Italienisches Temperament (Hobby? Barfuß! 2)
Grüezi Dominik,
Hallo zurück nach Turin (das wollen wir dann mal gar nicht weiter verallgemeinern! ,
))))))))))))))
Also, es lag mir natürlich fern, die Italiener alle in einen Topf werfen zu wollen als böse Schimpfer.
Das war natürlich klar. Wie ich schon in einem älteren Posting angedeutet habe, können wir sehr kreativ schimpfen, vor allem besitzen wir einen reichhaltigen und malerischen Schimpfwortschatz rund um die Genitalien, was für ein Wein trinkendes Volk typisch ist, während Fäkalien den Schimpfwortschatz der Bier trinkenden Völker prägen. Diese Äußerung ist nicht von mir - ich trinke überhaupt kein Alkohol )) -, sondern man liest sie in Heinrich Bölls Irischem Tagebuch.
Es scheint mir aber schon so, dass Italiener (zumindest die, die ich kenne/sehe) uns Deutschschweizer punkto Intensität der Gestik, Mimik etc. schon ziemlich in den Schatten stellen.
Das stimmt. Wir gestikulieren tatsächlich wie Verkehrspolizisten, und das fällt umso mehr auf, je weiter man nach Süden kommt.
Daher meine Frage, ob die italienische Schimpftradition vielleicht ähnlich intensiv ausgeprägt ist.
Nicht richtig. Wir schimpfen nicht rum, als wäre das unser Nationalhobby, aber wenn es sein muss, dann können verbal sehr malerisch werden.
Ich hoffe, Du hast mich da nicht missverstanden.
Nee, ich habe richtig kapiert.
Dass im Tessin Italiener nicht überall gern gesehen sind, wusste ich nichtmal.
Mir ist so etwas auch nur in dem besagten Café vorgefallen. Sonst habe ich in der Schweiz keine Probleme gehabt. Und der Kaffee im anderen Lokal hat auch sehr gut geschmeckt.
Aus Deutschschweizer Sicht scheint es oft sogar so, als ob das Tessin Italien näher stünde als dem Rest der Schweiz...
Das stimmt auch. Die Tessiner sprechen auch unsere Sprache, wenn auch ein bisschen anders. Sie haben mehr Einflüsse aus dem Französischen und Deutschen als wir, aber wir können einander problemlos verstehen, auch ohne Untertiteln wie im 3-Sat. )))))))))
Aber um mich nicht weiter in Verallgemeinerungen zu verlieren... vielleicht spreche ich den erwähnten "freundlichen" Herrn mal freundlich an und finde raus, wo genau der herkommt. Vielleicht wird er dann ja wieder etwas kommunikativer. Die Diskussion dürfte wenigstens von meinen Füssen ablenken!
Gute Idee. Ein kleiner Tropfen Honig bringt manchmal viel mehr als ein großer Faß Essig.
Durch ein paar nette Worte versteht er bestimmt besser und schneller, dass du ein netter, kontaktfreudiger Mensch bist, und dass du ihn mit deinen nackten Füße ihn nicht anpöbeln willst. Andrenfalls würde er dich in die Schublade der gegen Ausländer schimpfenden Schweizer einordnen, was viel bedauerlicher für beide wäre.
Ein nettes Wort könnte sogar bewirken, dass er dann, wenn er dich kommen sieht, einen trockenen Waschlappen auf den nassen Fußboden legt, damit du nicht hinrutschst...
Grüße in die Schweizer Hauptstadt aus der ehemaligen Hauptstadt Italiens.
Ciao
Tiziana