BSV hält Barfuß nach wie vor für asozial - aber kein Verbot mehr (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Wednesday, 18.04.2007, 12:52 (vor 6431 Tagen) @ Manfred (Ten)

Aber bitte bedenken Sie, dass sich das ästhetische Empfinden anderer Schlossbesucher an in Europa üblichen Bekleidungsnormen orientiert.

obiger Satz sagt alles oder nichts aus. Einmal kann der Schreiber der Schloßverwaltung nicht wissen, wie das ästetische Empfinden "der anderen" Schloßbesucher ist.

Hallo,

ich kann Eure Euphorie nicht so ganz nachvollziehen - und zwar genau wegen obigen Satzes. Obiger (von mir als unverschämt empfundener) Schlüsselsatz fand sich nämlich auch in der Antwort an mich (jeweils *):

*"Vielen Dank für Ihre interessante Anfrage.

*Wir können Ihnen gerne bestätigen, dass wir Barfusslaufen in unseren Schlössern nicht in erster Linie für ein restauratorisches Problem halten. Aber vielleicht bedenken Sie, dass sich das ästhetische Empfinden anderer Schlossbesucher an in Europa üblichen Bekleidungsnormen orientiert.

Übersetzung: Das hat nichts mit Sorge um den Fußboden zu tun, wir halten Barfußlaufen einfach für asozial!

*Im übrigen bitten wir Sie um Verständnis, dass wir zu diesem Thema wegen seiner begrenzten Relevanz für unsere Schlösser und Burgen hier nicht weiter Stellung nehmen."

Übersetzung: Und wenn man Sie daher nicht rein läßt, belästigen Sie uns nicht weiter damit!

Die Verteilung meines Schreibens und dieser Antwort wurde dann ja vor Ort durchaus als explizites (oder eher implizites?) Barfußverbot von ganz oben interpretiert und mir z.B. ohne weitere Diskussion in Schloß Linderhof (2004 noch barfuß besichtigt) in Kopie überreicht, mit der Bitte, Schuhe anzuziehen! Auch gestern in der Münchner Residenz gab es keine längere Nachfrage mehr (wie noch am Rosenmontag) sondern man berief sich sofort auf ein von oben verfügtes Barfußverbot.

Die gesamte Antwort an Dich würde ich nun wie folgt übersetzen:

Wir halten Barfußlaufen zwar nach wie vor für asozial, aber bevor wir uns vorwerfen lassen müssen, dem Tourismus in Bayern zu schaden, sehen wir lieber von einem offiziellen Barfußverbot ab. Sie können zwar offiziell kommen wie Sie wollen, aber bedenken Sie doch, wie asozial Sie auf andere wirken - wollen Sie da nicht vielleicht doch lieber Schuhe anziehen?

FAZIT: Man hält uns zwar nach wie vor für asozial, aber wer ein dickes Fell hat, darf jetzt barfuß rein.

Manfred, HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZU DIESEM ERFOLG! Damit hat sich mein Leserbrief an das Oberbayern-Magazin dann ja erledigt - und der Ansatz "Schädigung des Tourismus" als erfolgreich erwiesen.

Ich hab mir den Brief an Dich gleich ausgedruckt - als Frei-Breif für die letzten Tage (der Gültigkeit meiner Jahreskarte)!

Gruß

Leo


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