Offizielle Antwort der Bayerischen Schlösserverwaltung !!! (Hobby? Barfuß! 2)
Aber bitte bedenken Sie, dass sich das ästhetische Empfinden anderer Schlossbesucher an in Europa üblichen Bekleidungsnormen orientiert.
Hallo Manfred,
obiger Satz sagt alles oder nichts aus. Einmal kann der Schreiber der Schloßverwaltung nicht wissen, wie das ästetische Empfinden "der anderen" Schloßbesucher ist. War vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.
"Europa" ist ja auch nicht homogen. Frauen mit Kopftuch sind zwar nicht "typisch europäisch", jedoch leben in Deutschland heute sehr viele Kopftuchfrauen, also ist dieses eine geringere Abweichung von der "in Europa üblichen Bekleidungsnorm" als wenn einer barfuß ins Schloß geht. Barfüßer im öffentlichen deutschen Raum sind gegenüber Kopftuchfrauen in der Minderheit.
Und was passiert mit einem Schotten in Nationaltracht, der ein deutsches Schloß besichtigt? Schottland liegt zwar nicht auf "dem Kontinent", gehört aber zu Europa.
Im Hochsommer sind Männer in kurzen Hosen sicher keine vernachlässigbare Minderheit ist also keine gravierende Abweichung von der "in Europa üblichen Bekleidungsnorm", im tiefsten Winter schon. Da spielt es kaum noch eine Rolle, ob man zusätzlich noch barfuß ist oder nicht.
Mir persönlich ist es egal, was andere Schloßbesucher tragen, solange von der Kleidung keine Beschädigungen ausgehen. Das ist bei nackten Füßen nicht (oder zumindest nicht mehr als von Straßenschuhen) der Fall, wohl bei Stöckelschuhen, genagelten Stiefeln, Walkingstöcken usw. Was ich auch nicht abkann (und nicht nur aus Sicht eines Barfüßers), ist wenn Leute im Museum spucken oder Kaugummi entsorgen.
Ich bin nicht oft in Schlössern, wurde jedoch noch nie wegen Barfüßigkeit oder kurzer Hosen abgewiesen. Allerdings durfte ich nicht barfuß auf die Kuppel der Frauenkirche in Dresden, aus Sicherheitsgründen (Flipflops wären auch verboten gewesen).
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen