne glauben, dass die meisten Menschen so viel Vernunft haben, weder das Barfußlaufen noch das Schuhetragen einseitig zu verdammen. Gibt ja auch keinen wirklichen Grund dafür.